STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
IWF kappt Prognose für die Weltwirtschaft in 2015
SAP stutzt GewinnzieleAusbau des Cloud-Geschäfts wird forciert
Der DAX hat sich auch heute weiter nach oben gearbeitet. Mit 10.298 Punkten erreichte er erneut ein Allzeithoch! Zur Stunde notiert das deutsche Börsenbarometer bei 10.278 Zählern mit 0,4 Prozent im Plus. Damit hat der DAX allein in den vergangenen fünf Handelstagen um fast FÜNF Prozent zugelegt.
Die meisten Anleger setzen weiter darauf, dass der EZB-Rat auf seiner Sitzung am kommenden Donnerstag neue Geldspritzen zur Ankurbelung der Konjunktur im Euroraum und damit auch zur Stabilisierung der Gemeinschaftswährung ankündigen werde.
Die Wirtschaft in China ist im vergangenen Jahr mit 7,4 Prozent so langsam gewachsen wie seit 24 Jahren nicht mehr. Die Regierung in Peking hatte wenigstens 7,5 Prozent angepeilt. Allerdings waren Ökonomen zuletzt nur noch von einer Wachstumsrate in Höhe von 7,2 Prozent ausgegangen. Insofern sind die Daten nun sogar eine kleine Beruhigung für die Marktteilnehmer.
Unterdessen hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum für 2015 um 0,3 auf nunmehr 3,5 Prozent gesenkt.
Der Euro notiert zur Stunde nahezu unverändert bei 1,1590 Dollar.
Eine Feinunze Gold verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 1.292 Dollar. Das sind umgerechnet 1.114,75 Euro.
SAP hat die Anleger heute mit einem schwächeren Ausblick enttäuscht. Der Aktienkurs des Software-Konzerns rutschte in der Spitze um knapp fünf Prozent auf 54,69 Euro ab. Das war der größte Tagesverlust seit der Prognosesenkung von Ende Oktober. SAP nimmt ein geringeres Gewinnwachstum in Kauf, um auf der anderen Seite das Cloud-Geschäft weiter auszubauen. Hier soll sich der Umsatz bis zum Jahr 2020 verachtfachen.
An der Spitze der Gewinner im DAX steht die Lufthansa-Aktie mit einem Aufschlag von 5,6 Prozent auf 15,10 Euro. Die Analysten von Barclays hatten zuvor das Kursziel von 12,80 auf 18,00 Euro angehoben und die Einstufung von gleichgewichten auf übergewichten korrigiert. Auch wenn sich die Experten weiter besorgt über den langfristigen Ausblick für die Fluggesellschaft zeigten, dürfte die Lufthansa 2015 stark vom niedrigeren Ölpreis profitieren, wie es hieß. Zudem verbessere sich die Kapazitätslage in einigen Schlüsselmärkten wie Nordamerika.
Euwax Sentiment
Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag bei plus zwanzig Punkten. Eine leichte Mehrheit unter den kurzfristig orientierten Derivateanlegern setzte in dieser Phase also mit Hebelprodukten auf steigende Kurse des DAX.
Trends im Handel
An der Euwax waren heute vor allem auch Knock-out-Calls auf die Ölsorte Brent gesucht. Der Preis für ein Fass zur Auslieferung im März war heute um 0,60 US-Dollar auf 48,24 US-Dollar gesunken.
Zudem wurden Knock-out-Calls auf Daimler bevorzugt gekauft.
Darüber hinaus kam es zu einem regen Handel mit Knock-out-Calls auf Total. Hier war allerdings kein klarer Mehrheitstrend erkennbar.
Auf steigende Kurse hoffen weiterhin viele Anleger in Bezug auf die Deutsche Bank. Hier waren bereits gestern vor allem Call-Optionsscheine mit einer Laufzeit bis zum Januar 2016 gefragt. Die Aktie legte heute um 1,6 Prozent auf 25,46 Euro zu.
Calls auf Visa waren ebenfalls auf der Kaufseite zu finden.
Börse Stuttgart TV
Trotz gesunkener Ölpreise und einer anhaltenden Erholung in den USA revidierte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognosen nach unten. Der IWF rechnet für 2015 nur noch mit einem Wachstum in Höhe von 3,5 Prozent. Das sind gut 0,3 Prozent weniger als bislang angenommen. Ein Wachstum von 3,5 Prozent klingt eigentlich noch immer robust. Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Michael Bloss, Finanzbuchautor und EIFD-Direktor, sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.