STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Montag, 13. August 2012
Deckungskäufe ziehen Euro nach oben
E.on im Aufwind: Gewinn steigt deutlich
Die Vorgaben für den deutschen Aktienmarkt waren heute nicht besonders rosig. Denn die Enttäuschung über aktuelle Konjunkturdaten aus Japan hatte die Kurse an den asiatischen Börsen eher fallen lassen. Wegen der europäischen Staatsschuldenkrise und der globalen Konjunkturabkühlung wächst die japanische Wirtschaft kaum noch. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal dieses Jahres nur noch um 0,3 Prozent. Dies teilte die Regierung in Tokio heute mit. Im ersten Quartal war das japanische BIP noch um 1,3 Prozent gewachsen. Der Aufwärtstrend beim Binnenkonsum habe an Schwung verloren. Außerdem belasten die Folgen der europäischen Staatsschuldenkrise und ihre Auswirkungen auf den Euro die japanische Exportwirtschaft. Da die Importe stärker zulegten als die Exporte, bremste unter dem Strich der gesamte Außenhandel das Wirschaftswachstum sogar. Auf das Jahr hochgerechnet wuchs die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im Frühjahr um 1,4 Prozent.
Das BIP in den 17 Euro-Ländern könnte nach Schätzungen von Experten sogar geschrumpft sein. Die aktuellen Daten hierzu werden am Dienstag veröffentlicht.
Dementsprechend schleppend verlief dann auch der Handelsauftakt für den DAX. Das deutsche Börsenbarometer bröckelte zunächst leicht ab und lag im Tief bei 6.922 Punkten.
Italiens Finanzminister Vittorio Grilli hatte am Wochenende verkündet, dass sein Land wegen der anhaltenden Rezession im laufenden Jahr mehr Schulden aufnehmen müsse als ursprünglich geplant. Heute sammelte Italien mit der Ausgabe von Staatsanleihen mit zwölf Monaten Laufzeit wie gewünscht rund acht Milliarden Euro ein. Die Rendite lag hier bei 2,767 Prozent. Positiv bewerteten die Börsianer auch die Tatsache, dass die Auktion knapp 1,7-fach überzeichnet war.
Der Euro kletterte zunächst bis auf 1,2320 US-Dollar, nachdem er am Morgen noch im Bereich von 1,2270 US-Dollar gependelt hatte. Bis zum Nachmittag verteuerte sich die Gemeinschaftswährung dann auf 1,2373 US-Dollar und lag damit rund einen US-Cent über den New Yorker Schlusskurs vom vergangenen Freitag. Einige Anleger waren an den Devisenmärkten offenbar auf dem falschen Fuß erwischt worden, weil sie auf einen fallenden Euro gesetzt hatten. Händlern zufolge müssten sie sich deshalb jetzt kurzfristig mit der Gemeinschaftswährung eindecken. Viele Börsianer gehen davon aus, dass Spanien bis zum Herbst Hilfe beim EU-Rettungsfonds beantragen werde. Es wird vermutet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) dem hoch verschuldeten Land danach mit zusätzlichen Anleihe-Käufen unter die Arme greifen könnte. Die Situation an den Devisenmärkten bleibt also weiterhin angespannt.
Der DAX sprang nach der erfolgreichen italienischen Anleihe-Auktion bereits am späten Vormittag bis auf 6.976 Punkte nach oben. Damit lag er mit 0,5 Prozent im Plus. Am Nachmittag pendelte der Index allerdings wieder im Bereich seiner Schlussnotierung vom vergangenen Freitag bei 6.944 Zählern.
Der Euwax Sentimet Index war nach Erreichen des Tageshochs auf minus sechzig Punkte gerutscht. Die Mehrheit der aktiven Derivateanleger glaubte also nicht daran, dass der DAX die 7.000-Punkte-Marke heute überwinden könne und sollte damit Recht behalten. Am Nachmittag pendelte der Euwax Sentiment Index dann im Bereich der Nulllinie. Ein klarer Trend war nun kaum noch erkennbar.
Börse Stuttgart TV
Italien und Deutschland haben heute jeweils frische Anleihen am Rentenmarkt emittiert. Die Vorzeichen waren dabei gänzlich unterschiedlich, denn zuletzt zog der Renditeaufschlag italienischer Schuldverschreibungen gegenüber dem deutschen Pendant wieder deutlich an. Wie die Auktionen heute liefen, analysiert Dietmar Zantke von Zantke Asset Management bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7675
E.on hat die Wende überraschend schnell geschafft. Deutschlands größter Energieversorger erzielte im ersten Halbjahr einen Gewinn von mehr als drei Milliarden Euro. Die Aktie führte deswegen heute lange mit einem Aufschlag von bis zu 2,5 Prozent auf 18,25 Euro die Gewinnerliste im DAX an. Am Nachmittag setzten dann jedoch Gewinnmitmahmen ein, sodass die Kurszuwächse wieder zusammenschmolzen.
Solarworld musste dagegen einen überraschenden Verlust verbuchen. Nun rechnet das Unternehmen auch für das Gesamtjahr mit roten Zahlen. Die Aktie brach um 10,9 Prozent auf 1,18 Euro ein.
Gute Nachrichten kamen von Singulus. Hier sorgt ein Auftrag für eine neue Timaris Vakuum-Beschichtungsanlage im Volumen von mehr als zwanzig Millionen Euro für gute Laune. Die Singulus-Aktie setzte sich daraufhin mit einem Zugewinn von 5,2 Prozent auf 1,89 Euro an die Spitze der Gewinner im TecDAX.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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