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Börse Frankfurt-News: Gold und Silber wieder im Fokus (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 23.11.2011, 16:18
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 23. November 2011. Zweifel am Krisenmanagement hüben wie drüben lassen Anleger wieder auf Gold und Silber setzen. Der Kupfernachfrage sollen Infrastrukturmaßnahmen in China auf die Sprünge helfen, dem Ölpreis machen steigende Vorräte zu schaffen.

Trübere Aussichten für die konjunkturelle Weltreise im kommenden Jahr, das bisherige Scheitern des überparteilichen 'Super Committee' in den USA, das seit Anfang September nach einem gemeinsamen Weg aus der Schuldenkrise sucht sowie Forderungen nach einem stärkeren Engagement der Europäischen Zentralbank (EZB) als ultimativer Kreditgeber sind die aktuellen Wegweiser für die Rohstoffmärkte. Zumindest nach der Meinung von Axel Herlinghaus. 'Auch an den Klippen zum Abgrund schaffen es die USA nicht, das wahlpolitische Kalkül außen vor zu lassen', fasst der Rohstoffanalyst der DZ Bank die Situation in den USA zusammen.

'Investoren reagieren mit dem Ausbau ihrer Positionen in Edelmetallen', berichtet Nigel Longley von ETF Securities. Sie investierten insbesondere in Gold und Silber, während zyklische Rohstoffe wie Öl auf der Verkaufsliste stünden.

Es lockt der sichere Goldhafen

Sicherheit wird einmal mehr großgeschrieben. Bei ihren Engagement decken sich Investoren vornehmlich mit physisch hinterlegten ETCs ein. Bei Gold-ETCs spricht ETF Securities von den größten Zuflüssen seit fünf Wochen in Höhe von über 130 Millionen US-Dollar. Gesucht seien etwa der ETFS Physical Swiss Gold Securities (WKN A1DCTL), der ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und der db Physical Gold ETC Securities (WKN A1E0HR). Von einem ausgeglichenen Handel spricht Florian Perini dagegen beispielsweise beim DB Physical Gold Euro Hedges (WKN A1EK0G), bei Xetra-Gold (WKN A0S9GB) und beim Gold Bullion Securities (WKN A0LP78).

'Zu den ungelösten politischen Problemen treibt eine höhere Inflationserwartung die Anleger wieder verstärkt in den Goldhafen', meint Gabor Vogel. Zuletzt deutlich gestiegene Renditen für italienische, französische und spanische Staatsanleihen haben dem Rohstoffanalysten der DZ Bank zufolge zudem zu einer defensiveren Anlegerhaltung beigetragen. Bis zum Jahresende könne der Goldpreis kurzfristig durchaus an der 2.000 US-Dollar-Marke pro Feinunze kratzen. Mittelfristig vermutet Vogel den Kurs des Edelmetalls gegen Ende 2012 bei 1.950 US-Dollar.

Anleger setzen auf Silber

Die siebte Woche in Folge registriert ETF Securities Nettozuflüsse für physisch hinterlegte Silber-ETCs wie den ETFS Physical Silver (WKN A0N62F). Im Vergleich zur Vorwoche seien die Portfolios rund 90 Millionen US-Dollar stärker. 'Die Eintrübung der Weltkonjunktur hat dem Silberpreis in diesem Jahr ordentlich zugesetzt', meint Gabor Vogel. Nach dem Höchststand von knapp 50 US-Dollar pro Feinunze im Frühjahr notiert Silber derzeit bei rund 30 US-Dollar. Ein noch deutlicheres Abrutschen habe die Nachfrage nach Silber vonseiten der Investoren verhindert.

'Die Aktivitäten der Anleger haben die Silberpreisentwicklung dieses Jahr gestützt', bestätigt das Marktforschungsunternehmen GFMS in seinem jüngsten Silberbericht. Trotz des Erdbebens in Japan, eines schwachen Wirtschaftswachstums in den westlichen Volkswirtschaften und die Unterbrechung bei der Aufstockung der Silberlager erwartet das Unternehmen zudem eine 4 Prozent höhere Silbernachfrage aus der Industrie für das Gesamtjahr 2011. Auch Schmuck werde mehr gekauft als im Jahr zuvor. Von durchschnittlich rund 35,66 US-Dollar in diesem Jahr sei ein weiterer Kursanstieg für Silber im kommenden Jahr wahrscheinlich. 'Bleiben die USA und Europa von einer Rezession und China von einer deutlichen Abschwächung der Wirtschaft verschont, sehen wir den Silberpreis Ende 2012 bei 38 US-Dollar', konkretisiert Vogel die Prognose der DZ Bank.

Kupfer bleibt gefragt

Bei den Industriemetallen ist die Abwärtsspirale von rund 20 Prozent seit Juni diesen Jahres erst einmal gestoppt. 'Die chinesische Inflation hat im Oktober von zuvor 6,1 auf 5,5 Prozent deutlich nachgelassen', erklärt Gabor Vogel. Dadurch könne die dortige Regierung eine geldpolitische Lockerung angehen und die Binnenwirtschaft zum Ausgleich der lahmenden Weltwirtschaft stützen. Das könne die Nachfrage nach Kupfer wieder steigen lassen. 'Für Infrastrukturmaßnahmen wie der Stromnetzerweiterung braucht China zum Beispiel viel Kupfer', erklärt der Rohstoffexperte.

Ähnlich beurteilen dies offenbar viele Anleger. Die siebte Woche in Folge registriert ETF Securities Zuflüsse bei Portfolios mit Industriemetallen wie dem ETFS Industrial Metals (WKN A0KARKG) und den gehebelten ETFS Leveraged Industrial Metals (WKN A0V9YM). Eine sinkende Risikobereitschaft bei Anlegern habe das Plus von 1,8 Millionen US-Dollar in der vergangenen Woche etwas niedriger ausfallen lassen. Spritzenreiter sei Kupfer, auf Monatsbasis habe der ETFS Copper (WKN A0KRJU) 65 Prozent der Zuflüsse erhalten. Bei marktbreiten Körben wie dem ETFS Short All Commodities (WKN A0V9XJ) spricht Flow Traders ebenfalls von einem Kaufüberhang.

Öl wird abgestoßen

Unterm Strich Abgaben etwa beim ETFS Crude Oil (WKN A0KRJX) und beim ETFS WTI Oil (WKN A0KRKN) verzeichnet ETF Securities die siebte Woche in Folge für Öl-ETCs. 'Die Nachfrageprognosen für Öl sind rückläufig', berichtet Axel Herlinghaus, der die Lage bei den Ölvorräten insgesamt als komfortabel einstuft. Die Öl produzierenden Länder diskutierten derzeit die Anpassung der Produktionsmengen aufgrund der schwächelnden Weltkonjunktur. Zuletzt sei der Preisunterschied zwischen der Nordseesorte Brent und der US-Sorte WTI auf den niedrigsten Stand seit März 2011 geschrumpft. Kurzfristig stuft der Rohstoffexperte die Wahrscheinlichkeit hoch ein, dass der Ölpreis unter die Marke von 100 US-Dollar rutscht. 'Im Laufe des Jahres 2012 wird sich der Ölpreis aber wieder stabilisieren', vermutet Herlinghaus.

Bei Gas-ETCs wie dem ETFS Leveraged Natural Gas (WKN A0KRJ3) hätten Investoren dagegen verstärkt zugegriffen. Schnäppchenjäger haben laut ETF Securities den Preisrutsch von 5 Prozent innerhalb einer Woche zum Zukauf genutzt. Das milde Wetter in Nordamerika habe steigende Vorräte verursacht und damit den Preisdruck erzeugt.

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© 23. November 2011/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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