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Börse Frankfurt-News: Hoffentlich besser als 2011 (Ausblick)

Veröffentlicht am 02.01.2012, 11:03
Aktualisiert 02.01.2012, 11:04
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2. Januar 2012. Die Stimmung der Analysten ist gar nicht so schlecht, wie Medienberichte erwarten lassen würden. Viele gehen mittlerweile davon aus, dass die Eurokrise in den Griff zu bekommen ist.

Neues Jahr, alte Probleme: Der Jahresauftakt wird nach Ansicht der meisten Marktbeobachter nicht anders ausfallen als der Jahresausklang. Nach Verlusten beim DAX von 15 Prozent 2011 zeigen sich viele über den Tag hinaus allerdings durchaus zuversichtlich.

6.800 Punkte beim DAX möglich

'2012 wird insgesamt zu einem deutlich besseren Anlagejahr werden, als uns die vielen schwermütigen, teilweise panischen Schwarzmaler glauben machen wollen', erklärt etwa Robert Halver von der Baader Bank. Grundsätzlich müssten und würden die Euro-Politiker und die EZB über ihren Schatten springen, um die Verunsicherung bei Banken, auf den Finanzmärkten und die Gefahr eines Kollapses der Eurozone abzuwenden. Mit einem 'sachkapitalistischen Trio' aus Substanzaktien, Rohstoffen und Edelmetallen sei man auf der richtigen Seite.

Konkret festlegen will sich Halver beim deutschen Aktienbarometer aber nicht: 'Für den DAX ist 2012 eine extreme Bandbreite zwischen circa 5.200 und 7.000 Punkten möglich.' Im positiven Szenario bestünden gute Chancen, das nächste Jahr mit 6.800 Punkten abzuschließen. Einer Umfrage der FAZ bei 21 großen Finanzinstituten zufolge wird im Schnitt zum Jahresende 2012 mit einem DAX-Stand von knapp 6.600 Punkten gerechnet. Allerdings waren vor einem Jahr für 2011 im Durchschnitt 7.600 Punkte prognostiziert worden.

Kein Bett aus Rosen

Oliver Roth von Close Brothers Seydler sieht den DAX im neuen Jahr zwischen 4.500 und 6.500 Punkten schwanken. 'Die obere Marke setzt aber voraus, dass es keine Rezession geben wird und die Euroländer die Krise in den Griff bekommen.' Für Roth ist 2012 Schicksalsjahr des Euro. Die Beschlüsse des jüngsten EU-Gipfels müssten umgesetzt werden und die EZB beherzter eingreifen. 'Probleme wie der Konflikt des Iran mit den USA oder die chinesische Immobilienblase könnten den Börsen aber einen Strich durch die Rechnung machen', räumt Roth ein. 'Insgesamt wird 2012 alles andere als auf Rosen gebettet sein.'

Schwäche als Einstiegsphase

Für die Helaba haben Dividendentitel 2011 sehr viel Negatives vorweggenommen. 'Bei einem Abflauen der Staatsschuldenkrise und wieder nach oben drehenden Frühindikatoren dürften Aktien überdurchschnittlich profitieren', meinen die Analysten. Zur Jahresmitte sehen sie den DAX bei 6.000 Punkten, zum Jahresende bei 7.000. 'Mit Blick auf die insgesamt attraktivere absolute und relative Bewertung empfiehlt es sich somit, mögliche Schwächephasen spätestens zum Frühjahr hin gezielt zum Einstieg in hiesige Aktien zu nutzen', erklärt Markus Reinwand.

Charttechnik: Neues Tief möglich

Technisch spricht laut Christoph Geyer von der Commerzbank unterdessen einiges für ein weiteres turbulentes Jahr. Zum einen verweist er auf die US-Präsidentschaftswahlen. 'Üblicherweise bewegen sich die Märkte in einem Wahljahr bis etwa Ende Mai tendenziell nach unten, wobei zuvor im April ein signifikantes Top ausgebildet worden ist.' Im weiteren Jahresverlauf zögen die Märkte dann tendenziell an, um auf einem Jahreshöchststand zu schließen.

Daneben zieht der Geyer die so genannten Dekaden-Zyklen zur Analyse heran: 'Seit 1903 bildete der Dow Jones in der ersten Hälfte einer Zehnjahresdekade ein signifikantes Tief aus.' Da diese Regel in den vergangenen 100 Jahren immer zugetroffen habe, müsse auch in diesem Jahrzehnt mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden. 'Nimmt man den Präsidentschaftszyklus hinzu und schaut sich auch das Nachwahljahr an, kommt man zu dem Schluss, dass in 2012 ein solches signifikantes Tief liegen könnte.'

Daumen runter bei Bundesanleihen

Deutsche Staatsanleihen werden nach Einschätzung der Helaba ihre gute Performance 2012 vermutlich nicht wiederholen können. Die Konjunkturperspektiven würden sich im Jahresverlauf aufhellen. 'Gleichzeitig ist bei einer Entspannung der Euro-Schuldenkrise mit einer geringeren Nachfrage nach den inzwischen extrem teuren Bundesanleihen zu rechnen.' Die Rendite für zehnjährige Papiere werde Ende des ersten Quartals zwar noch unter 2 Prozent liegen, Ende des zweiten aber bereits bei 2,3 Prozent. Aktuell beträgt sie 1,84 Prozent.

Gemeinschaftswährung hat viele Freunde

Um den Außenwert des Euro, der in den letzten Tagen 2011 auf den tiefsten Stand seit September 2010 abgerutscht war, machen sich die meisten Analysten im Übrigen keine Sorgen. Oliver Roth von Close Brothers Seydler sieht Chancen auf einen Anstieg. 'In den USA stehen 2012 Wahlen an, die Probleme, auch die eigene Schuldenkrise, rücken dann wieder mehr in den Fokus.' Für die europäische Gemeinschaftswährung prognostiziert er Kurse zwischen 1,30 bis 1,50 US-Dollar. Heute Morgen liegt der Wechselkurs bei 1,2943 US-Dollar.

Die Helaba ist bezüglich der Gemeinschaftswährung ebenfalls optimistisch gestimmt. Eine expansivere EZB-Politik sowie die weiter schwelende Schuldenkrise belasteten zwar vorerst den Euro, allerdings seien die europäischen Probleme nicht unlösbar. 'Mittelfristig steigt das Erholungspotenzial für den Euro, zumal auch die USA nicht frei von Sorgen sind.' Prognostiziert wird zur Jahresmitte ein Wechselkurs von 1,35 US-Dollar.

Gute Chancen für Gold

Gold wird nach Ansicht von Oliver Roth Anfang 2012 eine Renaissance erleben. 'Momentan leidet das Edelmetall darunter, dass Anleger ihre Verluste am Aktienmarkt ausgleichen und daher Gold verkaufen müssen. Zudem ist Gold von der allgemeinen Rohstoffpreisschwäche betroffen.' Der Boden sei aber bald gefunden, Roth erwartet Preise zwischen 1.500 und 1.700 oder sogar 1.800 US-Dollar für eine Feinunze. 'Aufgrund der Unsicherheit an den Märkten und der mangelnden Alternativrendite bei Staatsanleihen behalten Edelmetalle auch zukünftig ihre Funktion als sicherer Hafen', meint auch Robert Halver.

Spannungsarme erste Handelswoche

Da viele Länder, etwa die USA, Großbritannien, Japan und China, die Woche mit einem Feiertag beginnen, wird der Handelsauftakt 2012 wohl eher ruhig ausfallen. Höhepunkte der Woche sind Arbeitsmarktdaten aus Deutschland und den USA sowie die aktuellen ISM-Indizes, die die Stimmung der US-Einkaufsmanager wiedergeben.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Montag, 2. Januar

Japan, China, USA, Großbritannien: kein Handel

Einen detaillierten Überblick über die weltweiten Börsenfeiertage bietet unser internationaler Handelskalender.

Dienstag, 3. Januar

9.55 Uhr. Deutschland: Arbeitslosenquote Dezember. Die DekaBank prognostiziert eine Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent für den letzten Monat des Jahres 2011. Der Jahresdurchschnitt sei mit 7,1 Prozent der niedrigste seit 1991.

16.00 Uhr. USA: ISM-Index Industrie Dezember. Für die DekaBank geht es aufwärts, die Analysten erwarten 53,5 Punkte nach 52,7 im Vormonat. Das Institut for Supply Management (ISM) veröffentlicht mit diesem Index die monatlichen Ergebnisse einer landesweiten Befragung von mehr als 400 Einkaufsmanagern aus 20 verschiedenen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes.

20.00 Uhr. USA: US-Notenbank Sitzungsprotokoll vom 13. Dezember. Laut HSBC Trinkaus & Burkhardt wird das Protokoll den Stand der Diskussionen über eine neue Kommunikationsstrategie und die Neigung der Währungshüter für weitere expansive geldpolitische Maßnahmen dokumentieren.

Mittwoch, 4. Januar

11.00 Uhr. EU: Verbraucherpreise Eurozone Dezember. Umfragen zufolge sehen Analysten für die Eurozone einen Preisanstieg von 2,8 Prozent im Gesamtjahr 2011.

16.00 Uhr. USA: Auftragseingänge Industrie November. Die DekaBank geht von einem Plus von 2 Prozent gegenüber dem Vormonat aus.

Donnerstag, 5. Januar

16.00 Uhr. USA: ISM-Index Dienstleistungen Dezember. Der Marktkonsens rechnet mit einem leichten Plus von 52 auf 53 Punkte.

Freitag, 6. Januar

Deutschland: Heilige drei Könige - Feiertag in einigen Bundesländern. An der Börse Frankfurt wird gehandelt.

11.00 Uhr. EU: Economic Sentiment Dezember. Der Jahresausklang bringt keinen Stimmungseinbruch in der Eurozone, meint die DekaBank. So zeige sich die Unternehmensstimmung in mehreren Ländern wie Deutschland und Belgien über alle Branchen hinweg stabil bis aufwärts gerichtet. Prognostiziert werden 93,5 Punkte nach 93,7 im Vormonat.

14.30 Uhr. USA: Arbeitslosenquote Dezember. Laut Helaba bleibt das Arbeitsmarktumfeld schwierig. Zwar habe die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft im Dezember wohl um rund 80.000 zugenommen. Die Arbeitslosenquote sei nach dem überraschenden Rückgang im November aber wieder leicht gestiegen.

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© 2. Januar 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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