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Börse Frankfurt-News: Sorgen um US-Gewinne (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 08.07.2024, 10:17
Aktualisiert 08.07.2024, 10:30
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der befürchtete Rechtsruck bei den Wahlen in Frankreich ist ausgeblieben, die politischen Probleme aber bleiben. An den Börsen rücken nun die Ergebnisse der Unternehmen in den Fokus. Charttechnisch stehen die Ampeln auf "Grün".

8. Juli 2024. Die Ergebnisse bei der Stichwahl in Frankreich hinterlassen an den Aktienmärkten zum Start der neuen Woche eine gewisse Ratlosigkeit. Der im Falle einer absoluten Mehrheit der rechten Rassemblement National (RN) befürchtete Crash bleibt zwar aus, große Euphorie kommt nach dem Sieg des Linksbündnisses und der drohenden politischen Instabilität aber nicht auf. Der DAX wird im vorbörslichen Handel auf rund 18.470 Punkte taxiert. Die abgelaufene Woche hatte der deutsche Leitindex nach einem Plus von 1,3 Prozent bei 18.475 Punkten beendet. In den USA konnte der amerikanische S&P 500 auf Wochensicht sogar 2,0 Prozent zulegen und seinen Höhenflug damit fortsetzen.

Inflationsdaten und Berichtssaison im Fokus

In den kommenden Tagen bilden die am Donnerstag anstehenden US-Verbraucherpreise nach Meinung der LBBW das "Makro-Highlight der Woche". Wegen der gefallenen Benzinpreise dürfte die Inflation laut den Volkswirten zum dritten Mal in Folge nachgeben. Das könnte die Aussicht auf baldige Zinssenkungen der Fed verbessern, nachdem die zuletzt eher schwachen Konjunkturdaten in den USA bereits entsprechende Hoffnungen ausgelöst hatten. Genau das war nach Ansicht der Commerzbank (ETR:CBKG) auch ein Grund für die weiter gestiegenen Aktienkurse. Die Analysten schicken aber direkt eine Warnung hinterher: "Je länger die Serie an Konjunkturenttäuschungen anhält, desto stärker verschlechtern sich die Gewinnperspektiven der Unternehmen. Dies spricht eher für eine Konsolidierung".

Auch die Redakteure von "Wellenreiter Invest" weisen darauf hin, dass das US-Nowcast-Wirtschaftsmodell GDPNow aktuell nur noch mit einem Wachstum von lediglich 1,5 Prozent im zweiten Quartal rechnet. Bis vor wenigen Wochen seien es noch 3 Prozent gewesen. Erste Erkenntnisse zu den konkreten Aussichten der Firmen wird die am Donnerstag startende Berichtssaison für das zweite Quartal liefern. Traditionell stehen dabei zu Beginn vor allem die Großbanken im Fokus, bevor sich im weiteren Verlauf zeigen wird, ob die großen Technologiekonzerne den sehr hohen Erwartungen erneut gerecht werden können.

Bitcoin-Crash als Vorbote einer Aktienmarkt-Korrektur?

Als problematisch könnte sich nach Ansicht von "Wellenreiter Invest" die jüngste Entwicklung des häufig als Frühindikator dienenden Bitcoins erweisen. Die weltweit größte Kryptowährung war in der vergangenen Woche erstmals seit Februar wieder unter die Marke von 55.000 US-Dollar gerutscht. Auf Monatssicht hat der Bitcoin fast ein Viertel seines Wertes verloren. Dadurch werde auch an den amerikanischen Aktienmärkten eine Korrektur wahrscheinlicher. Aus saisonaler Sicht sei der Monat Juli allerdings ein überdurchschnittlich starker Monat, bevor August und September eine statistisch schwächere Entwicklung aufweisen.

Deutlich zuversichtlicher sind die Analysten der DZ Bank, die nach dem insgesamt erfreulichen ersten Halbjahr für die Aktienmärkte weiteres Aufwärtspotenzial sehen. Dies gelte insbesondere für Europa, wo dem DAX bis zum Jahresende ein Kursanstieg "bis in die Region um 19.500 Punkte" zugetraut wird. Das wäre vom aktuellen Niveau aus ein Plus von 1.000 Punkten oder gut fünf Prozent. Auf Jahressicht sollte dem Index nach Berechnung der Experten sogar der Sprung über die Marke von 20.000 Punkten gelingen.

Technisches Kaufsignal beim DAX

Charttechniker machen ebenfalls Hoffnung auf steigende Notierungen. Jörg Scherer von HSBC (LON:HSBA) spricht beim DAX von einem "prozyklischen Investmentkaufsignal, welches das bisherige Allzeithoch bei 18.893 Punkten wieder in den Mittelpunkt rückt". Ausschlaggebend dafür sei der erfolgte Sprung über die "Schlüsselbarrieren" aus dem jüngsten Korrekturtrend und der 50-Tages-Linie. Dadurch könnte die Atempause der letzten beiden Monate unter dem Strich als (aufwärtstrend-)bestätigende Konsolidierungsflagge interpretiert werden. Perspektivisch errechne sich sogar ein Kursziel von rund 19.200 Punkten, sofern der DAX nun nicht mehr in die beschriebene Korrekturflagge zurückfallen würde.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Montag, 08. Juli

10:30 Uhr. Eurozone: sentix-Konjunkturindex. "Die Konjunkturerwartungen kippen" heißt es in der Wochenvorschau der Deka. Deren Strategen fürchten bei dem Index einen Rutsch von plus 0,3 auf minus 1,9 Punkte. Damit liegen sie deutlich unter dem Konsens von minus 0,3 Punkten.

Dienstag, 09. Juli

16.00 Uhr: USA: Anhörung von Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats

Mittwoch, 10. Juli

20:30 Uhr: USA: Reden mehrerer Notenbank-Mitglieder

Donnerstag, 11. Juli

14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise. Bei den für die Börsen in dieser Woche wohl wichtigsten Konjunkturdaten rechnet die Commerzbank mit einer bei 3,4 Prozent verharrenden Kernrate. Die Gesamtinflationsrate soll von 3,3 Prozent auf 3,1 Prozent sinken. Aus Sicht der US-Notenbank würde das nach Ansicht der Analysten "etwas die Sicherheit erhöhen, dass die Inflation nachhaltig auf ihr Ziel von 2 Prozent sinkt".

Freitag, 12. Juli

14.30 Uhr. USA: Erzeugerpreise. Volkswirte gehen sowohl bei der Gesamtrate als auch der Kernrate von einem moderaten Anstieg von 0,1 Prozent aus.

16.00 Uhr. USA: Verbrauchervertrauen. Erwartet wird ein Wert von 67,0 Punkten, nachdem der Index der Uni Michigan zuletzt bei 68,2 Punkten lag.

Von Thomas Koch, 8. Juli 2024 © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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