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Börse Frankfurt-News: Meinungskluft (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 29.10.2014, 16:35
Börse Frankfurt-News: Meinungskluft (Marktstimmung)
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n FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 29. Oktober 2014. Der Optimismus der Privatanleger schießt in schwindelerregende Höhe, die Skepsis der Profis könnte einen möglichen Absturz verhindern.

Der Trend, der sich bereits in der Vorwoche abzuzeichnen begann, hat sich mit der heutigen Stimmungserhebung noch einmal verstärkt. Die Rede ist von den Meinungsunterschieden zwischen institutionellen und privaten Anlegern hinsichtlich der DAX-Entwicklung.

Diese Diskrepanz ist seit Beginn unserer Aufzeichnungen noch nie so groß gewesen. Denn die institutionellen, mittelfristig orientierten Marktteilnehmer haben sich vom abermaligen Kursanstieg des DAX - im Punktvergleich verzeichnen wir ein Plus von 2,5 Prozent - nicht anstecken lassen. Im Gegenteil. Es gab zwar den einen oder anderen Kaufinteressenten, aber im Vergleich zur Vorwoche fiel der Zuwachs im Bärenlager doppelt so hoch aus, so dass sich nunmehr ein Börse Frankfurt Sentiment-Index von 0 Punkten, also eine Pattsituation, ergibt.

Relativ, auf das ganze Jahr bezogen, könnte man sogar von einem leichten Pessimismus sprechen. Dabei hat sich die Polarisierung zwischen Bullen und Bären wieder verstärkt, die Gruppe der neutral gestimmten Marktteilnehmer ist auf den niedrigsten Stand seit 5. Februar zurück gefallen. Natürlich könnte man argumentieren, dass der fehlende Optimismus der institutionellen Investoren der heutigen Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank geschuldet ist.

Auch wenn vielerorts die Meinung vertreten wird, dass von der Fed eher ein taubenhaftes Statement am heutigen Abend zu erwarten ist, darf nicht vergessen werden, dass auf fünf der sechs bisherigen Sitzungen der Notenbank in diesem Jahr eine mehr oder weniger deutliche Abwärtsbewegung des DAX (im Wochenvergleich) folgte. Ein anderer, wahrscheinlich gewichtigerer Grund für die auffällige Zurückhaltung der institutionellen Marktteilnehmer dürfte jedoch darin liegen, dass man zuletzt mit bullishen Positionen mehrheitlich schmerzhafte Erfahrungen gemacht hat, die man nicht wiederholen möchte. Vielleicht aber sehen diese Akteure ganz einfach auch keine langfristigen Mittelzuflüsse, durch die in ihren Augen ein größerer Optimismus gerechtfertigt schiene.

Privatanleger kauften weiter

Ganz anders die Privatanleger, deren Optimismus mit dem steigenden DAX weiter gewachsen ist. Weil gleichzeitig auch noch einige Bären das Handtuch geworfen haben, liegt der Börse Frankfurt Sentiment-Index nunmehr mit einem Wert von +40 auf dem höchsten Stand seit 20. November 2013.

Diese Entwicklung ist insofern überraschend, als die deutliche Aufwärtsentwicklung des DAX während der vergangenen 14 Tage eigentlich zu Gewinnmitnahmen hätte führen müssen. Auch wenn die Einstandspreise der meisten optimistisch eingestellten Privatanleger wahrscheinlich immer noch über dem heutigen Kursniveau liegen, hat zumindest eine kleine Gruppe gutes Timing bewiesen und in das Korrekturtief des DAX von Mitte Oktober hinein gekauft. Möglicherweise sind diese Engagements jedoch nicht groß genug gewesen, als dass man diese Gewinne schnell hätte festschreiben müssen.

Per Saldo hat sich an unserem Ausblick im Vergleich zur Vorwoche nicht allzu viel verändert: Von den institutionellen Marktteilnehmern geht für den DAX kaum Gefahr aus. Im Gegenteil: Die jüngsten bearishen Engagements dürften bereits im Falle kleinerer Kursrückgänge wieder glattgestellt und bislang zurückgestellte Käufe womöglich nachgeholt werden. Daran ändert auch der hohe Optimismus bei den Privatanlegern nur wenig, der, isoliert betrachtet, natürlich ein Warnsignal wäre. Aber die Engagements, die aus diesem Panel resultieren, dürften nicht groß genug sein, um den DAX tatsächlich in Verlegenheit zu bringen. Der seit einiger Zeit stabile Euro ist im Übrigen ein Hinweis darauf, dass etwaige Netto-Abflüsse ausländischen Kapitals aus dem deutschen Aktienmarkt zumindest temporär zum Erliegen gekommen sind. Damit der DAX jedoch von Zuflüssen profitiert, müssten sich die von den Anlegern vielfach als divergierend empfundenen geldpolitischen Maßnahmen von US-Notenbank und EZB einander wieder annähern.

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

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© 29. Oktober 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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