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Börse Frankfurt-News: In volatiler Seitwärtsspanne (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 29.11.2012, 14:07
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 29. November 2012. Acadia Pharmaceuticals springen um 150 Prozent, Nokia verkauft sein Smartphone in den USA aus, Thomas Cook senkt die Schulden und Rio Tinto dreht an der Kostenschraube.

Der Markt hat einen neuen Schlager: Wie Händler ausländischer Aktien an der Frankfurter Börse berichten, wird die in den USA drohende Fiskalklippe mehr und mehr zum zentralen Thema an den Finanzmärkten. Andere Sorgen, wie das Schuldendilemma diesseits des Atlantiks, stünden aktuell etwas im Hintergrund. 'Die Investoren richten den Blick im Moment ganz klar auf den Ausgang der Haushaltsverhandlungen in den USA. Allerdings dürften sich Demokraten und Republikaner mit einer Entscheidung bis zur letzten Sekunde Zeit lassen, so dass bis zum Ende des Jahres an den Aktienmärkten mit einer volatilen Seitwärtsbewegung gerechnet werden kann', kommentiert Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler. Beide Seiten müssen sich bis zum Jahresende einigen, sonst drohen automatische Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen.

Ganz ähnlich sieht das Jan Vrbsky von der Baader Bank: 'Der Markt wird in den kommenden Wochen bestimmt einige Male von der Hoffnung auf ein glimpfliches Ende des US-Fiskalstreits nach oben getrieben. Wenn dann ein paar Tage keine Neuigkeiten kommen, wird es wieder abwärts gehen. Bis zum Jahreswechsel dürfte daher alles in einer Seitwärtsspanne verharren', erklärt der Händler.

Die Umsätze im Handel mit Auslandsaktien nehmen nach Auskunft der Händler bereits seit einigen Monaten ab und bewegen sich mittlerweile auf einem niedrigen Niveau.

Acadia Pharmaceuticals profitiert von positiven Studiendaten

Von den Einzelwerten sorgte Acadia Pharmaceuticals (WKN 603035) am vergangenen Dienstag mit einem satten Kursplus von rund 150 Prozent für Aufsehen, wie es bei Close Brothers Seydler heißt. 'Die Aktie schoss in die Höhe, nachdem das US-Biotechnologieunternehmen positive Studienergebnisse für das Parkinson-Medikament Pimavanserin vermeldet hat. Danach soll das Mittel die Symptome der Parkinson-Krankheit um ein Drittel reduzieren', erläutert Vorhauser. Damit scheine sich das Blatt für den US-Konzern wieder zu wenden, nachdem die Aktie in den vergangenen Jahren wegen schlechter Zahlen und erfolgloser Studien bei vielen Investoren auf der Abschussliste stand. So sackte der Titel von rund 10 Euro im Jahr 2008 im Tief auf rund 1,80 Euro ab. Aktuell notiert die Aktie wieder bei 3,90 Euro.

Trendwende bei Nokia?

Noch höhere Kursverluste hatte in den vergangenen Jahren die Aktie des finnischen Mobiltelefonherstellers Nokia (WKN 892885) zu beklagen: Das Papier ist von rund 65 Euro im Jahr 2000 auf mittlerweile um die 2 Euro gefallen. Aber auch hier könnte sich eine Trendwende abzeichnen, berichtet Vorhauser: 'Nokias Entscheidung, bei Smartphones auf die Windows Plattform zu setzen, scheint sich auszuzahlen. Zumindest in den USA verkauft sich das neue Lumia 920 sehr gut.' So war das Smartphone am langen Wochenende im Anschluss an Thanksgiving, mit dem in den USA traditionell das Weihnachtsgeschäft anfängt, bereits ausverkauft. Für die Aktie ging es in der vergangenen Woche von 2,10 Euro auf immerhin 2,60 Euro aufwärts - verglichen mit den historischen Kursen zwar nur ein kleiner Schritt. 'Aber vielleicht der Anfang einer Erholung. Mit den Windows-Phones könnte Nokia wieder an die Konkurrenten Apple und Samsung aufschließen, die ausschließlich die Betriebssysteme IOS und Android im Programm haben', spekuliert Vorhauser. Zum Vergleich: Die Apple-Aktie, die vor zehn Jahren noch für rund 7,50 Euro zu haben war, kostet mittlerweile 450 Euro.

Thomas Cook könnte Boden gefunden haben

Ein Boden könnte laut Vorhauser auch die Aktie des deutsch-britischen Reiseveranstalters Thomas Cook (WKN A0MR3W) gefunden haben. 'Zwar ist der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz eines guten Sommergeschäfts noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Durch Verkäufe von Hotels und Beteiligungen hat Thomas Cook aber die Verschuldung um über 100 Millionen Pfund auf 790 Millionen Pfund reduziert, was am Markt offenbar positiv aufgenommen wird', berichtet der Händler. Wegen hoher Abschreibungen und Umstrukturierungskosten verbuchte Thomas Cook für die zwölf Monate bis Ende September einen Verlust von 586 Millionen britischen Pfund, verglichen mit einem Minus von 521 Millionen Pfund im Vorjahr. Die Umsätze sanken um 3 Prozent auf rund 9,5 Milliarden Pfund. 'Für die Zukunft ist das Management vorsichtig optimistisch eingestellt. Zumindest scheint das Wintergeschäft wieder etwas besser zu laufen und der Beginn des neuen Restrukturierungsprogramms könnte ebenfalls Früchte tragen', ergänzt Vorhauser. Die Aktie hat sich in den vergangenen Wochen von 20 Eurocent im September auf aktuell 30 Eurocent erholt.

Investoren bejubeln Sparpläne von Rio Tinto

Ums Sparen geht es am heutigen Donnerstag auch beim britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto (WKN 852147). 'Der Minenkonzern will in den kommenden beiden Jahren sowohl operative Ausgaben als auch Explorationskosten zusammenstreichen und so insgesamt rund 7 Milliarden US-Dollar einsparen', weiß Vrbsky. Damit reagiert Rio Tinto auf schwächelnde Rohstoffpreise und steigende Kosten. Zudem habe sich Rio Tinto vorsichtig optimistisch zur Nachfrageentwicklung in Asien geäußert, merkt Vrbsky an und spricht von positiven Impulsen für den Aktienkurs: 'Nachdem die Aktien von Rohstoffunternehmen in den vergangenen Tagen wegen Nachfrage- und Preissorgen unter Druck standen, geht es für Rio Tinto heute um 4,5 Prozent aufwärts. Das beflügelt den gesamten Sektor.'

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© 29. November 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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