😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Skepsis schwindet (Zertifikate-Trends)

Veröffentlicht am 22.02.2012, 15:11
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. Februar. Die gute Stimmung an den Börsen macht sich auch im Zertifikate-Geschäft bemerkbar. Indextracker und Discount-Zertifikate werden gerne gekauft, selbst die lange verschmähten Bonus-Produkte finden wieder Fans.

Auch im Handel mit Zertifikaten und Optionsscheinen werden der Januar und der Februar dieses Jahres wohl als sehr gute Monate in die Annalen eingehen. 'Die Handelsaktivitäten sind zuletzt deutlich gestiegen', erklärt etwa Anouch Wilhelms von der Commerzbank. Das liege vor allem an der Aktienmarktentwicklung. 'Der DAX hat im Januar um fast 10 Prozent zugelegt. Da steigen viele Anleger ein, die zuvor abgewartet haben.' Das vergangene Jahr war für die Branche eher durchwachsen, aufgrund der Eurokrise hatten sich die Zweifel an der Bonität der emittierenden Banken abermals verstärkt, Investoren hielten sich zurück.

Atakan Sahin von der Baader Bank meldet ebenfalls höhere Umsätze zum Jahresauftakt. Nach dem rasanten Kursanstieg des DAX erwarteten viele nun allerdings eine Konsolidierung. 'Kurzfristig ist das Griechenlandproblem gelöst, das war aber bereits antizipiert. Langfristig glaubt man nicht an eine Lösung.'

Vor allem der DAX wird gespielt

Neben DAX und dem Euro/US-Dollar-Verhältnis bleiben Gold und Silber die favorisierten Basiswerte. 'Allerdings sind die Umsätze mit Zertifikaten auf Edelmetalle etwas rückläufig. Das liegt wohl am stagnierenden Goldpreis', vermutet Wilhelms. Öl spielt seiner Ansicht nach keine große Rolle.

Im Währungspaar Euro/US-Dollar sind Sahin zufolge meist kurzfristig orientierte Anleger unterwegs. 'Das ist reines Trading, mal in die eine, mal in die andere Richtung.' Auf Einzelaktien wird weniger gesetzt, wie die Händler berichten. 'Allerdings ist etwa Apple immer wieder auf dem Schirm', räumt Marcel Sattler von ICF Kursmakler ein.

Umsatzstarke Indextracker und Discounter

Rege gehandelt werden - neben reinen Indextrackern (WKN 709335, 709341) - Discount-Zertifikate. Mit diesen erwerben Anleger den Basiswert zu einem Kursabschlag und sind dadurch teilweise vor Verlusten geschützt, sie profitieren aber auch nur bis zu einem Höchstbetrag von Kursgewinnen. 'Offenbar wird nicht mehr mit extrem sinkenden Kurse gerechnet', mutmaßt Sahin. Im Übrigen zögen speziell Produkte mit kurzer Laufzeit. 'Anleger wollen sich nicht ewig binden.' Sahin zufolge positionierten sich Investoren zum Beispiel in einem Discount-Zertifikat auf den DAX der Deutschen Bank (WKN DB2Y7L), das im Übrigen in den vergangenen vier Wochen auch Umsatzspitzenreiter an der Börse Frankfurt war, oder in einem DAX-Discounter der Commerzbank (WKN CB5DBU).

Zaghaftes Interesse an Bonus-Zertifikaten

Selbst die totgeglaubten Bonus-Zertifikate finden wieder Anhänger. 'Anleger sind zwar zögerlich, von Euphorie kann nicht die Rede sein. Allerdings wird wieder gekauft - und das, nachdem sich Investoren schon zwei Mal die Finger verbrannt haben', kommentiert Sahin. Bezugswerte seien hier vor allem Bluechips. Gekauft würden etwa Bonus-Produkte mit Bayer (WKN BP292L) oder der Deutschen Telekom (WKN UB8G6Y) als Basiswert. Im vergangenen Jahr wollten Anleger von Bonus-Zertifikaten nicht viel wissen, durch die Kursturbulenzen waren viele von ihnen nämlich verfallen.

Wilhelms hat zuletzt auch wieder stärkeres Interesse an Reverse-Bonus-Zertifikaten registriert. Damit können Anleger auf sinkende Kurse setzen, mit dem Erreichen eines bestimmten Kursniveaus verfällt allerdings der Bonus. Als Beispiele nennt die Commerzbank zwei Produkte auf den DAX (WKN CK3X7C, CK60UP).

Bei Aktienanleihen lockt der Kupon

'Bei Aktienanleihen setzt sich die gute Nachfrage aus dem vergangenen Jahr fort. Der Kupon lockt', erklärt Wilhelms weiter. Basiswerte seien fast ausschließlich DAX-Unternehmen. 'Etwa kommen Autowerte gut an, weil Anleger hier oft eine Meinung haben.' Aktienanleihen sind an die Kursentwicklung einer Aktie gekoppelt und bieten einen Kupon, am Ende der Laufzeit werden sie entweder zum Nennbetrag oder in Aktien zurückgezahlt.

Hebelprodukte: Setzen auf fallenden DAX

Unterdessen werden Hebelprodukte weiter rege gehandelt. Zwar ist die Schwankungsbreite des DAX, gemessen am VDAX-New, zuletzt zurückgegangen. 'Im historischen Vergleich ist sie aber immer noch hoch', bemerkt Wilhelms. Gut nachgefragt sind weiterhin Turbo-Produkte, mit denen Anleger überproportional von steigenden oder fallenden Kursen profitieren können. 'Mittlerweile wird wieder vermehrt auf sinkende DAX-Kurse gesetzt', erklärt Wilhelms. Die Anleger hätten offenbar den Eindruck, dass bei 7.000 Punkten das Ende der Fahnenstange erreicht sei. Als Beispiel nennt Wilhelms ein Turbo-Zertifikat der Commerzbank auf den DAX (WKN CK6SZ7).

Faktor-Zertifikate immer beliebter

Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich derweil Faktor-Zertifikate. Nach der Deutschen Bank ist nun auch die Raiffeisen Centrobank in das Emissionsgeschäft eingestiegen. 'Es ist offenbar ein Thema, das auch für andere interessant ist', meint Wilhelms, dessen Haus, die Commerzbank, die Erfolgsgeschichte der Faktor-Zertifikate 2009 lostrat. Die Produkte bieten einen konstanten Hebel, zudem entfällt das Knock-Out-Risiko.

Gut nachgefragt worden seien neben Produkten auf den DAX, zuletzt etwa ein Faktor 4x Long-Zertifikat auf Erdgas (WKN CZ34JM) und ein Faktor Triple Long-Zertifikat auf Amazon (WKN CZ34RB). 'Beim Erdgas-Zertifikat haben wohl einige Presseberichte über den günstigen Preis eine Rolle gespielt.'

© 22. Februar 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.