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Börse Frankfurt-News: Lieber nicht Europa (Fonds und ETFŽs)

Veröffentlicht am 10.01.2012, 15:40
Aktualisiert 10.01.2012, 15:44
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 10. Januar 2012. Dank Eurokrise zeiht es ETF-Anleger jetzt eher in die Ferne: Statt im alten Kontinent engagieren sie sich in Nordamerika und einigen Schwellenländern. Fondskäufer halten sich weiter vor allem an Mischfonds.

Die feiertagsbedingte Ruhe an den Märkten ist vorbei, der Handel nimmt wieder an Fahrt auf. ETF-Händler berichten von einem sehr guten Start ins neue Jahr. 'Die Umsätze sind mehr als überdurchschnittlich', erklärt etwa Andreas Bartels von der Commerzbank. Allerdings überwögen die Abgaben etwas.

Auch Alexander Kuppler von der Deutschen Bank meldet 'solide Volumina' im Geschäft mit Indexfonds, Florian Perini von Flow Traders spricht von 'deutlich anziehenden Umsätzen'.

Im Handel mit aktiv gemanagten Fonds geht es hingegen eher ruhig zu: 'Das neue Jahr fängt so an, wie das alte aufgehört hat. Das Handelsaufkommen ist überschaubar', fasst Matthias Präger von der Baader Bank die Lage zusammen.

Kauffreude bei nordamerikanischen Aktien

Bei den passiven Fonds, den ETFs, liegt der Fokus weiter auf Aktienprodukten. Dabei stehen DAX- und Euro Stoxx-Indexfonds laut Commerzbank eher auf den Abgabelisten (WKN 593393, ETF001), während bei S&P 500-ETFs die Käufe dominieren würden (WKN ETF012). Auch die Deutsche Bank hat ein reges Interesse an US-Indexfonds, konkret S&P-Trackern, festgestellt. 'Hier gibt es vor allem Zuflüsse', bemerkt Kuppler. 'Investoren kehren Europa den Rücken zu und investieren in Nordamerika', meint auch Perini. Neben den USA stehe auch Kanada hoch im Kurs.

Durststrecke bei Schwellenländer scheint beendet

Bereits in der Vorwoche hatte es sich abgezeichnet: An den lange links liegen gelassenen Emerging Market-ETFs (WKN DBX1EM, ETF127, A0HGZT) finden Investoren allmählich wieder Gefallen. 'Der Trend geht hin Schwellenländern', meint etwa Bartels. Das bestätigt auch Florian Perini: 'Es wird auf Nordamerika und die Schwellenländer gesetzt.'.

Mischfonds punkten

Bei aktiv verwalteten Fonds sind unverändert die großen Mischfonds Schwerpunkt. Gut nachgefragt werden laut Ivo Orlemann von ICF Kursmakler etwa der Flossbach von Storch SICAV Multiple Opportunities (WKN A0M430) und der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0). Auch der zuletzt sehr begehrte Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD), der auf deutsche Nebenwerte setzt, sei weiter angesagt.

Daneben ist im Geschäft mit Publikumsfonds keine eindeutige Richtung auszumachen. Bei den deutschen, europäischen und internationalen Fonds gibt es zum Teil Zu-, zum Teil aber auch Abflüsse, wie die Baader Bank registriert hat. Matthias Präger meldet etwa Käufe beim DWS Select-Invest (WKN 847656) und beim DWS Deutschland (WKN 849096) sowie Verkäufe beim Uni Deutschland (WKN 975011), beim Fidelity Funds European Growth (WKN 973270) und beim Allianz RCM Nebenwerte Deutschland (WKN 848176).

Dividendenstrategiefond überzeugt

Umsatzrenner ist der Baader Bank zufolge derzeit der DWS Top Dividende (WKN 984811), hier griffen Anleger beherzt zu. Das Management investiert weltweit in Aktien, die eine bessere Ausschüttung versprechen als der Marktdurchschnitt. In den vergangenen drei Jahren erzielte der Fonds damit eine Rendite von jeweils knapp 15 Prozent. Auch der Carmignac Investissement (WKN A0DT5W) komme gut an, ergänzt Präger, während sich Investoren von den internationalen Aktienfonds Lingohr-Systematic-LBB-Invest (WKN 977479) und M&G Global Basics (WKN 797735) eher verabschiedeten.

Meist Abflüsse bei Immobilienfonds

Daneben zeigen sich Immobilienfonds weiterhin umsatzstark. 'Die Verkäufe überwiegen hier etwas', konkretisiert Orlemann mit Blick auf den SEB ImmoInvest (WKN 980230) und den CS Euroreal (WKN 980500). Der Immobiliendachfonds DJE Real Estate (WKN A0B9GC), der Ende 2011 geschlossen wurde und nun aufgelöst werden soll, werde hingegen in beide Richtungen gehandelt.

Weiter Finger weg von Banken-ETFs

Für die großen Verlierer des vergangenen Jahres, die Banken-ETFs, heißt es unterdessen: Neues Jahr, alte Probleme. Die schwierige Kapitalerhöhung der italienischen Unicredit Group in der vergangenen Woche machte den Anlegern offenbar nochmals deutlich, wie kritisch die Lage in der Branche ist. Die Deutsche Bank meldet umfangreiche Abflüsse (WKN 628930, DBX1SF), Flow Traders weiß aber auch von Eindeckungen. Der iShares Euro Stoxx Banks liegt mittlerweile wieder nahe seinem historischen Tief.

Abgesehen davon dominieren bei Sektoren-ETFs die üblichen Umschichtungen: Etwa hat die Commerzbank Zuflüsse bei Grundstoff- (WKN ETF063) sowie Tourismus- und Freizeit-ETFs (WKN ETF078) registriert, während die Deutsche Bank von Abgaben bei Indexfonds mit Dividendentiteln aus dem Gesundheitswesen (WKN DBX1SH) und Zukäufen bei solchen mit Lebensmittel- und Getränke-Aktien (WKN DBX1FB) berichtet.

Sicherheit nicht mehr oberstes Gebot

Bei Renten-ETFs werden laut Bartels weiter besonders Indexfonds mit deutschen Staatsanleihen gehandelt (WKN ETF540, ETF541, ETF542). 'Es sind aber vor allem Abgaben', erklärt der Händler. Eindeutig unbeliebt seien zum Jahresauftakt aber Geldmarkt-Indexfonds, die lange zum Parken von Liquidität genutzt wurden. 'Hier sehen wir fast nur Abgaben.' Dagegen positionieren sich Anleger Bartels zufolge beim iShares Barclays Capital Euro Corporate Bond ex-Financials (WKN A0YEEX), einem ETF mit Unternehmensanleihen, der Bankanleihen ausschließt.

© 10. Januar 2012 /Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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