FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. Februar 2015. Neben deutschen und europäischen Aktien aus DAX, MDAX und Euro Stoxx 50 stehen bei Anlegern französische Werte hoch im Kurs.
Die Euphorie über die weitere Lockerung der Geldpolitik wird derzeit von den Entwicklungen im Ukraine-Konflikt und den Diskussionen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion ein wenig überschattet. Kurz vor der Marke von 11.000 Punkten legte der DAX zum Wochenbeginn eine Pause ein.
Das lässt ETF-Anleger nicht kalt. "Gestern hatten wir seit geraumer Zeit den ersten Tag mit größeren Abgaben", bemerkt Gregor Hamme von Unicredit Group. "Investoren streichen offenbar ihre Gewinne ein." Auf Wochensicht überwögen allerdings weiterhin die Zuflüsse. Bei Umsätzen auf hohem Niveau setzten Anleger nach wie vor vorrangig auf europäische Bluechip-Indizes.
Europäische Aktien bleiben Favorit
Auch Frank Mohr freut sich über anhaltend hohe Umsätze. "ETFs sind ganz klar en vogue.", stellt der Händler der Commerzbank fest. Mit rund 45.000 bleibe die Anzahl der Trades auf einem sehr stattlichen Niveau. Neben DAX- (WKN ETFL01, 593393, DBX1DA) und Euro Stoxx 50-Werten (WKNs A0MNT8, A0RRLR, A0MNT7) überzeugten Indexfonds auf den CAC 40 (WKN ETF040). CAC steht für Cotation Assistée en Continu und enthält die 40 führenden französischen Aktiengesellschaften, die an der Pariser Börse gehandelt werden. "CAC-ETFs gehören bei uns nicht oft zu den meist gehandelten Produkten."
Überdurchschnittliche Nachfrage verbucht die Commerzbank zudem für Unternehmen aus der zweiten Reihe. "MDAX-Produkte (WKNs 593392, ETF007) sind sehr stark gesucht." Über alle Anlageklassen hinweg dominierten mit 62 Prozent die Käufe."Verkaufswelle ebbt ab
Wie in den Vorwochen gebe es Abgabedruck für US-Aktien, wobei das Interesse an Unternehmen aus den USA insgesamt nachlasse. Mohr zufolge trennten sich Anleger in Summe von S&P 500- (WKNs A0YEDG, A1JBED) und MSCI USA-ETFs (WKNs A1H53M, A1JHVY).
Die Breite zählt
Auf die Erleichterung am russischen Aktienmarkt reagieren ETF-Investoren laut Stefano Valenti eher verhalten. "Anleger scheinen noch nicht bereit, wieder in die russische Wirtschaft zu investieren", meint der Händler der Unicredit Group. Der Bluechip-Index Micex legte seit Jahresbeginn immerhin von rund 1.400 auf über 1.700 Punkte zu. Womöglich sei die Talsohle beim Ölpreis durchschritten worden. Sowohl die Ölsorte WTI als auch Brent bewegten sich seit kurzem wieder oberhalb von 50 US-Dollar pro Barrel. Stattdessen setzten Anleger verstärkt auf die globale Industrie. Indexfonds, die an den MSCI World (WKNs ETF110, A1C9KL) gekoppelt sind, führt Valenti auf der Kaufseite.
Kaum Augen für Emerging Markets
Schwellenländer-Aktien rücken tendenziell in den Hintergrund, wie Valenti registriert. Es gebe einige große Käufe von MSCI Emerging Marktes-Produkten (WKNs ETFL34, ETF127). "Ansonsten ist in diesem Segment wenig zu tun." Aktien aus asiatischen Schwellenländern würden lediglich punktuell nachgefragt. Etwa deckten sich einige Investoren mit dem db x-trackers MSCI EM Asia (WKN DBX1MA) ein.
Immobilien beliebt
Im Handel mit Branchen-ETFs stehen Immobilien aus dem Stoxx Europe 600 Real Estate (WKN A0Q4R4) im Mittelpunkt des Interesses. "In diesem Segment dominieren mit 86 Prozent die Käufe", berichtet Mohr. Mit 80 Prozent Zuflüssen setzten Kunden der Commerzbank ebenso nachdrücklich auf steigende Kurse von Unternehmen aus der Grundstoffe-Industrie. Tracker des Stoxx Europe 600 Basic Resources (WKNs LYX0AX, A0F5UK) landeten beispielsweise per Saldo in den Anlegerdepots. Auftrieb scheinen sich Anleger auch von Automobilaktien zu versprechen. Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts-Produkte (WKN A0Q4R2) führtMohr mehrheitlich auf der Kaufseite.
Wie in den Wochen zuvor spielten Renten-ETFs auch in dieser Woche eher ein Schattendasein. "Die Musik spielt in Aktien", urteilt Mohr.
Von Iris Merker, Deutsche Börse AGSie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie scih unter boerse-frankfurt.de/newsletter© 10. Februar 2015
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.