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Börse Frankfurt-News: Industrie- statt Edelmetalle (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 09.04.2014, 14:18
Aktualisiert 09.04.2014, 14:21

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 9. April 2014. Während sich Anleger von Gold-Investments wieder trennen, steigen die Engagements in Industriemetallen.

Anleger, die auf einen durch die Krim-Krise bedingten Goldpreisanstieg gesetzt hatten, machen lange Gesichter: Ab Mitte März ging es für die Notierungen - trotz anhaltender Spannungen - wieder nach unten. Am heutigen Mittwoch kostet die Feinunze 1.309 US-Dollar nach zwischenzeitlich fast 1.390 US-Dollar im März. Allerdings lag der Preis Ende Dezember noch bei 1.205 US-Dollar, seit Jahresanfang sind somit ­Gewinne zu verbuchen.

"Das Sentiment hat sich wieder gedreht", kommentiert Jörg Sengfelder von Flow Traders: ETC-Anleger verabschiedeten sich von ihren Positionen, auf den Verkaufslisten stünden etwa der Gold Bullion Securities (WKN A0LP78) und der Source Physical Gold (WKN A1MECS).

Laut Heinrich Peters von der Helaba haben die jüngsten Signale der US-Notenbank die relative Attraktivität des gelben Metalls erneut in Frage gestellt. "Das monetäre Umfeld in den USA dürfte zunehmend dämpfend wirken. Außerdem werden sicherer Hafen und ŽInflationsversicherungŽ immer noch sehr hoch vergolten." Die Bank sieht den Goldpreis Ende des Jahres bei 1.200 US-Dollar.

Auch Sonia Hellwig von der Heraeus Metallhandelsgesellschaft ist skeptisch: "Es fehlen die Impulse, die Gold nachhaltigen Auftrieb bringen könnten." Der "sichere Hafen" ziehe nicht mehr, dazu komme die weiterhin positive Entwicklung der Aktienmärkte.

"Preisturbo" bei Nickel

Auf rege Nachfrage stoßen derzeit Industriemetall-ETCs, wie Händler berichten. Sengfelder meldet hohe Zuflüsse im breit aufgestellten und währungsgesicherten db Industrial Metals Booster Euro Hedged (WKN A1ED2H) sowie im ETFS Industrial Metals (WKN A0KRKG).

Auch einzelne Metalle sind gesucht, etwa werden Nickel-ETCs (WKN A0KRJ4) weiter gekauft. Nickel hat sich nochmals verteuert, nachdem der Preis bereits im März stark angestiegen war: Wurden für eine Tonne Ende Februar noch 14.233 US-Dollar gezahlt, waren es im März in der Spitze 16.364 US-Dollar, jetzt sind es fast 16.500 US-Dollar. Seit Jahresanfang ergibt das ein Plus von 17 Prozent. Wie Peters erläutert, haben sich indonesische Exportbeschränkungen und die kritische Lage in Russland als explosives Gemisch zu einem "unerwarteten Turbo bei Nickel" entwickelt. Da beide Phänomene weiter verunsicherten und in China wohl stark umweltschädliche Grenzanbieter wegfielen, könne sich der Nickelpreis noch eine Weile als relativ robust erweisen.

Aluminium-ETCs (WKN A0KRJS) kommen ebenfalls gut an, wie ETFs Securities feststellt. "Ein entscheidender Treiber: Die Zweifel darüber, dass China für eine starke Nachfrage nach industriell genutzten Metallen sorgen wird, nehmen ab", meint Bernhard Wenger. Die Regierung habe nämlich kürzlich ein Programm zur Unterstützung der Wirtschaft auf den Weg gebracht.

Kupfer wieder teurer

In den Portfolios landet auch wieder der ETFS Copper (WKN A0KRJU). "Ein Bericht der International Copper Study Group (ICSG) hat für 2013 ein Angebotsdefizit auf dem Kupfermarkt bestätigt", erklärt Wenger. Nun rechneten Anleger - entgegen den Prognosen der ICSG - auch für 2014 mit einem Angebotsdefizit.

Der Kupferpreis hat sich bislang nur leicht erholt. Anfang Mai war er aufgrund negativer Nachrichten aus China innerhalb weniger Tage um fast 9 Prozent auf 6.400 US-Dollar je Tonne gefallen - den tiefsten Stand seit Sommer 2010. Aktuell liegt die Notierung wieder bei 6.642 US-Dollar. Der Kupferpreis - Spitzname "Dr. Copper - gilt traditionell als gutes Barometer für die globale Konjunktur.

Barbara Lambrecht von der Commerzbank geht davon aus, dass chinesische Unternehmen, wie in der Vergangenheit, den niedrigen Kupferpreis für Zukäufe nutzen werden. "Dies dürfte den Preis allmählich wieder steigen lassen, zumal die robuste Weltkonjunktur zusätzlich Schwung geben wird." Für die zweite Jahreshälfte prognostiziert die Bank einen Kupferpreis von deutlich über 7.000 US-Dollar je Tonne.

Libysches Angebot drückt Ölpreis

Brent-Öl ist derweil wieder billiger: Am Mittwochmittag wird ein Barrel der Nordseesorte zu 107,75 US-Dollar gehandelt nach rund 111 US-Dollar Anfang März und per Jahresende 2013. Grund dafür sei die Aussicht auf eine baldige Wiedereröffnung der größten Ölhäfen in Libyen, erklärt Ole Hansen von der Saxo Bank. "Damit könnte das Angebot zu einer Zeit steigen, in der die Nachfrage saisonal bedingt schwach ist." Es sei allerdings unklar, wie schnell Teile der Produktion wieder hergestellt werden könnten. "Man kann davon ausgehen, dass durch die Abschaltung der Produktion Schäden an den Anlagen und Pipelines entstanden sind." Sengfelder meldet Abgaben im db Brent Crude Oil Booster (WKNA1KYN5) und im ETFS Forward Energy DJ-UBSCI-F3 (WKN A0SVX4).

Rohstoff-ETFs gefragt

Auch breit aufgestellte Rohstoff-ETCs und -ETFs kommen gut an, wie Sengfelder bemerkt: Gekauft würden etwa der db x-trackers DBLCI - OY Balanced UCITS-ETC (WKN DBX1LC) und der ETFS All Commodities-ETF (WKN A0KRKC).

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von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 9. April 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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