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Börse Frankfurt-News: Reise nach Jerusalem (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 04.12.2014, 17:54
Aktualisiert 04.12.2014, 17:57
Börse Frankfurt-News: Reise nach Jerusalem (Auslandsaktien)
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n FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 4. Dezember 2014. In der weltweiten Telekommunikationsbranche werden seit geraumer Zeit die Karten ganz neu gemischt. Tabus scheint es kaum zu geben, jeder verhandelt mit jedem.

Das Übernahmekarussell in der Telekommunikationsindustrie dreht sich weiter. Allein die europäische Welle von Fusionen erreicht laut Deallogic bislang ein Transaktionsvolumen in Höhe von rund knapp 100 Milliarden Euro. Nach dem Kauf des zweitgrößten Mobilfunkanbieters Frankreichs durch die luxemburgische Altices (WKN A1XCEU) vor einigen Monaten, stehen die Franzosen nach eigenen Angaben beispielsweise nun mit Oi SA (WKN A1JUPZ), dem brasilianischen Eigner von PT Portugal, im Gespräch. Im Raum steht eine Kaufsumme von 7,4 Milliarden Euro für den ehemaligen portugiesischen Monopolisten.

Alles ist möglich

Gespräche zwischen der Telefónica (WKN 850775) und British Telecom (WKN 794796) über eine mögliche strategische Partnerschaft sind nach Berichten der spanischen Onlinezeitung El Confidential bereits weit fortgeschritten. Gegen 20 Prozent an dem Festnetzbetreiber stünde die britische Mobilfunksparte der Telefónica zur Disposition. Damit wollten die Spanier ein Erstarken des US-Konzerns AT&T (WKN A0HL9Z) in Europa verhindern. Im deutschen Markt mischt Telefónica ebenfalls mit. Mit dem Zusammenschluss von E-Plus und zu O2 im Oktober gehört der Konzern gemessen an den fast 47 Millionen Anschlüssen mittlerweile zum größten Mobilfunkbetreiber in Deutschland.

T-Mobile wächst in den USA

Nach dem Ausstieg von Sprint (WKN A1W1XE) aus dem Bieterrennen für die US-amerikanische T-Mobile (WKN A1T7LU) bringen sich Walter Vorhauser zufolge nun Comcast (WKN 157484) und American Mobile als potenzielle Käufer in Position. "T-Mobile hat in den vergangenen Monaten 2,3 Millionen Kunden hinzugewonnen und die Umsätze deutlich steigern können", begründet der Händler der Close Brothers Seydler Bank. Allein 270.000 Abonnenten seien von Sprint abgewandert. Allerdings habe die aggressive Acquise hohe Kosten verursacht und die Verluste auf 94 Millionen US-Dollar anwachsen lassen. "Zudem gibt es Kritik an der ausgewiesenen Datenkapazität."

Die Aktie bewegt sich seit Jahresbeginn um 23 Euro. "Je nach Nachrichtenlage hinsichtlich einer Übernahme gab es Ausschläge nach oben oder unten."

Telefonica Brasil

Auf ein möglichst großes Stück vom brasilianischen Telekommunikationskuchen im Zuge der derzeit stattfinden Konsolidierung hofft Telefónica Brasil (WKN A1JMAT). Bereits im Frühjahr kaufte die Tochtergesellschaft des spanischen Marktführers den Breitbandspezialisten Vivendi für rund 7 Milliarden Euro. "Ende September hatte das Unternehmen mit 79,4 Millionen Kunden eine Steigerung von rund 4,2 Prozent ausgewiesen", berichtet Vorhauser, wobei der Pay-TV-Bereich mit 26,1 Prozent noch stärker gewachsen sei. Die Aktie des Unternehmens hat seit Jahresbeginn trotz wirtschaftlicher Schwäche in Brasilien und einem nachgebenden Real von 13,50 auf etwa 15 Euro zugelegt.

Großes Verwirrspiel

"Die Branche ist schwer zu durchschauen", bemerkt Jan Vrbsky von der Baader Bank. "Das ganze Jahr ist von Fusionen und Übernahmen geprägt, täglich kommen neue Gerüchte hinzu." Getrieben werde der Sektor von teuren Lizenzen und kostenintensivem Ausbau der Netze. "Gleichzeitig ist die Anzahl der Nutzer endlich." Mit den Zusammenschlüssen zielten die Unternehmen auf eine Optimierung der Belastungen durch Skaleneffekte. Neben dem technischen Aspekt verändere sich das Nutzerverhalten. "Der Trend ist klar, viele Kunden wünschen sich nach Telefon, Internet und Entertainment zunehmend über gebündelte Anschlüsse aus einer Hand."

Die Performance stimmt

Die Übernahmephantasien treiben die Aktien der Anbieter, wie der Händler analysiert. "Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse der großen Mitspieler im Markt sind im historischen Vergleich recht hoch", urteilt Vrbsky. Allerdings spielten die niedrigen Zinsen und die Jagd nach Ertrag gepaart mit dem stabilen Geschäftsmodell der Industrie ebenfalls eine Rolle.

Im Durchschnitt liegen die Dividendenrenditen auf einem guten Niveau zwischen 4 bis 6 Prozent und die Performance der vergangenen sechs Monaten kann sich ebenfalls sehen lassen. Telefonica und Swisscom (WKN 916234) erreichen 8 Prozent, Vodafone (WKN A1Xa83) kommt auf 10 Prozent und Orange (WKN 906849) gar auf 18 Prozent. Spitzenreiter ist Belgacom (WKN A0B9FU) mit 31 Prozent.

von Iris Merker, Deutsche Börse AG

© 4. Dezember 2014

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(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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