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Börse Frankfurt-News: Börsensprünge verschrecken Anleger (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 03.11.2011, 17:14
Aktualisiert 03.11.2011, 17:16
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. November 2011. Bis zum G20-Krisentreffen in Cannes halten viele Anleger erst einmal den Atem an, denn die Politik gibt weiter den Ton im Aktienhandel an, auch wenn Unternehmen teils ausgezeichnete Ergebnisse präsentieren.

'Für Marktteilnehmer wird es immer schwieriger, die Nachrichtenlage zu durchschauen und für sich zu interpretieren', ist das Fazit von Jan Vrbsky auf die Kapriolen an den Börsen am heutigen Donnerstag. Nach einem Tagestief bis auf 5.932 Punkte hat sich der DAX zwischenzeitlich über die Marke von 6.100 Zählern geschoben. 'Investoren scheinen auf Gerüchte über den möglichen Rücktritt Giorgos Papandreou zu reagieren, nachdem die Ankündigung eingefrorener EU-Hilfen zum Auftakt die Kurse belastet haben', meint der Händler der Baader Bank. Mit einem Rücktritt des griechischen Ministerpräsidenten würden sich Anleger eine Abkehr vom gefürchteten Referendum zu den Reformplänen erhoffen. Andererseits könne der Markt auch jeden Moment wieder umspringen. 'Auch deshalb halten Anleger sich vom Aktienhandel derzeit lieber fern', bemerkt Walter Vorhauser von der Close Brothers Seydler Bank.

Time Warner mit überraschend guten Zahlen

Mit dem höchsten Umsatzwachstum seit 2007 für das dritte Quartal 2011 überrascht der US-Medienkonzern Time Warner (WKN A0RGAY). Erfolgreiche TV-Serien wie 'The Big Bang Theory', 'Mike & Molly' und 'Two and a Half Men' hätten zu dem einträglichen Ergebnis beitragen, wie Vorhauser weiß. Ein starker Umsatzträger im Filmgeschäft wäre der letzte Teil der Harry Potter Serie 'Harry Potter und die Heiligtümer des Todes' gewesen. Der Kinoerfolg habe die Kassen klingeln lassen und dem US-Medienriesen einen Gewinnanstieg von 57 Prozent auf 822 Millionen Dollar beschert. 'Harry Potter spielte insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar ein und steht damit auf Platz drei der erfolgreichsten Filme aller Zeiten', berichtet Vorhauser. Der Gesamtumsatz sei um elf Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar geklettert.

'Die Werbeeinnahmen beim Unterhaltungssender TNT und dem Nachrichtensender CNN sind mit minus 1 Prozent etwas schwächer', fügt der Händler hinzu. Zudem hätten Abonnenten 13 Prozent weniger in die Kassen gebracht als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Aktienkurs hat nach Veröffentlichung der Ergebnisse einige Kapriolen geschlagen und bewegt sich vor Handel in den USA derzeit zwischen 1 und 2 Prozent im Plus. 'Seit Mitte August hat sich die Aktie im soliden Aufwärtstrend gezeigt', erinnert sich Vorhauser.

Aufräumaktion bei BNP Paribas schmälert Gewinn

Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen in Höhe von 2,25 Milliarden Euro bescheren der französischen Bank BNP Paribas (WKN 887771) im dritten Quartal einen kleineren Gewinn als erwartet. Statt 990 Millionen Euro stünden mit 541 Millionen Euro rund 71 Prozent weniger zu Buche. BNP habe die griechischen Anleihen um 60 Prozent abgeschrieben und zudem in den vergangenen drei Monaten Bonds des italienischen Staates in Höhe von 8 Milliarden Euro abgestoßen. Der Bestand an italienischen Staatsanleihen betrage damit derzeit noch 12,6 Milliarden Euro. 'Die Bank beurteilt die weiteren Aussichten für das laufende Geschäftsjahr nun positiv und sieht sich in der Lage, einen möglichen Ausfall Griechenlands schultern zu können', bemerkt Jan Vrbsky. Mit einer Eigenkapitalquote von 9,6 Prozent stehe das Geldhaus recht gut da.

'Der Kursverlauf der Aktie von BNP Paribas spiegelt das derzeitige Wechselbad der Gefühle bei Anlegern wider', urteilt Vrbsky. Minus 5 Prozent bei Eröffnung am heutigen Donnerstag, plus 5 Prozent am Mittag desselben Tages.

Mastercard setzt auf Online-Bezahlsysteme

Mit einem satten Gewinnanstieg von rund 38 Prozent auf 717 Millionen US-Dollar von zuvor 608 Millionen US-Dollar im dritten Quartal überzeugt Mastercard (WKN A0F602) die Investoren und schickt die Aktie zwischenzeitlich 6,5 Prozent auf 261 Euro ins Plus. 'Mit einer breiten Werbekampagne in den USA hat Mastercard viele neue Kunden gewonnen', begründet Vorhauser. Insgesamt seien die Kreditkartenzahlungen um 18 Prozent auf 844 Milliarden US-Dollar gestiegen. Besonders der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr habe deutlich zugelegt.

Weil immer mehr Zahlungen über Online-Dienste und übers Handy abgewickelt würden, bereite Mastercard sich auf diesen technologischen Wandel vor. 'Über Kooperationen und Dienstleistungsverträge plant das Unternehmen den Einstieg in den Bereich digitales Portemonnaie', beobachtet Vorhauser. So arbeite etwa das neue Bezahlsystem 'Google Wallet' mit einem Mobilservice. Dabei hielten Benutzer ein mit dem Betriebssystem Android ausgestatteten Mobiltelefon an der Einkaufskasse vor ein Lesegerät, und die Zahlung wird abgewickelt. Mastercard sei mit verschiedenen Anbietern im Gespräch.

Valero Energy profitiert von Preisunterschied bei Ölsorten

Mit einer Vervierfachung seines Gewinns von zuvor 292 Millionen US-Dollar auf 1,2 Milliarden US-Dollar im dritten Quartal 2011 verblüffte Valero Energy (WKN 908683) den Markt. Wie Vorhauser konkretisiert, habe der größte US-Raffinerie-Betreiber mit 33,7 Milliarden US-Dollar ein Plus von 60,4 Prozent ausgewiesen. Der Gewinn je Aktie von 2,11 US-Dollar sei deutlich über den von Analysten erwarteten 1,90 US-Dollar pro Aktie gelegen. Am meisten habe das Unternehmen mit der Rohölsorte WTI verdient, die im Berichtszeitraum durchschnittlich rund 20 US-Dollar günstiger gewesen sei als die Sorte Brent.

'Valero hat zwei Raffinerien dazugekauft und die Quote insgesamt auf 388.000 Barrel pro Tag erhöht', berichtet Vorhauser. Auch sei das Ethanol-Geschäft mit einem Gewinn von 107 Millionen US-Dollar mehr als verdoppelt worden. Für das laufende Quartal stelle Valero Erträge von 1,02 US-Dollar pro Aktie und einen Umsatz von 27,00 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Die Aktie wäre den guten Zahlen bereits vorweg gelaufen und hätte sich im Vorfeld um bis zu 7 Prozent verteuert. 'Anleger haben die Schwäche im Oktober bei einem Stand von 15 Euro genutzt und Aktien dazugekauft', glaubt der Händler. Derzeit notiert sie bei etwa 18 Euro.

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© 3. November 2011 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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