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Börse Frankfurt-News: Volle Kraft voraus (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 17.09.2012, 11:02
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 17. September 2012. Die Lage hat sich deutlich entspannt - zumindest vorerst. Nach den Kursgewinnen der vergangenen Woche könnte es an den Aktienmärkten aus Sicht von Analysten weiter nach oben gehen.

Dank der jüngsten Notenbankinterventionen und Fortschritten in Punkto Euro-Schuldenkrise hat sich die Stimmung der Investoren deutlich aufgehellt. 'Die Entscheidungen der EZB und der US-Notenbank, den Expansionsgrad der Geldpolitik über Assetkäufe auszuweiten, haben die Aktienmärkte mit einem Freudensprung quittiert. So dürfte die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer durch die Notenbankmaßnahmen - zumindest temporär - zunehmen', erwartet Thomas Amend von der HSBC. Die Sentiment-Umfragen dieser Woche, wie etwa der ZEW-Index oder die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone, dürften nach Ansicht des Analysten daher besser ausfallen als zuletzt.

Kurzfristiger Befreiungsschlag

Auch Claudia Windt von der Helaba zeigt sich optimistisch: 'In der vergangenen Woche feierten insbesondere die Aktienmärkte, dass die EZB die geldpolitische Bazooka herausholen darf und die Fed mit einem QE 3 nachladen wird. Das Bundesverfassungsgericht hat nicht nur die erwartete Zustimmung für den Rettungsfonds ESM und den Fiskalpakt gegeben, sondern sich mit Auflagen zurückgehalten. Gleichzeitig bekannten sich die Niederländer mit einem klaren Votum zu Europa, den Eurokritikern wurde eine Absage erteilt', erklärt die Analystin und spricht von einem 'zumindest kurzfristigen Befreiungsschlag'. Der Weg für die EZB sei nun frei, Anleihen der Problemländer quasi unlimitiert zu kaufen und damit den Rettungsschirm ESM zu entlasten. 'Damit werden langwierige Diskussionen um eine Aufstockung des ESM ebenso umgangen, wie die Beteiligung der nationalen Parlamente. Allein die Ankündigung der EZB hat zu einem spürbaren Renditerückgang in den Peripheriestaaten geführt.'

Am Montagvormittag notiert der deutsche Aktienindex DAX kaum verändert bei 7.406 Punkten, während der Euro Stoxx 50 um 0,3 Prozent auf 2.586 Zähler nachgibt. Das Rentenbarometer Euro-Bund-Future liegt mit 138,75 Prozent in etwa auf dem Niveau des Schlusskurses vom Freitag.

Probleme gelöst?

Ob nun die Probleme Europas gelöst sind, wird sich aus Sicht der Helaba erst mittelfristig zeigen. Die politischen Risiken blieben aber bestehen. 'Je bedingungsloser die EZB Staatsschulden monetisiert, umso mehr nimmt der Druck auf die Notenbank zu, strukturelle Probleme mit Zentralbankgeld zu glätten und umso mehr können sich die Politiker aus der Verantwortung stehlen', warnt Windt.

Nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) können die Schuldenmanager in Südeuropa aber zumindest Luft holen. 'Die Finanzierungsbedingungen für Italien und Spanien haben sich deutlich entspannt, während Deutschland den Anlegern wieder etwas höhere Zinsen zahlen muss. Die Erleichterung der Anleger und Marktauguren dürfte sich in der kommenden Woche in einem kräftigen Anstieg des ZEW-Index manifestieren', erwartet der LBBW-Investmentanalyst Dr. Berndt Fernow, der zudem seine Aktienmarktprognosen per Jahresende nach oben revidiert hat. 'Die überreichliche Liquidität von EZB und Fed wirkt als Sicherheitsnetz, so dass bis zum Jahresende weitere Avancen das wahrscheinlichste Szenario darstellen', argumentiert Fernow.

Technische Verfassung positiv

Auch das Chartbild deutet laut Robert Halver von der Baader Bank auf weiter steigende Notierungen. 'Zwar ist eine Korrektur auf dem aktuellen Niveau nicht auszuschließen. Für diesen Fall liegt eine erste Unterstützung im DAX bei 7.353 Zählern. Eine weitere, jedoch schwache, liegt bei 7.194 Punkten, bevor der DAX bei 7.100 Punkten auf eine starke Haltelinie trifft.' Auf dem Weg nach oben habe der DAX aber den Widerstand bei 7.400 Punkten hinter sich gelassen. Weitere Hürden liegen aus Sicht von Halver nun bei 7.523 und 7.600 Punkten.

'Solange der DAX nicht deutlich unter 7.340 Punkte fällt, kann die DAX Rallye jederzeit bis auf 7.600 und 7.680 Punkte führen', konstatiert die BNP Baribas. Mit jedem Punkt unterhalb von 7.340 steige am heutigen Montag die Wahrscheinlichkeit des Tests von 7.280 und später vor allem des Rücklaufs bis 7.165/7.200 Punkte. 'Schließlich wäre auch 7.105 ein mögliches Konsolidierungsziel, ohne die Rallye insgesamt zu gefährden. Der vorzeitige Anstieg über 7.455 führt zum prozyklischen Anpfiff für den Anstieg bis 7.600 und 7.680', erwartet die Bank.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Montag, 17. September

14.30 Uhr. USA: Empire-State-Index September. 'Der Einkaufsmanagerindex für die Fed-Region New York ist im August in den negativen Bereich abgerutscht und dürfte sich schwer tun, diesen im aktuellen Berichtsmonat wieder zu verlassen', erwartet die HSBC, prognostiziert aber dennoch eine Stimmungsverbesserung auf -2 Punkte von -5,9 Punkten im Vormonat.

Dienstag, 18. September

11.00 Uhr. Deutschland: ZEW-Index September. In Deutschland sollten sich die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Analysten nach Ansicht der HSBC deutlich optimistischer zeigen als noch im August. 'Sowohl die Beurteilung der aktuellen Lage als auch die Konjunkturerwartungen du?rften spürbar besser ausfallen.' Auch die Deka Bank rechnet dank der EZB-Intervention mit 'guter Laune' unter den Befragten.

Mittwoch, 19. September

Japan: BoJ-Zinsentscheid. Sowohl Deka Bank, HSBC als auch Helaba rechnen mit einem unveränderten Leitzins von 0,1 Prozent.

14.30 Uhr. USA: Baubeginne August.

16.00 Uhr. USA: Baugenehmigungen August. Die HSBC rechnet mit einer Fortsetzung der Stabilisierungstendenzen des US-Bausektors in den vergangenen Monaten. 'Wir rechnen bei den Baubeginnen mit einem leichten Monatsplus im August, und auch die Baugenehmigungen sollten sich mit annualisiert knapp 800.000 Einheiten annähernd auf dem zuletzt leicht verbesserten Stand halten können.'

Donnerstag, 20. September

9.30 Uhr. Deutschland: PMI Verarbeitendes Gewerbe/Dienstleistungen September (Flash). Auch bei den Schnellschätzungen für die Einkaufsmanagerindizes im September gehen die Analysten von HSBC und Deka Bank für Deutschland und die Eurozone von höheren Umfragesalden im Vergleich zum Vormonat aus. Allerdings dürften alle Erhebungen weiter unterhalb der Expansionsmarke von 50 Punkten verweilen und damit eine Schrumpfung der Wirtschaftsaktivität in den jeweiligen Sektoren anzeigen.

10.00 Uhr. Eurozone: PMI Verarbeitendes Gewerbe/Dienstleistungen September (Flash).

16.00 Uhr. USA: Philly-fed-Index September. Mit -1 Punkten nach -7,1 Punkten im August rechnet die HSBC zwar mit einer deutlichen Stimmungsaufhellung. Allerdings dürfte der Index damit im negativen Bereich verharren.

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© 17. September 2012/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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