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Börse Frankfurt-News: Phönix aus der Asche (Währungen)

Veröffentlicht am 17.10.2012, 13:40
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 17. Oktober 2012. Der Euro zeigt wieder Stärke - gegenüber allen wichtigen Währungen. Das wird sich nach Ansicht der meisten Analysten auch noch fortsetzen.

Währungsexperten haben es lange Zeit vorausgesagt - und sie hatten recht: Der Euro präsentiert sich gegenüber allen wichtigen Währungen wieder fester. Zum US-Dollar holte die Gemeinschaftswährung seit dem Fall auf ein Zweijahrestief im Juli bei 1,20 US-Dollar ordentlich auf, kletterte zuletzt über die Marke von 1,30 und notiert am heutigen Mittwoch bei 1,3115 US-Dollar. An den Devisenmärkten hat sich offenbar die Einschätzung durchgesetzt, dass die Eurokrise mehr oder weniger überwunden ist. Für Erleichterung sorgte unter anderem die Ankündigung von EZB-Chef Mario Draghi Anfang September, gegebenenfalls unlimitiert Anleihen aufzukaufen.

Euro: Potenzial ist da

Claudia Windt von der Helaba ist zwar noch nicht ganz davon überzeugt, dass die Eurozone über den Berg ist. 'Wir sehen aber den Gipfel.' Draghi habe einen 'Schutzwall nach unten' eingebaut, zudem habe die Politik, besonders die deutsche, 'nachgeliefert': 'Es wurde klar gemacht, dass die Eurozone nicht auseinanderbrechen und Griechenland Mitglied bleiben wird.' Auch die jüngsten Daten zur Weltwirtschaft, etwa aus Brasilien, seien ermutigend. Davon werde auch Europa profitieren. Die Helaba prognostiziert ein weiteres Erstarken des Euro auf 1,35 US-Dollar bis zum Jahresende sowie 1,40 im ersten Quartal 2013.

Noch nicht in trockenen Tüchern

'Es muss jetzt etwas auf den Tisch kommen, sonst kann es jederzeit wieder losgehen', kommentiert unterdessen Stefan Gäde von der HSH Nordbank mit Blick auf den möglichen Hilfsantrag Spaniens und eine Verlängerung des griechischen Sanierungsplans. 'Bis dahin ist Warten auf die große Lösung angesagt.' Der Euro könne wieder unter 1,30 US-Dollar fallen.

Für Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank ist die Sicherheit, mit der der Markt das Ende der Eurokrise einpreist, überzogen. 'Es kann so viel schiefgehen.' Etwa könne sich Spaniens Regierung so lange gegen ein ESM-Programm sträuben, dass der Anleihemarkt die Geduld verliere und die Renditen spanischer Staatsanleihen erneut in schwindelerregende Höhen treibe. 'Oder die EZB könnte - teilweise aufgrund von Widerstand im eigenen Haus, teilweise aus Angst vor rechtlichen Risiken - weitaus vorsichtiger intervenieren, als sich das die Optimisten vorstellen.' Die Bank geht davon aus, dass das Währungspaar Euro/US-Dollar in den kommenden Wochen daher in der Spanne zwischen 1,27 und 1,31 US-Dollar verharren wird.

Viele Argumente gegen Yen

Auch gegenüber dem britischen Pfund geht es seit Juli wieder aufwärts, aktuell müssen für einen Euro 0,8127 Pfund gezahlt werden, auf dem Tief im Sommer waren es weniger als 0,78 Pfund. Währungsexperten überrascht das nicht, viele hatten die Stärke der britischen Währung mit ungläubigem Kopfschütteln begleitet: 'Nach der vorherigen Schrumpfung zeichnet sich für das dritte Quartal zwar ein spürbarer Zuwachs des britischen Bruttoinlandsprodukts ab', erklärt Christian Apelt von der Helaba.

Darüber hinaus werde das Wachstum aber wohl zurückfallen. Die Bank of England könnte daher ihr Kaufprogramm im November ausweiten. 'Die Konsolidierung des Staatshaushalts bereitet auch in Großbritannien erhebliche Schwierigkeiten, das Leistungsbilanzdefizit erhöhte sich deutlich.' Zusammen werde dies das Pfund wohl belasten.

Alternativwährungen lassen Federn

Wer zu Hochzeiten der Eurokrise australische Dollar oder norwegische Kronen gekauft hat, sitzt jetzt auf Verlusten: Die Fluchtwährungen büßten in den vergangenen zwei Monaten merklich an Wert ein. Während der Euro im Tief nur 1,16 australische Dollar gekostet hatte, sind es jetzt wieder 1,27.

Gegenüber der norwegischen Währung fiel der Euro im August auf ein Tief von unter 7,25 Kronen, erholte sich dann, zeigt sich zuletzt aber wieder etwas schwächer und notiert heute bei 7,4042 Kronen. 'Die Vorteile Norwegens - gesunde Staatsfinanzen, hohe Leistungsbilanzüberschüsse und kräftiges Wirtschaftswachstum bei niedriger Inflation - gelten zwar weiterhin', bemerkt Apelt. Hingegen habe der Preis vom wichtigsten Exportprodukt Rohöl nachgegeben. Während der Immobilienmarkt boome, belaste die teure Krone zunehmend die Exportwirtschaft. 'Die norwegische Zentralbank dürfte daher zunächst abwarten und erst 2013 restriktiver werden.' Der Euro-Krone-Kurs werde vermutlich somit auf der Stelle treten, bevor er 2013 weiter falle.

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© 17. Oktober 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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