FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 19. September 2012. Mit den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen zwei Monate sind die Verluste vom Sommer 2011 quasi wieder wettgemacht. Vielen Charttechnikern zufolge wird es sogar noch weiter gen Norden gehen.
Kurzfristig seitwärts oder leichter, langfristig aber weiter nach oben - so lautet derzeit die Prognose zahlreicher technisch orientierter Analysten. Nach Erreichen des neuen Jahreshochs bei 7.446 Punkten am vergangenen Freitag präsentiert sich der DAX in dieser Woche zwar etwas schwächer, mit der Überwindung der wichtigen Hürde rückten aber nun alte Rekordstände ins Blickfeld.
Etwas Geduld ist allerdings noch angesagt: Laut BNP Paribas hat nämlich der Kaufdruck im Tageschart spürbar nachgelassen. 'Dies könnte dem bevorstehenden großen Verfallstermin geschuldet sein', meinen die Analysten und erwarten bis Freitag eine Seitwärtsbewegung. Auch der freie technische Analyst Stefan Salomon geht davon aus, dass es bis zum Verfallstag zu keiner deutlichen Bewegung aus der aktuellen Range zwischen 7.450 und 7.280 Zählern kommen wird.
8.000 Punkte noch dieses Jahr
Über den Tag hinaus zeigen sich aber viele technisch orientierte Analysten optimistisch. Etwa spricht für Wieland Staud von Staud Research vieles dafür, dass die Krise ihren Tiefpunkt durchschritten hat. 'Der DAX hatte seit Anfang Mai alle Chancen, nach unten auszubrechen, hat diese aber nicht genutzt', erklärt er und verweist auf die 'unglaublich schlechten Nachrichten', die lediglich zu einer Seitwärtsbewegung beziehungsweise sogar zu Kursgewinnen geführt hätten.
Nach Ansicht von Staud wird sich die Konsolidierung noch etwas fortsetzen, kleinere Abschläge seien in den kommenden ein oder zwei Wochen noch möglich. Die große Aufwärtsbewegung sei aber nicht gefährdet. 'Wir werden 2012 noch die 8.000 Punkte sehen', erklärt Staud, der über weite Strecken des laufenden Jahres dieses Kursziel propagiert hatte und nur kurzzeitig davon abgerückt war. Auch andere Marktbereiche unterstützten seine These, etwa der S&P 500 mit seinem neuen Jahreshoch - und vor allem die Gemeinschaftswährung, die innerhalb von zwei Monaten von 1,20 auf 1,30 US-Dollar geklettert ist. 'Und der Euro war Auslöser der Krise.'
Neue Kaufsignale in Sicht
Auch laut Christian Henke steht gut um den deutschen Aktienindex. Dem freien technischen Analysten zufolge liegt der DAX derzeit deutlich über der horizontalen Widerstandslinie bei 6.992/7.072 Punkten, einer wichtigen Chartmarke. 'Schließt das Börsenbarometer Ende dieser Woche und am letzten Handelstag des Monats September darüber, kommt dies einem neuen mittelfristigen Kaufsignal gleich', erläutert Henke. Auch die seit Ende Mai 2011 gültige Abwärtstrendlinie bei aktuell 6.954 Punkten würde damit bezwungen.
'Anschließend könnte der DAX seine Reise in Richtung 7.675 Punkten fortsetzen.' In diesem Bereich verlaufe im Monatschart die seit Ende Juli 2007 langfristige Abwärtstrendlinie. Darüber hinaus sei der Weg frei bis zu den historischen Höchstständen aus dem Jahr 2007 bei 8.131/8.152 Punkten. 'Angesichts des weiterhin steigenden gleitenden gewichteten Durchschnitts sowie des intakten Kaufsignals beim MACD sind deutsche Blue Chips unverändert attraktiv.'
Stimmung bleibt trübe
Unterdessen hat sich die Stimmung der Anleger nicht groß verbessert, wie die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt bei 300 aktiven Investoren ergeben hat. Mit 47,8 nach 47,2 Punkten aus der Vorwoche bleibt der Bull/Bear-Index für die deutschen Bluechips immer noch unter der Optimisten von Pessimisten trennenden 50 Punkte-Marke. Lediglich 1 Prozent der Befragten hat das Bärenlager verlassen und ist zu den neutral Gestimmten ohne Engagement übergelaufen. Insgesamt sind immer noch 40 Prozent der Interviewten bearish, nur 36 Prozent bullish, der Rest ist unentschieden.
Der Bull/Bear-Index misst das Maß an Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.
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© 19. September 2012 / Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Kurzfristig seitwärts oder leichter, langfristig aber weiter nach oben - so lautet derzeit die Prognose zahlreicher technisch orientierter Analysten. Nach Erreichen des neuen Jahreshochs bei 7.446 Punkten am vergangenen Freitag präsentiert sich der DAX in dieser Woche zwar etwas schwächer, mit der Überwindung der wichtigen Hürde rückten aber nun alte Rekordstände ins Blickfeld.
Etwas Geduld ist allerdings noch angesagt: Laut BNP Paribas hat nämlich der Kaufdruck im Tageschart spürbar nachgelassen. 'Dies könnte dem bevorstehenden großen Verfallstermin geschuldet sein', meinen die Analysten und erwarten bis Freitag eine Seitwärtsbewegung. Auch der freie technische Analyst Stefan Salomon geht davon aus, dass es bis zum Verfallstag zu keiner deutlichen Bewegung aus der aktuellen Range zwischen 7.450 und 7.280 Zählern kommen wird.
8.000 Punkte noch dieses Jahr
Über den Tag hinaus zeigen sich aber viele technisch orientierte Analysten optimistisch. Etwa spricht für Wieland Staud von Staud Research vieles dafür, dass die Krise ihren Tiefpunkt durchschritten hat. 'Der DAX hatte seit Anfang Mai alle Chancen, nach unten auszubrechen, hat diese aber nicht genutzt', erklärt er und verweist auf die 'unglaublich schlechten Nachrichten', die lediglich zu einer Seitwärtsbewegung beziehungsweise sogar zu Kursgewinnen geführt hätten.
Nach Ansicht von Staud wird sich die Konsolidierung noch etwas fortsetzen, kleinere Abschläge seien in den kommenden ein oder zwei Wochen noch möglich. Die große Aufwärtsbewegung sei aber nicht gefährdet. 'Wir werden 2012 noch die 8.000 Punkte sehen', erklärt Staud, der über weite Strecken des laufenden Jahres dieses Kursziel propagiert hatte und nur kurzzeitig davon abgerückt war. Auch andere Marktbereiche unterstützten seine These, etwa der S&P 500 mit seinem neuen Jahreshoch - und vor allem die Gemeinschaftswährung, die innerhalb von zwei Monaten von 1,20 auf 1,30 US-Dollar geklettert ist. 'Und der Euro war Auslöser der Krise.'
Neue Kaufsignale in Sicht
Auch laut Christian Henke steht gut um den deutschen Aktienindex. Dem freien technischen Analysten zufolge liegt der DAX derzeit deutlich über der horizontalen Widerstandslinie bei 6.992/7.072 Punkten, einer wichtigen Chartmarke. 'Schließt das Börsenbarometer Ende dieser Woche und am letzten Handelstag des Monats September darüber, kommt dies einem neuen mittelfristigen Kaufsignal gleich', erläutert Henke. Auch die seit Ende Mai 2011 gültige Abwärtstrendlinie bei aktuell 6.954 Punkten würde damit bezwungen.
'Anschließend könnte der DAX seine Reise in Richtung 7.675 Punkten fortsetzen.' In diesem Bereich verlaufe im Monatschart die seit Ende Juli 2007 langfristige Abwärtstrendlinie. Darüber hinaus sei der Weg frei bis zu den historischen Höchstständen aus dem Jahr 2007 bei 8.131/8.152 Punkten. 'Angesichts des weiterhin steigenden gleitenden gewichteten Durchschnitts sowie des intakten Kaufsignals beim MACD sind deutsche Blue Chips unverändert attraktiv.'
Stimmung bleibt trübe
Unterdessen hat sich die Stimmung der Anleger nicht groß verbessert, wie die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt bei 300 aktiven Investoren ergeben hat. Mit 47,8 nach 47,2 Punkten aus der Vorwoche bleibt der Bull/Bear-Index für die deutschen Bluechips immer noch unter der Optimisten von Pessimisten trennenden 50 Punkte-Marke. Lediglich 1 Prozent der Befragten hat das Bärenlager verlassen und ist zu den neutral Gestimmten ohne Engagement übergelaufen. Insgesamt sind immer noch 40 Prozent der Interviewten bearish, nur 36 Prozent bullish, der Rest ist unentschieden.
Der Bull/Bear-Index misst das Maß an Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.
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© 19. September 2012 / Anna-Maria Borse
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)