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Börse Frankfurt-News: Pessimisten in der Defensive (Markttechnik)

Veröffentlicht am 15.05.2013, 16:32
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 15. Mai 2013. Dass die alten DAX-Höchststände nun endgültig überwunden sind, gilt Charttechnikern als gutes Zeichen. Nun kann es weiter nach oben gehen.

Die Hausse nährt die Hausse - diese Börsenweisheit bewahrheitet sich derzeit: Um fast 900 Punkte hat der DAX seit Mitte April zulegt, und immer noch überwiegt der Optimismus. 'Die Börsianer sind zuversichtlich. Die Stimmung ist gut. Fast alle namhaften Experten und Analysten sehen weiterhin steigende Kurse', bemerkt Stefan Salomon, Chartanalyst bei Godmode-Trader.de. Zudem zwinge jedes neue Hoch die an der Seitenlinie stehenden Anleger und Vermögensverwalter, Fondsmanager und Profis dazu, dem Markt hinterherzulaufen. 'Und auch die letzten verbliebenen Pessimisten müssen bei neuen Hochs das Handtuch werfen.' Am heutigen Mittwochmittag notiert der DAX bei 8.352 Punkten.

Nur kurzes Luftholen

Wie Salomon feststellt, war das Kursziel nach der kleinen Korrektur Ende April das Allzeithoch und nachfolgend die 8.350 Punkte - dieses sei nun erreicht. 'Da die Signallage derzeit nicht so eindeutig ist wie noch Ende April oder Anfang Mai, ergeben sich aktuell mehrere Szenarien.' Das wahrscheinlichste Szenario sei eine Verschnaufpause am aktuellen Niveau mit anschließend steigenden Kursen bis rund 8.500 Punkten. 'Eher unwahrscheinlich ist ein Fehlausbruch und Rückgang unter die 8.000er-Marke mit Fall in Richtung 7.600.'

Volle Fahrt voraus

'Der DAX übertrifft sich derzeit selbst', formuliert Jana Meier von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Zu den Akten gelegt worden seien dabei zuletzt wichtige Hürden wie eine steigende Trendlinie, die die Hochs vom 2. Januar und 15. März verbunden habe und aktuell bei 8.300 Punkten verlaufe, und die 138,2 Prozent-Fibonacci-Projektion der März-Korrektur bei 8.325 Punkten. 'Die nunmehr 13 Jahre lang bestehende Lehre 'bei 8.150 Punkten ist der Deckel drauf' muss im aktuellen Umfeld neu überdacht werden', meint Meier.

Zusätzlich werde die gute Grundverfassung des DAX durch sofortiges Kaufinteresse bei kleineren Verschnaufpausen deutlich. Oberhalb des Allzeithoch bei 8.358 Punkten seien Anlaufmarken allerdings naturgemäß rar gesät. 'Eine weitere Fibonacci-Projektion bei 8.480 Punkten stellt hier, im unerforschten Terrain, eine der wenigen verbliebenen Anlaufmarken dar.' Die vielversprechende Ausgangslage komme erst ins Wanken, wenn die alten Allzeithochs aus den Jahren 2000 und 2007 bei 8.136/52 Punkten wieder unterschritten würden. 'Mit Blick auf den Rückenwind aus den USA steht dieses Szenario aber zumindest zeitnah erst einmal nicht zu befürchten.'

Privatanleger ziehen nach

Auch Manfred Hübner von Sentix, der sich neben der Chartanalyse auch auf Erkenntnisse der Behavioral Finance, also der Verhaltensökonomik, stützt, ist eindeutig optimistisch: 'Die Charttechnik spricht klar für weiter steigende Kurse, aber auch die Analyse der Anlegerstimmung.' Lange hätten sich Privatanleger, bedingt durch die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen mit Kursen über 8.000 Punkten, zurückhaltend gezeigt, institutionelle Anleger hätten aufgrund der üppigen Liquidität und mangels Alternativen hingegen investiert.

'Mit dem Überschreiten des Hochs hat sich der Vorstellungsraum der Privatanleger nun geöffnet.' Wegen dieses Nachholbedarfs würden die Kurse wohl noch weiter steigen. Zudem sei bei institutionellen Investoren das Grundvertrauen noch da, auch wenn jetzt zum Teil Gewinne mitgenommen würden. Hübners Fazit: 'Nicht nur technisch gibt es derzeit keinen Widerstand nach oben, Mitte des Jahres könnte der DAX auf 9.000 Punkte klettern.'

Anleger trauen dem Braten nicht

Die Umfrage der Börse Frankfurt ergibt allerdings ein anderes Bild: Sowohl die befragten institutionellen Investoren als auch - und hier viel deutlicher als in der Vorwoche - die privaten Anleger zweifeln am Fortbestand der Hausse. Im Vergleich zur Vorwoche verharrt der Bull/Bear-Index für Institutionelle bei 51,7 Punkten und damit nur knapp oberhalb der Optimisten von Pessimisten trennenden 50- Punkte-Marke. 39 Prozent Bullen stehen jetzt 36 Bären gegenüber.

Auffälliger sind die Veränderungen bei Privatanlegern: Der Bull/Bear-Index rutscht deutlich von 53,7 unter die Trennlinie auf 47,4 Punkte. Hier machen die Bären mittlerweile 43 Prozent aus gegenüber 38 Prozent Bullen.

Der Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

© 15. Mai 2013 / Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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