FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. Februar 2012.Viele Unternehmen trumpfen im Moment mit guten Zahlen oder Nachrichten auf. Daher können sich Aktionäre von Nestlé, Norsk Hydro oder Heineken freuen.
Trotz der Kurseinbußen zur Wochenmitte bleibt die Stimmung im Handel mit Auslandsaktien gut. 'Aus den USA kommen weiter viele positive Nachrichten, etwa ist der New York Empire State Index abermals gestiegen', erklärt Walter Vorhauser von der Close Brothers Seydler Bank. Auch die jüngsten Daten vom Immobilienmarkt wiesen aufwärts.
Belastend seien allerdings weiter die Unsicherheit um Griechenland und der Atomstreit mit dem Iran. 'Eine kleine Verschnaufpause am Markt war aber erwartet worden', bemerkt der Händler. Seiner Ansicht nach wird das nicht von Dauer sein, schon bald werde es wieder nach oben gehen. 'Die Märkte sind bereits sehr gut gelaufen, jetzt werden Gewinne mitgenommen', meint Jan Vrbsky von der Baader Bank. Allerdings hielten sich die Verluste in Grenzen. Selbst schlechte Unternehmenszahlen, wie etwa von der Société Générale oder der AXA, würden gut weggesteckt.
Nestlé gewinnt gegen den Trend
Besser als erwartet fielen die Zahlen des Lebensmittelriesen Nestlé aus, wie Vrbsky meldet. 'Der Umsatz lag etwas, der Gewinn sogar deutlich höher als prognostiziert.' Besonders das Geschäft in Schwellenländern brumme, und selbst in Europa wachse Nestlé - trotz Schuldenkrise und steigender Rohstoffpreise. Anders als bei den Konkurrenten Danone und Unilever sei auch der Ausblick für das laufende Jahr nicht schlecht. 'Nestlé hält am Ziel fest, 2012 organisch um 5 bis 6 Prozent zu wachsen, außerdem soll die Marge steigen', erklärt Vrbsky. Er bezeichnet das Unternehmen als 'klare Erfolgsstory'. Anleger sehen das offenbar ähnlich, die Aktie (WKN A0Q4DC) klettert heute gegen den Markt um 1,5 Prozent nach oben auf 45,85 Euro.
Kursplus bei Norsk Hydro
Dass sich Norsk Hydro bei sinkenden Aluminiumpreisen im Schlussquartal 2011 vergleichsweise wacker geschlagen hat, hebt ebenfalls die Kauffreude: Die Aktie des norwegischen Aluminiumkonzerns (WKN 851908) notiert heute 3 Prozent im Plus, meldet Vrbsky. 'Zwar ist der Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben, der Gewinn auf bereinigter Basis in Höhe von 1,13 Milliarden norwegischen Kronen lag aber deutlich über den Schätzungen.' Norsk Hydro habe sich schon vorab gut positioniert, um auf schwankende Preise besser reagieren zu können. 'Das hat auch gut geklappt', kommentiert der Händler.
Rohstoffkonzern Vale unter Druck
Weniger erfreut waren Anteilseigner des brasilianischen Bergbaukonzerns Companhia Vale do Rio Doce (WKN 897998), der gestern seine Zahlen für das vierte Quartal bekanntgab. 'Wegen fallender Eisenerzpreise ist der Gewinn gegenüber dem Vorquartal geschrumpft', erklärt Vrbsky. Die Pressekonferenz, in der sich der größte Eisenerzproduzent der Welt zu den Zahlen äußern will, finde erst heute statt. 'Schon vorher war die Aktie 2 Prozent im Minus', ergänzt der Händler.
Tencent setzt auf The Sims Social
Sehr gut aufgenommen wurde Vorhauser zufolge die Ankündigung des chinesischen Internetunternehmens Tencent, The Sims Social auf den chinesischen Markt zu bringen. Dabei handelt es sich um die Soziale Netzwerk-Variante von The Sims, eines der erfolgreichsten Computerspiele überhaupt. 'Der Spielemarkt in China ist im vergangenen Jahr um 17,5 Prozent gewachsen. Tencent als Nummer 1 mit einem Marktanteil von 41 Prozent sieht noch großes Potenzial', erklärt Vorhauser. Die Aktie (WKN A0YAJU) legt in dieser Woche jedenfalls um 9 Prozent auf 19,60 Euro zu.
Heineken profitiert vom Bierdurst in Schwellenländern
Die Geschäftszahlen des niederländischen Brauereikonzerns Heineken überzeugten die Anleger ebenfalls, die Aktie (WKN A0CA0G) sprang am gestrigen Mittwoch um 4,5 Prozent auf 38,50 Euro, wie Vorhauser weiter berichtet. 'Besonders das Geschäft in den Schwellenländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hat sich hervorragend entwickelt.' Heineken konnte seinen Umsatz im Gesamtjahr 2011 um 6 Prozent, den Gewinn sogar um 9 Prozent steigern. 'Für 2012 wird ein weiteres Umsatzplus erwartet. Bis 2014 sollen über 500 Millionen Euro eingespart werden, vor allem im Einkauf', ergänzt Vorhauser. Heute wird der Dividendentitel zu 38,25 Euro gehandelt.
© 16. Februar 2012 / Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Trotz der Kurseinbußen zur Wochenmitte bleibt die Stimmung im Handel mit Auslandsaktien gut. 'Aus den USA kommen weiter viele positive Nachrichten, etwa ist der New York Empire State Index abermals gestiegen', erklärt Walter Vorhauser von der Close Brothers Seydler Bank. Auch die jüngsten Daten vom Immobilienmarkt wiesen aufwärts.
Belastend seien allerdings weiter die Unsicherheit um Griechenland und der Atomstreit mit dem Iran. 'Eine kleine Verschnaufpause am Markt war aber erwartet worden', bemerkt der Händler. Seiner Ansicht nach wird das nicht von Dauer sein, schon bald werde es wieder nach oben gehen. 'Die Märkte sind bereits sehr gut gelaufen, jetzt werden Gewinne mitgenommen', meint Jan Vrbsky von der Baader Bank. Allerdings hielten sich die Verluste in Grenzen. Selbst schlechte Unternehmenszahlen, wie etwa von der Société Générale oder der AXA, würden gut weggesteckt.
Nestlé gewinnt gegen den Trend
Besser als erwartet fielen die Zahlen des Lebensmittelriesen Nestlé aus, wie Vrbsky meldet. 'Der Umsatz lag etwas, der Gewinn sogar deutlich höher als prognostiziert.' Besonders das Geschäft in Schwellenländern brumme, und selbst in Europa wachse Nestlé - trotz Schuldenkrise und steigender Rohstoffpreise. Anders als bei den Konkurrenten Danone und Unilever sei auch der Ausblick für das laufende Jahr nicht schlecht. 'Nestlé hält am Ziel fest, 2012 organisch um 5 bis 6 Prozent zu wachsen, außerdem soll die Marge steigen', erklärt Vrbsky. Er bezeichnet das Unternehmen als 'klare Erfolgsstory'. Anleger sehen das offenbar ähnlich, die Aktie (WKN A0Q4DC) klettert heute gegen den Markt um 1,5 Prozent nach oben auf 45,85 Euro.
Kursplus bei Norsk Hydro
Dass sich Norsk Hydro bei sinkenden Aluminiumpreisen im Schlussquartal 2011 vergleichsweise wacker geschlagen hat, hebt ebenfalls die Kauffreude: Die Aktie des norwegischen Aluminiumkonzerns (WKN 851908) notiert heute 3 Prozent im Plus, meldet Vrbsky. 'Zwar ist der Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben, der Gewinn auf bereinigter Basis in Höhe von 1,13 Milliarden norwegischen Kronen lag aber deutlich über den Schätzungen.' Norsk Hydro habe sich schon vorab gut positioniert, um auf schwankende Preise besser reagieren zu können. 'Das hat auch gut geklappt', kommentiert der Händler.
Rohstoffkonzern Vale unter Druck
Weniger erfreut waren Anteilseigner des brasilianischen Bergbaukonzerns Companhia Vale do Rio Doce (WKN 897998), der gestern seine Zahlen für das vierte Quartal bekanntgab. 'Wegen fallender Eisenerzpreise ist der Gewinn gegenüber dem Vorquartal geschrumpft', erklärt Vrbsky. Die Pressekonferenz, in der sich der größte Eisenerzproduzent der Welt zu den Zahlen äußern will, finde erst heute statt. 'Schon vorher war die Aktie 2 Prozent im Minus', ergänzt der Händler.
Tencent setzt auf The Sims Social
Sehr gut aufgenommen wurde Vorhauser zufolge die Ankündigung des chinesischen Internetunternehmens Tencent, The Sims Social auf den chinesischen Markt zu bringen. Dabei handelt es sich um die Soziale Netzwerk-Variante von The Sims, eines der erfolgreichsten Computerspiele überhaupt. 'Der Spielemarkt in China ist im vergangenen Jahr um 17,5 Prozent gewachsen. Tencent als Nummer 1 mit einem Marktanteil von 41 Prozent sieht noch großes Potenzial', erklärt Vorhauser. Die Aktie (WKN A0YAJU) legt in dieser Woche jedenfalls um 9 Prozent auf 19,60 Euro zu.
Heineken profitiert vom Bierdurst in Schwellenländern
Die Geschäftszahlen des niederländischen Brauereikonzerns Heineken überzeugten die Anleger ebenfalls, die Aktie (WKN A0CA0G) sprang am gestrigen Mittwoch um 4,5 Prozent auf 38,50 Euro, wie Vorhauser weiter berichtet. 'Besonders das Geschäft in den Schwellenländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas hat sich hervorragend entwickelt.' Heineken konnte seinen Umsatz im Gesamtjahr 2011 um 6 Prozent, den Gewinn sogar um 9 Prozent steigern. 'Für 2012 wird ein weiteres Umsatzplus erwartet. Bis 2014 sollen über 500 Millionen Euro eingespart werden, vor allem im Einkauf', ergänzt Vorhauser. Heute wird der Dividendentitel zu 38,25 Euro gehandelt.
© 16. Februar 2012 / Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)