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Börse Frankfurt-News: Rückkehr zu Gold (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 21.12.2011, 15:03
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 21. Dezember 2011. Mit den bevorstehenden Weihnachtstagen rücken Rohstoffe bei Anlegern zunehmend in den Hintergrund, einzig bei Gold-ETCs greifen sie seit Ende vergangener Woche wieder beherzter zu.

Vorweihnachtliche Ruhe macht sich im Handel mit Rohstoff-Verbriefungen breit, kurz ETCs für Exchange Traded Commodities genannt. 'Die Umsätze der vergangenen Handelswoche waren schwach und Trends deshalb schwer auszumachen', berichtet Florian Perini von Flow Traders. Einzig bei Gold-ETCs sei etwas mehr los. 'Nach deutlichen Abgaben in der Vorwoche ist das gelbe Metall seit Freitag bei Anlegern wieder gefragt', meldet der Händler. Mit den Verkäufen zuvor habe so mancher Investor vermutlich Verluste aus anderen Bereichen ausgeglichen.

Politik auch 2012 tonangebend

Die große Politik und die Glaubwürdigkeit der Eurostaaten bei der Umsetzung der zuletzt vereinbarten Stabilitätskriterien werden Axel Herlinghaus zufolge die Aktien- und Rohstoffmärkte auch zu Beginn des kommenden Jahres bewegen. 'Die Kuh ist noch lange nicht vom Eis', glaubt der Rohstoffexperte der DZ Bank. Denn bislang stünden die Schritte Richtung Stabilitätsunion innerhalb der Staatengemeinschaft lediglich als Absichtserklärung auf dem Papier.

Allein für das erste Quartal 2012 stehe die Refinanzierung einiger europäischer Staaten auf der Agenda. 'Das kann immer auch problematisch werden und Einfluss auf die Rohstoffmärkte nehmen', erklärt Herlinghaus. Zunächst reichen den Kapitalmärkten aber kleine positive Zeichen für die Auslösung einer Preisrallye, wie Eugen Weinberg von der Commerzbank beobachtet. Der Aufwind am gestrigen Dienstag etwa sei durch besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA verursacht worden.

Vorzeichen für Industriemetalle positiv

Davon hätten auch die Metallpreise profitiert. Aluminium etwa habe trotz höherer Lagerbestände die Marke von 2.000 US-Dollar pro Tonne zurückerobert. Auch das mittelfristige Umfeld für Industriemetalle sieht Gabor Vogel von der DZ Bank im Aufwind, vorausgesetzt die chinesische Konjunktur bleibt stabil und die dortige Regierung hält an dem Kurs der geldpolitischen Lockerung fest. 'Zudem scheinen die Chinesen den Weg zu Immobilienkrediten zu lockern', beschreibt Vogel die gegenwärtigen Schritte Richtung Aufweichung der Hypothekenbedingungen. Das werde den heimischen Bausektor stärken und die Nachfrage nach Metallen ankurbeln. Es gebe dennoch Risikofaktoren, die einer Erholung der Industriemetalle im Weg stehen könne. 'Eine Rezession im Euroraum gehört beispielsweise dazu und ist nicht ganz auszuschließen,' meint Vogel.

Goldumfeld weiterhin intakt

Rund 17 Prozent unter dem diesjährigen Höchststand befindet sich der Goldpreis gegenwärtig. Mit einer Veränderung des fundamentalen Umfelds habe die Entwicklung eher weniger zu tun. 'Insbesondere größere Investmentbanken schlossen häufig ihre Positionen', berichtet der Rohstoffexperte. Auch hätte sich so manche Bank zur Beseitigung ihrer Liquiditätslücke Gold geliehen, um es zunächst zu verkaufen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu kaufen. 'Im März kommenden Jahres oder spätestens im zweiten Quartal werden die Fundamentaldaten beim Goldpreis wieder mehr in den Vordergrund rücken', prognostiziert Vogel.

Gold ETCs gesucht

Nach der Rückkehr der Goldanleger gegen Ende vergangener Woche macht Perini im Handel von ETCs mit physisch hinterlegtem Gold insgesamt einen leichten Kaufüberhang aus. Anleger interessierten sich etwa für den db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G), den ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und Xetra Gold (WKN A0S9GB). Beim marktbreiten Edelmetallkorb S&P GSCI Precious Metals Total Return (WKN A0T7MW) verbucht Perini ebenfalls mehr Zu- als Abflüsse. Weniger optimistisch stufen Investoren offenbar die Entwicklungschancen für Silber ein und trennen sich laut Flow Traders tendenziell zum Beispiel vom ETFS Silver (WKN A0N62F).

Ausgeglichener Handel bei Öl-ETCs

Freundliche Aktienmärkte am gestrigen Dienstag und ein schwächerer US-Dollar hätten zum Preisanstieg bei Rohöl um mehr als 3 Prozent beigetragen, wie Weinberg berichtet. Zudem habe der kräftige Abbau der US-Lagerbestände für Öl von 4,6 Millionen Fässer auf Wochensicht überrascht.

Einen Hinweis darauf, wo die Reise für den Ölpreis aus der Anlegerperspektive hingehe, gebe es nicht. 'Die Volumina sind niedrig und Verkäufe und Käufe im Handel mit Öl-ETCs halten sich zudem die Waage', meldet Perini. Auf Sparflamme ausgeglichen gehandelt werde etwa der auf steigende Kurse setzende ETFS Crude Oil (WKN A0KRJX) ebenso wie der von fallenden Preisen profitierende db Monthly Short Brent Crude Oil Euro Hedged (WKN A1AQGW).

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© 21. Dezember 2011/Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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