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Börse Frankfurt-News: EZB statt Krim-Krise (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 31.03.2014, 11:03

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 31. März 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Krim-Konflikt wird an der Börse derzeit ignoriert, statt nach Moskau oder Kiew blickt alles nach Frankfurt, wo am Donnerstag die EZB tagt.

Inflation von 1 Prozent in Deutschland, Deflation in Spanien - die am Freitag veröffentlichten neuesten Preissteigerungsraten in den Euroländern lassen Börsianer auf eine abermalige Zinssenkung der EZB am kommenden Donnerstag spekulieren. Viele Analysten bleiben aber skeptisch: "Nachdem EZB-Präsident Draghi bei der letzten Zinsentscheidung am 3. März verdeutlicht hat, dass derzeit keine akute Notwendigkeit für eine nochmals expansivere Geldpolitik gesehen wird, wären entsprechende Maßnahmen eine Überraschung", kommentiert etwa Thomas Amend von HSBC Trinkaus & Burkhard.

Die Hoffnung auf weitere Zinsschritte hatte den DAX zum Wochenausklang kräftig in die Höhe getrieben, Unterstützung kam zudem aus China: Äußerungen des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang wurden als Ankündigung eventueller Konjunkturstützen für Chinas lahmende Wirtschaft interpretiert. Auf Wochensicht legte der DAX um 2,6 Prozent auf 9.587 Punkte zu, am Montagmorgen notiert das Börsenbarometer bei 9621 Zählern.

Anhaltende Unruhe

Nach Ansicht von Robert Halver von der Baader Bank wird die Volatilität an den Aktienmärkten zunächst noch hoch bleiben, als Gründe nennt er die geopolitischen Risiken und den Umbau der Schwellenländervolkswirtschaften zu stärkeren Binnenkonjunkturen. "Ausgehend vom Basisszenario einer allmählichen diplomatischen Krisenbeilegung und der Aussicht auf eine Konjunkturstabilisierung insbesondere in China dürfte es an den Aktienmärkten aber spätestens in der zweiten Jahreshälfte wieder nachhaltig bergauf gehen." Dann werde sich der DAX Richtung 10.500 Punkten entwickeln.

Keine höheren Gewinnerwartungen

Markus Wallner von der Commerzbank sieht vorerst kein weiteres Aufwärtspotential: "Die ifo-Geschäftserwartungen sind zum zweiten Mal in Folge gefallen und haben damit ihren Aufwärtstrend zunächst beendet", erklärt der Analyst. Ausschlaggebend hierfür seien die anhaltenden Währungsturbulenzen in den Emerging Markets, Sorgen um China und die Krim-Krise. "Vor diesem Hintergrund rechnen wir zunächst mit keiner Trendwende bei den DAX-Gewinnerwartungen für 2014." Damit könne der DAX nur zulegen, wenn sich die Bewertung deutlich erhöhe. Allerdings seien bereits jetzt 70 Prozent des Kursanstiegs der vergangenen zwölf Monate durch eine ausgeweitete Bewertung zu erklären. "Daher dürfte sich der DAX zunächst weiterhin volatil seitwärts bewegen."

Charttechnik günstig

Mit den Kursgewinnen vom Freitag hat sich das technische Bild des DAX weiter verbessert, wie Christian Schmidt von der Helaba erläutert. Insbesondere der Schlusskurs auf Tageshochbasis und der damit verbundene zweite Close über der 55-Tage-Linie seien bemerkenswert. "Auch die Indikatoren wie der DMI und das Trend-Ratio sind mittlerweile in positives Terrain vorgedrungen." Ein erster Widerstand finde sich bei 9.620 Zählern, die Marken von 9.672 und 9.720 Punkten stellten weitere Orientierungsmarken dar. "Auf der Unterseite bietet das Level von 9.540 Zählern Unterstützung."

Wichtige Konjunktur- und Unternehmensdaten

Montag, 31. März

11.00 Uhr. EU: Verbraucherpreise März.

15.45 Uhr. Einkaufsmanagerindex Chicago März. HSBC Trinkaus rechnet mit 57,2 Punkten, dennoch werde weiter ein solides Wachstum angezeigt. Der Index gilt als wichtiger Frühindikator, Werte über 50 deuten auf eine expandierende Wirtschaft hin.

Dienstag, 1. April

1.50 Uhr. Japan: Tankan-Bericht. Die bisherigen Makrodaten aus Japan für das erste Quartal sind laut DekaBank enttäuschend ausgefallen, die Laune der Unternehmen scheine sich dennoch gut zu entwickeln. Die Analysten gehen daher davon aus, dass sich die Stimmung aufgehellt hat, für die großen Dienstleistungsunternehmen werde wahrscheinlich sogar der höchste Wert seit Ende 1991 erreicht.

9.55 Uhr. Deutschland: Arbeitslosenquote März.

11.00 Uhr. EU: Arbeitslosenquote Februar.

16.00 Uhr. USA: ISM-Index verarbeitendes Gewerbe März. Laut Commerzbank ist wohl das extreme Wetter für die starken Schwankungen des ISM-Index verantwortlich. Nach dem Sturz um 5,2 Punkte auf 51,3 im Januar habe sich der Index im Februar mit 53,2 wieder teilweise erholt. Die Analysten erwarten im März einen weiteren Schritt der Normalisierung mit einem Anstieg um einen halben Punkt auf 53,7 (Konsens 54,0). Der vom Institute for Supply Management erhobene Indikator zeigt die Geschäftserwartungen der Industrie auf einer Skala von eins bis 100. Werte über 50 deuten auf eine Ausweitung, Werte darunter auf eine Abschwächung der Konjunktur.

Mittwoch, 2. April

16.00 Uhr. USA: Auftragseingänge Industrie Februar. Die Helaba rechnet mit einem Plus von 1 Prozent, im Vormonat waren die Auftragseingänge noch um 0,7 Prozent zurückgegangen.

Donnerstag, 3. April

13.45 Uhr. EU: EZB-Zinsentscheid mit anschließender Pressekonferenz. Laut DekaBank ist nicht mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik zu rechnen. Präsident Draghi habe klargestellt, dass die EZB vom verbleibenden geldpolitischen Spielraum nur im Falle einer Verschlechterung ihres makroökonomischen Ausblicks Gebrauch machen werde.

16.00 Uhr. USA: ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe. Analysten prognostizieren im Schnitt 53,5 Punkte nach 51,6 im Vormonat.

Freitag, 4. April

12.00 Uhr. Deutschland: Auftragseingänge Industrie Februar. Die Helaba geht nach dem Plus von 1,2 Prozent im Januar von einem Rückgang um 0,5 Prozent im Monatsvergleich aus, damit werde die Jahresrate von 8,6 auf 5,9 Prozent fallen.

14.30 Uhr. USA: Arbeitslosenzahlen März. Nach drei Arbeitsmarktberichten mit einem zum Teil auch witterungsbedingten unterdurchschnittlichen Beschäftigungszuwachs sieht die DekaBank Nachholbedarf, die Analysten rechnen mit einem leicht überdurchschnittlichen Beschäftigungszuwachs im März. Die Arbeitslosenquote werde hingegen lediglich auf das Niveau vom Januar zurückfallen.

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 31. März 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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