FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 31. Oktober 2012. Anleger konzentrieren sich ohne erkennbaren Trend auf den DAX als Basiswert und setzen dabei mal auf steigende, mal auf fallende Kurse.
Auf große Impulse warten Investoren derzeit vergebens. Kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen und einer seit Wochen anhaltenden DAX-Trading-Range zwischen 7.200 und 7.400 Punkten melden Zertifikate-Spezialisten einen vergleichsweise ruhigen Handel mit Derivaten. 'Anlegern fehlt die Richtung', bemerkt Atakan Sahin von der Baader Bank. Trading-Produkte auf den DAX würden beispielsweise rauf und runter gehandelt. Bei Zertifikaten auf Einzelaktien hielten sich Investoren trotz einer erwartungsgemäß positiv verlaufenden Berichtssaison tendenziell zurück. Fragezeichen stünden zudem hinter den Konjunkturerwartungen der Weltwirtschaft. 'Selbst starke Volkswirtschaften rechnen nur noch mit moderaten Zuwächsen.'
Fokus auf den DAX
Am häufigsten werden laut Baader Bank Produkte mit dem DAX als Basiswert gehandelt, meist gehebelte. Ein Zertifikat mit konstantem vierfachen Hebel, ein so genanntes Faktor-Zertifikat (WKN CZ24ZK), das von fallenden Kursen im deutschen Aktienbarometer profitiert, lande tendenziell in den Anlegerdepots. Eine entgegengesetzte Meinung demonstrieren Käufer eines bullishen Faktor-Zertifikats auf den DAX (WKN DE4LEV).
Fallender Goldkurs lockt Anleger
Den jüngsten Schwächeanfall von Gold nutzten Zertifikate-Anleger laut Sahin für Neuengagements in Gold. 'Investoren setzen im fallenden Markt auf steigende Preise.'
Die dritte Woche in Folge ging es mit dem Goldpreis bergab, wie Sonia Hellwig von Heraeus berichtet. In den vergangenen Handelstagen testete Gold wiederholt die psychologisch wichtige Marke von 1.700 US-Dollar pro Feinunze, hielt sich letztlich aber über diesem Niveau. 'Unterschreitet das gelbe Metall kurzfristig die 1.700 US-Dollar, wird damit ein Kaufsignal ausgelöst', meint Hellwig. Für Unterstützung in den kommenden Monaten sorge hingegen die saisonal bedingt stärkere Goldnachfrage aus Indien.
Niedrigerer Ölpreis
Öl-Zertifikate (WKN CB77TH), die von anziehenden Preisen profitieren, kämen ebenfalls gut an. 'Ähnlich wie bei den Goldprodukten deckten sich Investoren bei fallendem Ölpreis der US-Sorte WTI mit Long-Derivaten ein', beobachtet Sahin.
Hurrikan 'Sandy' hat Eugen Weinberg zufolge im Rohölhandel zu einem weiteren Auseinanderdriften der beiden Referenzsorten Brent und WTI geführt. Mit rund 85 US-Dollar für die Sorte WTI und 109 US-Dollar für die Nordseesorte Brent hat sich am gestrigen Dienstag der Preisabstand auf 24 US-Doller je Barrel erhöht. Nach Abzug des Supersturms erkennt der Rohstoffexperte der Commerzbank Erholungspotenzial für WTI, das mit aktuell 86,50 US-Dollar pro Fass zum gestrigen Stand bereits 1,5 US-Dollar zugelegt hat. Einige Raffinerien an der Ostküste - darunter auch die größte der Region in Philadelphia - hätten ihre Produktion bereits wieder aufgenommen.
BMW- und Apple-Aktien bitte mit Hebel
Nahezu ausschließlich Käufe verbucht Sahin für einen Discount-Call auf BMW (WKN DE88P0). Discount-Calls sind Optionsscheine mit Preisabschlag gegenüber einem Standard-Optionsscheine. Im Gegenzug ist ihre Preisentwicklung gekappt und damit der Gewinn begrenzt. Die maximale Auszahlung wird erreicht, wenn der Basiswert am Laufzeitende auf oder über dem Cap notiert.
Ein Discount-Call auf die Apple-Aktie (WKN DX3NGS) stand der Baader Bank zufolge ebenfalls auf den Einkaufslisten der Anleger. Im dritten Quartal habe der Elektronikriese den Umsatz zur Überraschung vieler Experten steigern können, auch wenn der Gewinn an die Erwartungen der Analysten nicht herangekommen sei. 'Insgesamt hielten Anleger sich mit Derivaten auf Einzelunternehmen aber eher zurück', bemerkt Sahin.
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© 31. Oktober 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Auf große Impulse warten Investoren derzeit vergebens. Kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen und einer seit Wochen anhaltenden DAX-Trading-Range zwischen 7.200 und 7.400 Punkten melden Zertifikate-Spezialisten einen vergleichsweise ruhigen Handel mit Derivaten. 'Anlegern fehlt die Richtung', bemerkt Atakan Sahin von der Baader Bank. Trading-Produkte auf den DAX würden beispielsweise rauf und runter gehandelt. Bei Zertifikaten auf Einzelaktien hielten sich Investoren trotz einer erwartungsgemäß positiv verlaufenden Berichtssaison tendenziell zurück. Fragezeichen stünden zudem hinter den Konjunkturerwartungen der Weltwirtschaft. 'Selbst starke Volkswirtschaften rechnen nur noch mit moderaten Zuwächsen.'
Fokus auf den DAX
Am häufigsten werden laut Baader Bank Produkte mit dem DAX als Basiswert gehandelt, meist gehebelte. Ein Zertifikat mit konstantem vierfachen Hebel, ein so genanntes Faktor-Zertifikat (WKN CZ24ZK), das von fallenden Kursen im deutschen Aktienbarometer profitiert, lande tendenziell in den Anlegerdepots. Eine entgegengesetzte Meinung demonstrieren Käufer eines bullishen Faktor-Zertifikats auf den DAX (WKN DE4LEV).
Fallender Goldkurs lockt Anleger
Den jüngsten Schwächeanfall von Gold nutzten Zertifikate-Anleger laut Sahin für Neuengagements in Gold. 'Investoren setzen im fallenden Markt auf steigende Preise.'
Die dritte Woche in Folge ging es mit dem Goldpreis bergab, wie Sonia Hellwig von Heraeus berichtet. In den vergangenen Handelstagen testete Gold wiederholt die psychologisch wichtige Marke von 1.700 US-Dollar pro Feinunze, hielt sich letztlich aber über diesem Niveau. 'Unterschreitet das gelbe Metall kurzfristig die 1.700 US-Dollar, wird damit ein Kaufsignal ausgelöst', meint Hellwig. Für Unterstützung in den kommenden Monaten sorge hingegen die saisonal bedingt stärkere Goldnachfrage aus Indien.
Niedrigerer Ölpreis
Öl-Zertifikate (WKN CB77TH), die von anziehenden Preisen profitieren, kämen ebenfalls gut an. 'Ähnlich wie bei den Goldprodukten deckten sich Investoren bei fallendem Ölpreis der US-Sorte WTI mit Long-Derivaten ein', beobachtet Sahin.
Hurrikan 'Sandy' hat Eugen Weinberg zufolge im Rohölhandel zu einem weiteren Auseinanderdriften der beiden Referenzsorten Brent und WTI geführt. Mit rund 85 US-Dollar für die Sorte WTI und 109 US-Dollar für die Nordseesorte Brent hat sich am gestrigen Dienstag der Preisabstand auf 24 US-Doller je Barrel erhöht. Nach Abzug des Supersturms erkennt der Rohstoffexperte der Commerzbank Erholungspotenzial für WTI, das mit aktuell 86,50 US-Dollar pro Fass zum gestrigen Stand bereits 1,5 US-Dollar zugelegt hat. Einige Raffinerien an der Ostküste - darunter auch die größte der Region in Philadelphia - hätten ihre Produktion bereits wieder aufgenommen.
BMW- und Apple-Aktien bitte mit Hebel
Nahezu ausschließlich Käufe verbucht Sahin für einen Discount-Call auf BMW (WKN DE88P0). Discount-Calls sind Optionsscheine mit Preisabschlag gegenüber einem Standard-Optionsscheine. Im Gegenzug ist ihre Preisentwicklung gekappt und damit der Gewinn begrenzt. Die maximale Auszahlung wird erreicht, wenn der Basiswert am Laufzeitende auf oder über dem Cap notiert.
Ein Discount-Call auf die Apple-Aktie (WKN DX3NGS) stand der Baader Bank zufolge ebenfalls auf den Einkaufslisten der Anleger. Im dritten Quartal habe der Elektronikriese den Umsatz zur Überraschung vieler Experten steigern können, auch wenn der Gewinn an die Erwartungen der Analysten nicht herangekommen sei. 'Insgesamt hielten Anleger sich mit Derivaten auf Einzelunternehmen aber eher zurück', bemerkt Sahin.
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© 31. Oktober 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)