FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Neue Allzeithochs bei DAX, Dow Jones und auch Gold schieben das Geschäft nicht an. Zu Beginn des traditionell schwierigen Börsenmonats September ist vielmehr Abwarten angesagt.
3. September 2024. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Anfang August war die Sommerpause durch die heftigen Marktturbulenzen ausgefallen, Anfang September ist sie da. "Es ist sehr ruhig", erklärt Ivo Orlemann, der für die ICF Bank ETFs handelt. Auch Andreas Schröer von Lang & Schwarz meldet niedrige Umsätze. Dabei hatte der DAX am Freitag ein neues Allzeithoch von knapp 18.991 Punkten erreicht, am Dienstagmittag sind es 18.850 Punkte. Auch der Stoxx Europe und der Dow Jones haben neue Rekorde markiert.
Bei der ICF Bank dreht sich das meiste um große Aktienindizes, wie Orlemann feststellt, etwa mit dem Deka DAX (4:ETFGDAXI), dem Deka MSCI World (4:ELFW) oder auch dem Deka Euro Stoxx ex Financials Dividend+ (4:ELFC). Der letztere klammert Finanzinstitute aus und setzt auf die Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite in der Eurozone. Ebenfalls beliebt: der WisdomTree DAX 3x Daily Short (6:3DES), der den DAX revers und mit Hebel drei abbildet.
FTSI India mit Plus von 20 Prozent
Schröer sieht viele Käufe von MSCI World-ETFs, aber auch von indischen Aktien, meist mit dem Franklin FTSE India (3:FLXI). MSCI EM Asia-Tracker kämen ebenfalls sehr gut an, die breiter streuenden MSCI Emerging Markets-ETFs hingegen weniger. Der Kurs des Franklin FTSE India ist seit Jahresanfang um 20 Prozent gestiegen, auf Dreijahressicht stehen knapp 13 Prozent im Jahr.
Defense-ETFs: Rasante Kursgewinne
Im Handel mit Branchen-ETFs sind Orlemann zufolge immer mal wieder Wasserstoff-ETFs wie der L&G Hydrogen Economy (5:HTWO) gesucht. Der beliebte VanEck Defense (3:DFNG) klettert unterdessen auf immer neue Allzeithochs, allein in diesem Jahr steht ein Kursplus von 35 Prozent. "Angesichts der anhaltenden globalen Unsicherheit ist die Frage der Sicherheit und Verteidigung wieder zu einem der wichtigsten Anliegen der nationalen Regierungen geworden", erklärt Emittent VanEck. Der im März 2023 aufgelegte ETF, mittlerweile über 1 Milliarde US-Dollar schwer, investiert in führende Unternehmen der Verteidigungstechnologie, große Cybersicherheitsfirmen und verteidigungsrelevante Dienstleister. Schwerpunkte sind aktuell Palantir (NYSE:PLTR) Technologies, Leidos und Booz Allen Hamilton (NYSE:BAH).
Ein anderer ETF aus der Branche ist der Future of Defence (3:NATO) von HANetf. Der im Juni 2023 aufgelegte ETF, 475 Millionen US-Dollar schwer, bietet Zugang zu 41 Unternehmen aus dem Verteidigungssektor. Schwerpunkte sind hier im Moment BAE Systems (LON:BAES), Fortinet (NASDAQ:FTNT) und Northrop Grumman (NYSE:NOC). Seit Jahresanfang steht ein Plus von 26 Prozent.
Folgt Silber dem Goldpreis?
Für den Handel mit Rohstoff-ETCs meldet Orlemann Umsätze in Gold- und Silber-ETCs auf niedrigem Niveau. Einiges um gehe im Invesco Physical Gold (3:SGLD), im WisdomTree Physical Silver (3:PHAG) und im WisdomTree Silver 3x Daily Leveraged (6:3SIL). Der Goldpreis war vergangene Woche auf das neue Allzeithoch von 2.531 US-Dollar geklettert, am Dienstagmittag sind es wieder 2.504 US-Dollar. Der Silberpreis hatte zwischenzeitlich nachgezogen, blieb aber unter den Mai-Hochs.
Krypto-ETNs: "Niedrigere Preis nicht für Einstieg genutzt"
Der Handel mit Krypto-ETNs ist ebenfalls in ruhigerem Fahrwasser angekommen. "Man kann nicht sagen, dass die niedrigeren Preise zum Einstieg genutzt werden", kommentiert Schröer und berichtet von Käufen und Verkäufen. Auch Orlemann sieht Geschäft in beide Richtungen. Der Bitcoin ist unter die 60.000 US-Dollar-Marke gerutscht, am Dienstagmittag kostet er 58.800 US-Dollar.
Von Anna-Maria Borse, 3. September 2024, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG
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