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Börse Frankfurt-News: Verschnaufpause auf hohem Niveau (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 08.12.2014, 14:05
Aktualisiert 09.12.2014, 11:54
Börse Frankfurt-News: Verschnaufpause auf hohem Niveau (Wochenausblick)
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n FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8. Dezember 2014. Dank Schützenhilfe seitens der Notenbanken erwarten viele Charttechniker ein fünfstelliges DAX-Jahresende. Allerdings wird die Luft nach der anstrengenden Klettertour dünner.

Verbaler Rückenwind von der Europäischen Zentralbank, ein weiter fallender Ölpreis und gute US-Arbeitsmarktdaten haben dem DAX in der vergangenen Woche zu neuen Gipfeln verholfen. Nach Ansicht von Berndt Fernow von der LBBW bleibt das Umfeld für Aktien aufgrund weit geöffneter Geldschleusen und unzureichender Anlagealternativen bis zum Jahresende voraussichtlich positiv. Das weiter abgefallene Renditeniveau am Kapitalmarkt zwinge institutionelle Investoren regelrecht dazu, sich für das kommende Jahr rechtzeitig in Aktien zu positionieren. "Ein nochmaliger kräftiger Einbruch vor dem Jahreswechsel erscheint daher wenig wahrscheinlich."

Auch die Statistik spricht Fernow zufolge für anhaltende Zuversicht. Nach der starken Kurserholung seit Mitte Oktober hätten die Indizes ihre Notierungen aus dem Sommer übertroffen und die Aktienpositionen der Investoren wieder ins Plus geschoben. "Damit ist die Gefahr, dass Anleger an schwächeren Tagen die Stopp-loss-Bremse ziehen müssen, deutlich gesunken." Vielmehr kämen vermutlich eher bislang unterinvestierte Anleger auf der Käuferseite ins Spiel. Diese Konstellation habe es 16 mal seit dem DAX-Start im Jahr 1988 gegeben. "In allen Fällen folgten im Dezember weitere Gewinne."

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Analysten sind sich einig: Die europäische Zentralbank wird weitere geldpolitische Maßnahmen verkünden. "Die Signale hierzu sind unmissverständlich", meint Robert Halver von der Baader Bank. Nach häufiger Absenkung der Konjunkturprognosen rechne die EZB für 2015 nur noch mit einem Wachstum von 1 Prozent und einer Inflationsrate von 0,7 Prozent. Auch habe Mario Draghi immerhin schon mal die Dauer von möglichen Anleihe-Käufen auf mindestens zwei Jahre terminiert. "Die Bilanzsumme soll dabei explizit um eine Billion Euro oder mehr erhöht werden."

Der Notenbankpräsident hätte zudem ausdrücklich betont, für den Beschluss eines QEE, was für Quantitative Easing im Euroraum steht, keine Einstimmigkeit innerhalb der EZB zu benötigen. Die für jede geldpolitische Unterstützung dankbaren Euro-Südstaaten würden den deutschen Widerstand letztlich einfach überstimmen können. Somit stehe der Entscheidung für ein breites Staatsanleihen-Kaufprogramm auf der ersten oder zweiten EZB-Sitzung im kommenden Jahr wenig im Wege.

Abwertungsspirale vorprogrammiert

Allerdings werde die Bank of Japan wird nicht tatenlos zuschauen, wenn ein gegenüber dem Euro aufwertender Yen der japanischen Exportwirtschaft schade. "Noch üppigere Liquiditätsinjektionen wird ihre Antwort sein." Letztendlich würden sich beide Notenbanken mit Anleihe-Käufen gegenseitig hochschaukeln. "Sollten Yen und Euro in diesem Wettlauf gegenüber anderen Währungen abwerten, werden die Notenbanken von Exportländern nachziehen." Damit würde ein globaler Abwertungswettlauf in Gang gesetzt. Vor diesem Hintergrund blieben die Zinsen von Staatsanleihen gedrückt, während Anlagemärkte wie Aktien zusätzlichen Schub bekämen.

Abwärtsrisiken bestehen

Aus charttechnischer Sicht ist die Situation nach Auffassung von Hans-Dieter Schulz mit dem Erreichen des Allzeithochs recht einfach: "Gelingt der Durchbruch nach oben, liegt ein klares Kaufsignal vor", meint der unabhängige technische Analyst. "Dann sollte ein kräftiger Aufwärtsschub folgen, wobei Notierungen von 11.000 Punkten greifbar werden." Neige das deutsche Aktienbarometer hingegen im Bereich des Allzeithochs oder auch 50 Punkte darüber zur Schwäche, werde der Kursverlauf voraussichtlich in einer Korrektur münden. "Unterstützungen liegen dann bei 9.800, 9.600 und vor allem im Bereich um 9.400 Punkte."

Auch wenn das vorherige DAX-Allzeithoch von 10.051 Punkten vom Juni geknackt sei, ist es nach Meinung von Schulz für grenzenlosen Optimismus eindeutig zu früh. Widerstands- und Unterstützungsmarken deutlich zu durchbrechen, um dann wieder in die Gegenrichtung zu drehen, sei beim deutschen Aktienindex fast schon gängige Praxis. "Das Erreichen des oberen Bollinger Bandes auf Wochenbasis erhöht das Konsolidierungsrisiko." Deshalb könne es durchaus Rücksetzer geben.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Donnerstag, 11. Dezember

11.15 Uhr. Euroraum: EZB-Zuteilung des zweiten gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfts (TLTROs). Die DekaBank rechnet mit einer höheren Inanspruchnahme als beim ersten im Tender im September September, der mit 82,6 Milliarden Euro hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Zwar biete das Renditeumfeld nur noch wenig Anreiz, Mittel für sogenannte Carry-Trades aufzunehmen. Dennoch sei dieses Refinanzierungsgeschäft für viele Banken die beste Möglichkeit, die im Januar und Februar auslaufenden Dreijahrestender zu ersetzen. Ein zu geringes Volumen würde die Europäische Notenbank unter Druck setzen, rasch weitere Maßnahmen zur Ausdehnung ihrer Bilanz zu ergreifen.

14.30 Uhr USA: Einzelhandelsumsätze November. Meldungen über den Beginn des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts lassen nach Beobachtung der DekaBank zu wünschen übrig. Allerdings habe der Verkauf von Fahrzeugen im November deutlich gegenüber dem Vormonat zugelegt. Auf der anderen Seite gebe es mit einem Rückgang des Benzinpreises um fast 8 Prozent den stärksten Einbruch seit Dezember 2008. Bereinige man diese Entwicklung saisonbedingt entfalle die Dramatik. Zudem verbuchten die Tankstellen einen starken Nachfrageanstieg nach Benzin.

Freitag, 12. Dezember

6.30 Uhr. China: Industrieproduktion November. Die jüngsten PMI-Daten zum Verarbeitenden Gewerbe waren laut HSBC nicht besonders vielversprechend, was eher auf eine schwache industrielle Erholung deute. Die HSBC erwartet einen Rückgang von 7,7 auf 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Das werde den Anreiz für weitere Investitionen negativ beeinflussen. Zusammen mit der nachgebenden Binnennachfrage hätten die Anlageinvestitionen insgesamt vermutlich an Dynamik verloren.

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Von Iris Merker, Deutsche Börse AG

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© 8. Dezember 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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