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Börse Stuttgart-News: bonds weekly

Veröffentlicht am 24.08.2012, 16:02

STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Bonds Weekly, KW 34-2012

marktbericht

WENIGE KONJUNKTURDATEN, ABER VIELE DISKUSSIONEN

In der abgelaufenen Handelswoche wurden nur wenige relevante Konjunkturdaten veröffentlicht. Allerdings haben diese eher trübe Aussichten mit sich gebracht. So legte der europäische Einkaufsmanagerindex im August nur um magere 0,1 Prozent auf 46,6 Punkte zu. Damit lag er den siebten Monat in Folge unter der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. Schlechter als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten drückten die Stimmung zusätzlich. Die Anzahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe stieg in der vergangenen Woche auf 372.000 und damit auf das höchste Niveau seit fünf Wochen.

Was tun die Notenbanken?

Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hatte sich Ende Juli ausdrücklich zur Währungsunion bekannt und damit Spekulationen über mögliche Anleihekäufe der Notenbank ausgelöst, weil damit die Zinslast kriselnder Euroländer wie Italien und Spanien eingedämmt werden könnte. Allerdings knüpfte Draghi die grundsätzliche Bereitschaft solcher Maßnahmen auf der EZB-Ratssitzung Anfang August an die Bedingung, dass die Krisenstaaten zunächst unter den Rettungsschirm schlüpfen.

Auch die erneuerte Hoffnung auf baldige Konjunkturstützen durch die US-Notenbank Fed sorgte für Gesprächsstoff. Wie aus dem Protokoll der vergangenen Fed-Sitzung hervorgeht, hält die Mehrheit der US-Währungshüter

Stützungsmaßnahmen für notwendig, falls sich die Wirtschaftslage nicht abrupt verbessern sollte.

Experten rechnen nun stark mit einer weiteren Lockerung der US-Geldpolitik im Rahmen der Fed-Sitzung im September. Darüber hinaus wird eine weitere Zinssenkung der EZB, sowie erneute Anleihen-Käufe der Bank von England erwartet.

Gespräche auf höchster Ebene: Griechenland wünscht sich mehr Zeit für Reformen:

In dieser Woche wurde auch wieder verstärkt über die Zukunft Griechenlands diskutiert. Eine „substanzielle Auf-weichung“ des Reformpakets für die Hellenen sei aus Sicht der Bundesregierung nicht möglich. Die Koalition wolle aber, dass Griechenland in der Eurozone bleibe und werde dafür arbeiten. Der Schlüssel dafür liege aber in Athen, sagte Außenminister Guido Westerwelle. Sein griechischer Amtskollege Dimitris Avramopoulos bekräftigte, dass die Regierung in Athen die internationalen Auflagen erfüllen wolle und kündigte ein Reformpaket in Höhe von 11,7 Milliarden Euro in den nächsten Wochen an. Mitte September will die internationale Troika ihr Urteil abgeben, ob Griechenland die Voraussetzungen für weitere Finanzhilfen erfüllt.

Griechenlands Regierungschef Antonis Samaras wünscht sich jedoch \'etwas mehr Luft zum Atmen, um die Wirtschaft in Gang zu bringen.\' Er bittet um mehr Zeit für die Umsetzung der Reformen. Oberste Priorität habe dabei, dass die Glaubwürdigkeit durch entschiedenes Handeln wiedergewonnen werden könne. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Francoise Hollande betonten, dass Griechenland seine Zusagen an die Geldgeber einhalten müsse.

Deutschland erzielt im ersten Halbjahr Milliardenüberschuss

Die gute Konjunktur hat dem deutschen Staat einen Milliardenüberschuss beschert. Bund, Länder, Kommunen und die Sozialversicherung nahmen im ersten Halbjahr 8,3 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgaben. Das Plus entspricht 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Experten zufolge dürften die Steuereinnahmen im zweiten Halbjahr wegen der sich abschwächenden Konjunktur aber nicht mehr so stark zulegen. Dies würde das Milliar-denpolster wieder aufzehren. Finanzminister Wolfgang Schäuble sagt für 2012 bisher ein Staatsdefizit von rund 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes voraus. 2011 gab es noch ein Minus von 0,8 Prozent. Einen Überschuss gab es zuletzt im Jahr 2007. Risiken bergen neben einem Konjunkturabschwung auch der ungewisse Ausgang der europäischen Schuldenkrise. Allein eine Staatspleite Griechenlands könnte die deutschen Steuerzahler mehr als 80 Milliarden Euro kosten, wie das ifo-Institut schätzt. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen bürgen seit Juli zudem für Milliardenrisiken der zerschlagenen WestLB.

Bund-Future legt zu

In einer vergleichsweise impulsarmen Handelswoche konnte das deutsche Anleihebarometer um rund zwei Pro-zentpunkte zulegen. Zum Wochenschluss notiert der Bund-Future im Bereich von knapp 144 Zählern.

anlegertrends

RUHIGER HANDEL IN DER URLAUBSZEIT

Die Urlaubszeit ist auch im Rentenhandel der Börse Stuttgart zu spüren. Die Umsätze waren in der vergangenen Woche vergleichsweise niedrig, es blieb insgesamt ruhig.

Spanische Unternehmensanleihen leiden momentan unter der Spekulation, dass, der durch die Bankenkrise im eigenen Land in Nöte gekommene, Staat möglicherweise bald Hilfen aus dem Rettungsfonds beantragen könnte. Die Kurse gaben entsprechend nach.

Außerdem waren Bonds großer Finanzunternehmen überwiegend auf der Verkaufsseite zu finden. So wurden Papiere der Allianz und Deutschen Bank in der vergangenen Woche abgegeben.

Anleihen des Gabelstaplerbauers Kion waren hingegen begehrt. Die Nachfrage wurde durch aktuelle Meldungen beflügelt, dass der chinesische Baumaschinenproduzent Shandong Heavy Industry beim Wiesbadener Unternehmen einsteigen wolle. Medienberichten zufolge sollen Unternehmenskreise der Chinesen das Interesse sowie laufende Verhandlungen bestätigt haben.

bondm-news

Nabaltec AG

Der positive Trend der Umsatz- und Ertragsentwick-lung des ersten Quartals 2012 setzte sich auch im zweiten Quartal dieses Jahres fort. Der Konzernum-satz lag im zweiten Quartal 2012 bei 34,20 Mio. Euro (1. Quartal 2012: 34,10 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) auf Konzernebene verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr von 8,40 Mio. Euro (1. Halbjahr 2011) auf 6,70 Mio. Euro (1. Halbjahr 2012). „Wir werden im zweiten Halbjahr beim Gewinn eine stärkere Entwicklung als im Vorjahr sehen. Unser Ziel bleibt es, das Ergebnis 2011 gemessen an der EBIT-Marge (in Relation zur Gesamtleistung) von 9,4 % zu wiederholen“, so Gerhard Witzany, Vorstand der Nabaltec AG.

Uniwheels Holding GmbH

Die Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten des Jahres war gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwas rückläufig. Durch die allgemeine Entwicklung im Automobilsektor beträgt der Konzernumsatz für die ersten sechs Monate 160,40 Mio. Euro (1. Halbjahr 2011 170,90 Mio. Euro). Das EBITDA belief sich auf 12,70 Mio. Euro. Das Unternehmen investierte im ersten Halbjahr 2012 10,50 Mio. Euro in den Ausbau und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmensgruppe.

SiC Processing GmbH

Der vorläufige Konzernumsatz für das erste Halbjahr 2012 des Anbieters für die Aufbereitung gebrauchter Sägesuspension aus der Photovoltaik- und Halbleiterindustrie beträgt 68 Mio. Euro (1. Halbjahr 2012: 91 Mio. Euro). Der Umsatzrückgang um 25 Prozent ist auf die derzeitige schwierige Phase der Solarbranche zurückzuführen. SiC Processing weist ein vorläufiges Konzernhalbjahresergebnis 2012 von -6,50 Mio. Euro aus.

Im jährlichen Folgerating wurde das Unternehmen durch die Ratingagentur Creditreform im August neu bewertet. Die von Creditreform vergebene Ratingnote B- repräsentiert eine ausreichende Bonität (Vorherige Ratingnote BBB-).

WARTEN AUF DIE NOTENBANKEN

Börsianer sind schon ein eigenes Völkchen. Während sich die volkswirtschaft-lichen Daten aus Europa Monat für Monat weiter verschlechtern und die Ana-lysten die Gewinnschätzungen für das 2. Halbjahr und 2013 in Windeseile nach unten revidieren, steigen die Kurse von Aktien und Unternehmensanleihen, als wenn es morgen keine mehr zu kaufen gäbe. Doch warum wird gekauft, wenn die Kurse eine realistische Einschätzung der zukünftigen Bewertungen von Unternehmen darstellen sollen? Ganz einfach:

Die Börse spekuliert auf ihr Glück. Nach all den Krisenjahren ist ihr das nicht zu verübeln, aber die Spekulation scheint bei näherem Hinsehen auf etwas wackligen Beinen zu stehen. Denn die Basis für die steigenden Kurse im August ist im Wesentlichen die Idee eines Draghi-Puts. Nachdem der EZB-Präsident Ende Juli vollmundig erklärte, dass die Notenbank alles tun werde, um den Euro zu retten, hat die Börse ihn beim Wort genommen und ein Szenario eingepreist, das eine Intervention der EZB an den Staatsanleihenmärkten in bisher unbekanntem Ausmaß impliziert. Ob das stimmt, werden wir bald sehen.

Wackelig in den September

Die Börse wird schon in der 1. Septemberwoche die Antwort auf ihre Spekulation bekommen. Denn die nächste Sitzung der EZB steht bereits am 06. September an. Dann muss Draghi die Spekulation der Börse bedienen, ansonsten fallen die Börsianer auf den erwähnten negativen Trend der Fundamentaldaten zurück.

Was kauft man in einer solchen Situation? Entweder setzt man auf eine Marktkorrektur nach der No-tenbanksitzung und baut dazu im Vorfeld Liquidität auf, um dann nach der Korrektur preiswerter in den Markt zurückzukehren oder man setzt heute auf Titel, die bereits korrigiert haben.

ThyssenKrupp ist ein möglicher Kandidat. Der Stahlkonzern erlebt bereits seit einem Jahr die Folgen der globalen Konjunkturabkühlung und hat obendrein hausgemachte Probleme im Amerika-Geschäft zu lösen. Ein Abrutschen der Ratings bei allen Agenturen in den „Ramschbereich“ bzw. Non-Investmentgrade Bereich, wie der Börsianer sagt, ist daher nur eine Frage der Zeit. Entsprechend sehen die Renditen bei den langlaufenden Anleihen für deutsche (!) Verhältnisse relativ attraktiv aus. Doch die Attraktivität täuscht, denn in einer Marktkorrektur, würden die Kurse der langlaufenden Anleihen stärker fallen.

Attraktiver könnte auf den zweiten Blick die vorrangig, unbesicherte Anleihe (A0Z12Y) mit Fälligkeit am 18. Juni 2014 sein. Der Kupon liegt bei 8% p. a., weshalb auch der Briefkurs derzeit deutlich über 110% notiert. Allerdings enthält die Anleihe eine Klausel, die den Kupon um 1,25% auf 9,25% p. a. erhöht, wenn die ThyssenKrupp AG von mindestens (!) zwei Ratingagenturen in den „Ramschbereich“ gestuft wird. Dieses Ereignis könnte nun kurz bevor stehen, womit die Anleihe nicht nur sehr gut laufend verzinst wird, sondern auch in einer Korrektur weniger im Kurs verlieren könnte, als eine ThyssenKrupp-Anleihe mit längerer Laufzeit.

börse stuttgart tv

STAATSANLEIHEN: NULL-ZINS-PAPIER BRINGT BUND WIE-DER MILLIARDEN

\'In welcher Welt leben wir eigentlich, in dem Investoren ihr Geld verleihen, ohne eine Rendite zu bekommen!?\' Das sagt Vermögensverwalter Ralf Wiedmann von AdVertum mit Blick auf die jüngste Versteigerung der Bun-desschatzanweisungen mit einer Laufzeit von zwei Jahren, bei der Bun-desfinanzminister Schäuble weitere vier Milliarden Euro einnehmen konnte. Die Details erfahren Sie im aktuellen DAF-Anleihenforum.

DAS ANLEIHEN-DEPOT: ALLES AUßER AKTIEN!

Das Anlageuniversum der Anleihen ist riesig. Ob nun Staats- oder Unter-nehmensanleihen, Emerging-Markets-Anleihen oder Wandelanleihen - für nahezu jeden Anlegertyp ist es etwas dabei. Was spricht aktuell für Bonds und was dagegen? Was macht den Charme von Wandelanleihen aus? Darüber sprach Andreas Enke von der Geneon Vermögensmanagement AG bei Börse Stuttgart TV.

neueinführungen an der börse stuttgart stand 24.08.2012, 12 Uhr

ANLEIHE VON A.P. MOLLER-MAERSK ERFREUT SICH REGER NACHFRAGE

Bei Neuemissionen ist derzeit eine gewisse Zurückhaltung der Emittenten zu spüren. Es werden aktuell relativ wenige neue Bonds auf den Markt gebracht.

Hervorzuheben ist eine seit dem 23. August gelistete Anleihe des schwedischen Schiffstransportunternehmens A.P. Moller-Maersk, die sich bereits großer Beliebtheit erfreut. Allein am Donnerstag wurden Papiere im Wert von insgesamt 1,4 Millionen Euro umgesetzt. Händlern zufolge ist dies für Bonds, die mit einer 100.000er Stückelung gehandelt werden, außerordentlich bemerkenswert. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis zum 28. August 2019 und einen festen Kupon von 3,375 Prozent.

Zudem stieß bei Privatanlegern eine VW-Anleihe, die am 22. August in Australischen Dollar begeben wurde, auf besonderes Interesse. Das Papier verzinst sich mit 4,625 Prozent und läuft bis zum 24. August 2016.

Zudem warteten einige Banken mit neuen Papieren auf. Zu nennen sind hierbei u.a. JPMorgan Chase & Co., ING Bank und Santander.

Quelle: Boerse Stuttgart AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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