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Börse Frankfurt-News: Nicht alle Quartalsberichte überzeugen (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 26.01.2012, 15:30
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 26. Januar 2012. Gemischte Signale kommen aus den Chefetagen der Aktiengesellschaften. Während Flugzeugbauer Boeing und United Technologies vor Kraft strotzen, hadern Logitech und Novartis mit zunehmendem Wettbewerb.

Die Zurückhaltung der Politik in Sachen Euro-Schuldenkrise macht sich im Handel mit Auslandsaktien laut Spezialisten wohltuend bemerkbar. 'Wir haben gut zu tun, die Berichtssaison der Unternehmen ist in vollem Gange', bemerkt Jan Vrbsky von der Baader Bank. 'Im Vordergrund stehen die Konzernergebnisse und dort gibt es eine gesunde Mischung aus Gewinnern und Verlierern', meint auch Walter Vorhauser von der Close Brothers Seydler Bank. Dies würde den Indexkurven zu weiteren moderaten Anstieg verhelfen.

Die Entscheidung der Federal Reserve, den US-Leitzins bis mindestens Ende 2014 bei nahezu Null zu belassen habe den Aktienbörsen zuletzt durch die damit verbundene Aussicht auf weiterhin hohe Liquidität im Markt zusätzlichen Schwung verschafft. 'Der Notenbankchef Ben Bernanke möchte damit dem Pflänzchen Wirtschaft mehr Nahrung geben', meint Vorhauser. Mit prognostizierten 1,8 Prozent Wirtschaftswachstum in diesem und 2,2 Prozent im kommenden Jahr lägen die Vereinigten Staaten nun auf einem guten Kurs. Schwierig bleibe die Lage am Arbeitsmarkt. Bis zum Jahresende erwarte die USA einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf bis zu 8,2 Prozent von derzeit 8,5 Prozent.

An den asiatischen Börsen hingegen sorge das chinesische Neujahrsfest für ein geringeres Marktvolumen. Zudem habe Japans erstes Handelsdefizit seit 31 Jahren auf Monatssicht den Yen trotz schwächelndem US-Dollar unter Druck gesetzt. 'Dadurch könnten die japanischen Exporte wieder belebt werden', bemerkt Vorhauser.

Boeing-Ergebnisse über Erwarten gut

Mit vollen Auftragsbüchern und einem Rekordumsatz für das vierte Quartal von plus 18 Prozent auf 19,6 Milliarden US-Dollar erfüllte der US-Flugzeugbauer Boeing (WKN 850471) in dieser Woche die Erwartungen der Analysten, wie Vorhauser meldet. Die Verbesserung beim Gewinn sei mit 20 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar ebenfalls eindrucksvoll. 'Für Boeing läuft derzeit alles wie geschmiert', meint der Händler. Den zwischenzeitlichen Rückgang der Aktie um fast 3 Prozent nach Ankündigung der Ergebnisse verbucht Vorhauser unter Gewinnmitnahmen. Seit Ende November habe die Boing-Aktie von rund 46 auf knapp 58 Euro zugelegt. An der Frankfurter Börse werden die Aktien des Unternehmens heute zu 57,50 Euro gehandelt.

Die Auslieferung von 477 Verkehrsflugzeugen im vergangenen Jahr plane Boeing in diesem Jahr, mit der Übergabe von 585 bis 600 Maschinen zu übertreffen. In den Büchern des US-Flugzeugbauers stünden mehr als 3.700 Maschinen mit einem Auftragswert von 296 Milliarden US-Dollar. 'Kurz vor der Bilanzpressekonferenz kam noch ein Großauftrag von über 222 Jets der Billigfluggesellschaft Norwegian', berichtet Vorhauser. Diesen müsse sich Boeing allerdings mit dem europäischen Konkurrenten Airbus teilen. Ein Wehrmutstropfen seien die höheren Pensionsverpflichtungen, die im laufenden Jahr zu einem Rückgang der Gewinne beitragen würden. 'Außerdem stehen Investitionen für die Ausweitung der Produktion an.

Zweistellige Margen für United Technologies

Insbesondere die guten Geschäfte der Flugzeugbauern sorgten im vierten Quartal laut Vrbsky für einen Gewinnsprung von 10,5 Prozent bei United Technologies (WKN 852759). Mit 1,47 US-Dollar pro Aktie seien die 1,31 US-Dollar vom Vorjahreszeitraum deutlich übertroffen worden. Unterm Strich habe der US-Mischkonzern 1,3 Milliarden US-Dollar im Vergleich zu 1,2 Milliarden US-Dollar verdient. Beim Umsatz stehe ein Plus von 1 Prozent auf 15 Milliarden US-Dollar von Oktober bis Dezember. 'In allen sechs Sparten wurden Margen im zweistelligen Bereich eingefahren', berichtet der Händler. Wohlklingende Namen wie Otis-Aufzüge und Pratt-&-Whitney-Triebwerke gehören zum Markenmix des Technologieriesen. Die gefüllten Auftragsbücher von Boeing und Airbus sowie eine starke Präsenz in den Schwellenländern sorgen für Zuversicht auch für das laufende Geschäftsjahr, für das die Unternehmenslenker einen Umsatz von 59 bis 60 Milliarden US-Dollar anstrebten. Wie die Aktionäre darauf reagieren, sei noch offen. Die Aktie notiert in Frankfurt derzeit bei 59 Euro.

Logitech enttäuscht

Die dritte Umsatzkorrektur von Logitech (WKN A0J3YT) für das Gesamtjahr 2011/2012 schmeckt Börsianer überhaupt nicht. Statt der zuletzt angestrebten 2,4 Milliarden US-Dollar sinkt die Umsatzerwartung auf nun 2,3 Milliarden US-Dollar. Die Aktie stürzte nach Bekanntgabe der Meldung um rund 13 Prozent in den Keller und notiert am heutigen Donnerstag bei 5,30 Euro. Dem Schweizer Produzent von Computermäusen, Joysticks, Headsets und Computertastaturen mache vor allem die schwache europäische Einheitswährung bzw. der starke Schweizer Franken zu schaffen. 'Das Einzelhandelsgeschäft von Logitech hat in Europa mit minus 5 Prozent und in den USA mit einem Einbruch von 8 Prozent im dritten Quartal besonders gelitten', bemerkt Vrbsky. Einbußen von satten 24 Prozent gebe es zudem im OEM-Geschäft. Unterm Strich sei der Reingewinn mit 55,3 Millionen US-Dollar um 15 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahreszeitraum. 'Anpassungen bei der Produktpalette Richtung mobile Geräte für Smartphones und Tablet-Computer sollen die Formkrise richten', weiß Vrbsky. Als Verkaufsschlager mit plus 13 Prozent entwickelten sich zuletzt kabellose Computermäuse und Tastaturen für PC und Tablets.

Abschreibungen schmälern Novartis-Gewinn

Nicht ganz rund läuft es Vorhauser zufolge zudem derzeit beim Pharmakonzern Novartis (WKN 904278). Einen Gewinneinbruch von 47 Prozent auf 9,25 Milliarden US-Dollar allein im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr quittierten die Börsianer mit Kursrückgängen auf zwischenzeitlich 40,50 Euro von zuvor 43 Euro. 'Der Schuh drückt durch den zunehmenden Preisdruck in der Pharmabranche und durch ablaufende Patente', bemerkt der Händler. Zu den Einbußen beigetragen hätten außerordentliche Aufwendungen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar inklusive Abschreibungen in Höhe von 903 Millionen US-Dollar für den Blutdrucksenker Rasilez/Tekturna. Insbesondere die Konkurrenz durch Hersteller von Generika würden auch im laufenden Jahr für Umsatzeinbußen bei den Schweizern sorgen. 'Die Übernahme des Augenmittelhersteller Alcon dagegen hat sich bereits bezahlt gemacht', weiß Vorhauser. Wechselkursbereinigt stünde beim Umsatz ein Plus von 12 Prozent.

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© 26. Januar 2012 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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