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Börse Frankfurt-News: Vertrauen in Gold ist weg (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 05.06.2013, 14:20
Aktualisiert 05.06.2013, 14:24
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. Juni 2013. Trotz leichter Erholungstendenzen: Nach wie vor verzeichnen fast alle Rohstoffe seit Jahresanfang Verluste. Besonders hart hat es Gold getroffen.

Edelmetallanleger schnupperten zwar vergangene Woche etwas Frühlingsluft, als der Goldpreis über die Marke von 1.400 US-Dollar kletterte, groß weiter nach oben ging es allerdings nicht. Eine Feinunze Gold wird aktuell wieder knapp unter 1.400 US-Dollar gehandelt - weit unterhalb des Jahreshochs bei fast 1.700 US-Dollar.

Gold-Verbriefungen werden ohnehin weiterhin abgestoßen. 'Der Trend ist klar: Gold-ETCs werden verkauft, und das en masse', erklärt etwa Jörg Sengfelder von Flow Traders. Wie Statistiken von ETF Securities zeigen, sind die weltweiten Anlagen in Goldverbriefungen wieder auf das Niveau vom Frühling 2011 gefallen. 'Edelmetallinvestoren bleiben verunsichert', meint ETF Securities-Experte Bernhard Wenger. 'Gold-ETCs verzeichneten unverändert Mittelabflüsse, obwohl sich eine restriktivere Geldpolitik der Federal Reserve nicht abzeichnet und die physische Nachfrage nach Gold weiterhin hoch ist.'

Betroffen vom Ausverkauf sind ETF Securities zufolge vor allem der SPDR Gold Trust, der ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und der Gold Bullion Securities (WKN A0LP78). An der Börse Frankfurt konzentrieren sich Anleger auf Xetra Gold (WKN A0S9GB), den db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G) und den db Physical Gold (WKN A1E0HR). Auch Silber-ETCs flogen aus den Portfolien (WKN A0N62F).

Ende des Ansturms auf Barren und Münzen

Das Interesse an den zuletzt noch sehr beliebten Edelmetallbarren und -münzen lässt ebenfalls nach. 'Wir sind inzwischen wieder auf einem normal stetigen Nachfrageniveau angekommen', berichtet Sonia Hellwig von der Heraeus Metallhandelsgesellschaft. Der etwas höhere Goldpreis habe auch die Kauflust in China und Indien gebremst. 'Verschärft wird die Lage in Indien durch den Wert der Rupie, die in den letzten Tagen auf den tiefsten Stand in elf Monaten fiel und somit Gold in der lokalen Währung zusätzlich verteuerte.'

Nach Ansicht von Carsten Fritsch von der Commerzbank müssen sich die weltweiten ETF-Bestände unter Umständen nochmals um 200 bis 300 Tonnen verringern, bis der Großteil der kurzfristig orientierten ETF-Anleger aus dem Markt ausgeschieden sei. 'Danach dürften die Ampeln für einen nachhaltigen Goldpreisanstieg allerdings auf grün stehen.' Denn die physische Nachfrage bleibe robust, und das fundamentale Umfeld für Gold sei dank der ultralockeren Geldpolitik, der niedrigen Realzinsen und der Goldkäufe durch Zentralbanken der Schwellenländer unverändert positiv. 'Wir rechnen daher weiterhin mit einem steigenden Goldpreis im Laufe der zweiten Jahreshälfte.'

Laut Heinrich Peters von der Helaba nimmt die Attraktivität von Rohstoffen für institutionelle Anleger hingegen ab. 'Inflationsversicherung und Dollar-Hedge mittels Rohstoffengagements verlieren nicht nur wegen nachlassender Notwendigkeit, sondern auch aufgrund nicht geringer Halte-, beziehungsweise Opportunitätskosten an Reiz', meint der Rohstoffanalyst und verweist auf die 'anstrengende Verlustphase seit April 2011'. Der Goldpreis werde sich daher auf absehbare Zeit zwischen 1.200 und 1.400 US-Dollar bewegen.

Platin-ETCs auf Einkaufslisten

Ausgesprochen begehrt sind Flow Traders und ETF Securities zufolge hingegen im Moment Platin-ETCs (WKN A0N62D). 'Investoren stellen sich auf ein knappes Angebot und schwierige Lohnverhandlungen in Südafrika ein', erklärt Wenger. Da die Minen dort mehr als 70 Prozent des weltweiten Platinangebots förderten, könnten die vor einer Woche begonnenen Lohnverhandlungen die Kurse unter Umständen erheblich beeinflussen. 'Unsere Platin-ETCs haben so vergangene Woche mit 28 Millionen US-Dollar die höchsten Zuflüsse seit mehr als acht Monaten erzielt.' Der Platinpreis hat sich zwar seit Erreichen eines Tiefs Mitte April erholen können, liegt mit aktuell 1.497 US-Dollar aber immer noch unter dem Kurs vom Jahresanfang.

Kupfernotierungen steigen

Etwas verteuert hat sich zuletzt Kupfer. 'Ein Grund dafür ist das schlimme Grubenunglück in der Grasberg-Mine in Indonesien', erklärt Martin Siegel , Edelmetallexperte und Geschäftsführer des Fondsanbieter Stabilitas. Grasberg sei die größte Goldmine und gleichzeitig die Kupfermine mit den niedrigsten Förderkosten der Welt. 'Nach dem Unglück ist die Förderung unterbrochen, was zu einer signifikanten Senkung der Prognose für das Gesamtangebot 2013 führte.'

Kupfer-ETCs (WKN A0KRJU) wurden laut ETF Securities allerdings abgestoßen. Dass die Preise von Industriemetallen wieder stark steigen werden, glaubt Heinrich Peters ohnehin nicht. 'Zweifel am chinesischen Wachstumsmodell könnten nach Jahren sehr umfangreicher Investitionen der Metallindustrie zu einem strukturellen Überangebot führen.' Selbst im Rahmen der voraussichtlich leichten Wachstumserholung 2013/2014 werde das Aufwärtspotenzial eher begrenzt sein.

Positionierungen in Rohstoff-ETFs

Zuflüsse verzeichnen unterdessen einige breit streuende Rohstoff-ETFs, wie Sengfelder registriert hat. Gekauft werde etwa der iShares DJ-UBS Commodity Swap (WKN A0H072). Hier sind allerdings nicht nur im laufenden Jahr Verluste zu verschmerzen: Bereits seit Anfang 2011 weist der Kurs - abgesehen von einem kurzen Höhenflug im vergangenen Sommer - nach unten.

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© 5. Juni 2013/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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