FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. April. Analog zum Auf und Ab an den Börsen greifen Anleger zu Zertifikaten und Reverse-Zertifikaten auf den DAX. Während es um Edelmetalle ruhiger ist, nutzen Anleger die Kursschwäche von Apple.
Die jüngsten Kursentwicklungen haben im Zertifikate-Handel laut Baader Bank zwar für Aufwind bei den Hebelprodukten gesorgt, angesichts der derzeit eher kontinuierlichen Bewegungen im deutschen Aktienbarometer gehe es dennoch vergleichsweise ruhig zu.
Der VDAX-New als Barometer der Schwankungsintensität weise eine überschaubare Steigerung auf, das gleiche gelte für die Preise für Optionen aus dem Geld, insbesondere Puts, wie Christian Grabbe beschreibt. 'Normalerweise zeigen Zertifikate in Marktphasen wie diesen ihre Stärke', meint Atakan Sahin und macht die traditionell ruhigere Osterzeit für die relative Anlegerzurückhaltung mitverantwortlich.
Ein heiterer Sommer?
Die Enttäuschung etwa um die Entwicklung der chinesischen Konjunktur hält Grabbe für überzogen. Die Wachstumsraten der chinesischen Volkswirtschaft beispielsweise lägen noch immer über 8 Prozent. 'Das sollte insbesondere der deutschen Exportwirtschaft in die Hände spielen und den Aktienkursen hinreichend Phantasie lassen.'
Die Aktienquoten in institutionellen Depots hätten es bereits angedeutet. 'Viele Investoren haben mit Rücksetzern an den Börsen gerechnet', berichtet Grabbe. Denn auch die ungelösten Probleme der europäischen Schuldenkrise seien zuletzt wieder hochgekocht. Zudem stünden Wahlen in Frankreich und Griechenland an. Alles in allem rechnet der Zertifikate-Spezialist der Baader Bank nach einem ruhigen Frühjahr mit einem eher nervösen Sommer an den Aktienmärkten.
Reverse-Bonus-Zertifikate beliebt
Anleger, die von einer anhaltend hohen Unsicherheit an den Aktienmärkten ausgehen, entschieden sich tendenziell für Reverse-Bonus-Zertifikate (WKNs DB5JBN, SG1H18, CM22CT), die sich spiegelbildlich zu den klassischen Bonuspapieren entwickeln. 'Reverse-Bonus-Zertifikate profitieren in der Regel von fallenden oder sich seitwärts bewegenden Aktienkursen.' Im Gegensatz zur klassischen Variante befinden sich die Barrieren bei der Reverse-Version oberhalb des aktuellen Kursniveaus. Das Recht auf die Zahlung eines Bonus erlischt, wenn der Kurs des Basiswertes die Barriere verletzt. Dann wandelt sich das Produkt in ein klassisches Partizipationszertifikat. 'Der Verlust entspricht dem Prozentsatz, um den der Basiswert zulegt', erklärt Grabbe.
Hauptsache DAX
Bei längerfristig orientierten Anlegern stünden klassische DAX-Indexzertifikate (WKN 709335, 702979) auf den Einkaufslisten, bei denen Investoren eins zu eins an der Entwicklung des zugrunde liegenden Index teilhaben. Zudem spricht Sahin von Anlegerinteresse an gehebelten DAX-Indexzertifikaten. Kurzfristig orientierte Anleger entschieden sich häufiger für klassische Optionsscheine (WKN DE4FE9) als auch Knock-out-Produkte auf den DAX (WKN DE2F4U) ohne Laufzeitbegrenzung.
Wenig Bewegung bei Silber und Gold
Um Derivate auf Edelmetalle ist es derzeit verhältnismäßig ruhig. 'In Gold und Silber ist die Dynamik seit einigen Wochen nicht mehr ganz so ausgeprägt', begründet Sahin. Der Goldpreis bewegt sich um 1.650 US-Dollar pro Feinunze und Silber tritt bei rund 31,50 US-Dollar mehr oder weniger auf der Stelle. Dennoch setzten einige Anleger auf Gold- und Silberzertifikate (WKNs SG9F3Q, 684607, CZ25ZP), die von einem Kursanstieg profitieren.
Den zwischenzeitlichen Preisrutsch des Goldes bis auf 1.635 US-Dollar am gestrigen Dienstag führt Eugen Weinberg von der Commerzbank unter anderem auf die Aussagen eines Vertreters des indischen Wirtschaftsministeriums zurück. 'Offensichtlich möchte man in Indien den Goldpreis schwach reden, um das Leistungsbilanzdefizit geringer aussehen zu lassen.' Trotz der zuletzt verdoppelten Einfuhrsteuern für Gold erwartet der Rohstoff-Experte aufgrund des anstehenden hohen hinduistischen Feiertages 'Akshaya Tritiya' ein Anziehen der Goldnachfrage. 'Traditionell wird in Indien zu diesen Anlässen viel Gold und Schmuck verschenkt.'
Apple im Fokus
Nach der zwischenzeitlichen Kurskorrektur der Apple-Aktie erkennt die Baader Bank Anlegerinteresse an Apple-Optionsscheinen (WKNs TB7W0Z, BN4HDX), bei denen Anleger von wieder anziehenden Aktienkursen des Technologieriesen profitieren. Bisher sei die Rechnung aufgegangen. Zum Handelsschluss am gestrigen Dienstag ist es mit dem Wertpapier des iPhone- und iPad-Herstellers um 5,00 Prozent auf 609,70 US-Dollar nach oben gegangen. Im Vergleich dazu kletterte der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq-100-Index um lediglich 2,00 Prozent.
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© 18. April 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Die jüngsten Kursentwicklungen haben im Zertifikate-Handel laut Baader Bank zwar für Aufwind bei den Hebelprodukten gesorgt, angesichts der derzeit eher kontinuierlichen Bewegungen im deutschen Aktienbarometer gehe es dennoch vergleichsweise ruhig zu.
Der VDAX-New als Barometer der Schwankungsintensität weise eine überschaubare Steigerung auf, das gleiche gelte für die Preise für Optionen aus dem Geld, insbesondere Puts, wie Christian Grabbe beschreibt. 'Normalerweise zeigen Zertifikate in Marktphasen wie diesen ihre Stärke', meint Atakan Sahin und macht die traditionell ruhigere Osterzeit für die relative Anlegerzurückhaltung mitverantwortlich.
Ein heiterer Sommer?
Die Enttäuschung etwa um die Entwicklung der chinesischen Konjunktur hält Grabbe für überzogen. Die Wachstumsraten der chinesischen Volkswirtschaft beispielsweise lägen noch immer über 8 Prozent. 'Das sollte insbesondere der deutschen Exportwirtschaft in die Hände spielen und den Aktienkursen hinreichend Phantasie lassen.'
Die Aktienquoten in institutionellen Depots hätten es bereits angedeutet. 'Viele Investoren haben mit Rücksetzern an den Börsen gerechnet', berichtet Grabbe. Denn auch die ungelösten Probleme der europäischen Schuldenkrise seien zuletzt wieder hochgekocht. Zudem stünden Wahlen in Frankreich und Griechenland an. Alles in allem rechnet der Zertifikate-Spezialist der Baader Bank nach einem ruhigen Frühjahr mit einem eher nervösen Sommer an den Aktienmärkten.
Reverse-Bonus-Zertifikate beliebt
Anleger, die von einer anhaltend hohen Unsicherheit an den Aktienmärkten ausgehen, entschieden sich tendenziell für Reverse-Bonus-Zertifikate (WKNs DB5JBN, SG1H18, CM22CT), die sich spiegelbildlich zu den klassischen Bonuspapieren entwickeln. 'Reverse-Bonus-Zertifikate profitieren in der Regel von fallenden oder sich seitwärts bewegenden Aktienkursen.' Im Gegensatz zur klassischen Variante befinden sich die Barrieren bei der Reverse-Version oberhalb des aktuellen Kursniveaus. Das Recht auf die Zahlung eines Bonus erlischt, wenn der Kurs des Basiswertes die Barriere verletzt. Dann wandelt sich das Produkt in ein klassisches Partizipationszertifikat. 'Der Verlust entspricht dem Prozentsatz, um den der Basiswert zulegt', erklärt Grabbe.
Hauptsache DAX
Bei längerfristig orientierten Anlegern stünden klassische DAX-Indexzertifikate (WKN 709335, 702979) auf den Einkaufslisten, bei denen Investoren eins zu eins an der Entwicklung des zugrunde liegenden Index teilhaben. Zudem spricht Sahin von Anlegerinteresse an gehebelten DAX-Indexzertifikaten. Kurzfristig orientierte Anleger entschieden sich häufiger für klassische Optionsscheine (WKN DE4FE9) als auch Knock-out-Produkte auf den DAX (WKN DE2F4U) ohne Laufzeitbegrenzung.
Wenig Bewegung bei Silber und Gold
Um Derivate auf Edelmetalle ist es derzeit verhältnismäßig ruhig. 'In Gold und Silber ist die Dynamik seit einigen Wochen nicht mehr ganz so ausgeprägt', begründet Sahin. Der Goldpreis bewegt sich um 1.650 US-Dollar pro Feinunze und Silber tritt bei rund 31,50 US-Dollar mehr oder weniger auf der Stelle. Dennoch setzten einige Anleger auf Gold- und Silberzertifikate (WKNs SG9F3Q, 684607, CZ25ZP), die von einem Kursanstieg profitieren.
Den zwischenzeitlichen Preisrutsch des Goldes bis auf 1.635 US-Dollar am gestrigen Dienstag führt Eugen Weinberg von der Commerzbank unter anderem auf die Aussagen eines Vertreters des indischen Wirtschaftsministeriums zurück. 'Offensichtlich möchte man in Indien den Goldpreis schwach reden, um das Leistungsbilanzdefizit geringer aussehen zu lassen.' Trotz der zuletzt verdoppelten Einfuhrsteuern für Gold erwartet der Rohstoff-Experte aufgrund des anstehenden hohen hinduistischen Feiertages 'Akshaya Tritiya' ein Anziehen der Goldnachfrage. 'Traditionell wird in Indien zu diesen Anlässen viel Gold und Schmuck verschenkt.'
Apple im Fokus
Nach der zwischenzeitlichen Kurskorrektur der Apple-Aktie erkennt die Baader Bank Anlegerinteresse an Apple-Optionsscheinen (WKNs TB7W0Z, BN4HDX), bei denen Anleger von wieder anziehenden Aktienkursen des Technologieriesen profitieren. Bisher sei die Rechnung aufgegangen. Zum Handelsschluss am gestrigen Dienstag ist es mit dem Wertpapier des iPhone- und iPad-Herstellers um 5,00 Prozent auf 609,70 US-Dollar nach oben gegangen. Im Vergleich dazu kletterte der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq-100-Index um lediglich 2,00 Prozent.
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© 18. April 2012/Iris Merker
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