STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Freitag, 26. Oktober 2012
Erholung der US-Wirtschaft - DAX dreht ins Plus
GfK-Konsumklima steigt auf Fünfjahreshoch
Die überraschend deutliche Erholung der US-Wirtschaft im dritten Quartal hat an den Börsen für einen Stimmungswechsel gesorgt. So drehte der DAX nach anfänglichen Verlusten am Nachmittag nach oben und notierte nun bei 7.240 Zählern mit 0,6 Prozent im Plus.
Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt legte zwischen Juni und September mit einer Jahresrate von 2,0 Prozent zu. Dafür sorgten vor allem höhere Ausgaben der Verbraucher, während die US-Unternehmen weniger investierten. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Plus von 1,9 Prozent gerechnet. Analysten zufolge seien die aktuellen Daten ein gutes Zeichen für die US- und die Weltwirtschaft. Noch wichtiger sei, dass sich die Bilanzen der Unternehmen dadurch verbessern und damit die Aktienkurse zulegen würden.
Die Kauflaune der deutschen Verbraucher ist so gut wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das Barometer für das Konsumklima kletterte für den Monat November um 0,2 auf 6,3 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2007. Analysten hatten im Durchschnitt mit 5,9 Zählern gerechnet.
Zu Beginn des heutigen Handelstages war die Stimmung der Börsianer noch durch die Quartalsberichte der US-Unternehmen Amazon, Apple, Canon und Samsung getrübt worden. Dabei fiel der DAX auf ein Tagestief von 7.147 Punkten.
Die kurzfristig orientierten Derivateanleger kauften nun aber dennoch wieder überwiegend Put-Optionsscheine und Short-Zertifikate auf den DAX. Der Euwax Sentiment Index lag dabei im Bereich von minus vierzig Punkten.
Der weltgrößte Internet-Händler Amazon.com musste wegen der Wirtschaftsflaute in Europa und hoher Investitionen erstmals seit mehr als fünf Jahren netto einen Quartalsverlust hinnehmen. Dieser lag bei 274 Millionen US-Dollar, nachdem vor Jahresfrist noch ein Gewinn in Höhe von 66 Millionen US-Dollar zu Buche stand. Der Umsatz legte allerdings um 27 Prozent auf 13,8 Milliarden Dollar zu. Wegen des harten Wettbewerbs fällt der Ausblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft zurückhaltend aus. Amazon erwartet hier einen Umsatz unter der Analystenschätzungen. Die Aktie notierte am Vormittag an der Börse Stuttgart bei 169,80 Euro mit 3,4 Prozent im Minus. Mit der Eröffnung der US-Börsen drehte sie dann allerdings kräftig nach oben und lag nun bei 180,03 Euro mit 2,6 Prozent im Plus. An der Wall Street lag sie zeitgleich bei 232,45 US-Dollar mit 4,2 Prozent im grünen Bereich.
Apple Computer blieb mit dem Absatz des iPads unter den Erwartungen der Marktteilnehmer, verkaufte dafür aber mehr iPhones. Auch mit seinen Gewinn- und Umsatzzahlen konnte der US-Technologiekonzern diesmal keine Euphorie entfachen. Der Umsatz stieg um rund 27 Prozent auf fast 36 Milliarden US-Dollar. Unter dem Strich verdiente Apple im abgelaufenen Quartal mit 8,2 Milliarden US-Dollar rund 24 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die daraus folgenden 8,67 US-Dollar pro Aktie lagen allerdings acht US-Cent unter den Erwartungen der Anaylsten. Die Aktie notierte am Vormittag an der Börse Stuttgart bei 471,45 Euro mit 0,2 Prozent im Minus. Am Nachmittag lag der Kurs dann bei 473,25 Euro mit 0,2 Prozent im Plus, während er an der Wall Street bei 609,90 US-Dollar mit 0,1 Prozent im Plus notierte. An der Euwax waren heute einige Calls gesucht.
Europäische Bankenwerte gerieten heute unter Druck. Die Ratingagentur S&P hatte den Ausblick für zehn französische Banken von \'stabil\' auf \'negativ\' gesenkt. Darunter waren auch Häuser wie die Société Générale und Credit Agricole. Die Aktien beider Banken lagen mit 1,4 bzw. 2,8 Prozent im Minus. Die Commerzbank-Aktie gab unterdessen um 0,5 Prozent auf 1,48 Euro nach. Die Deutsche Bank notierte am Nachmittag bei 33,55 Euro mit 0,4 Prozent im Minus.
Gestern hatte ein Börsenbrief einen Knock-out-Call auf Adidas in sein Musterdepot aufgenommen, der von den Anlegern auch heute weiter gekauft wurde. Die Redakteure sehen hier beim Aktienkurs ein Maximalziel von 72 Euro und setzen gleichzeitig bei 63,75 Euro einen Stoppkurs. Die Adidas-Aktie lag am Vormittag bei 64,93 Euro mit 0,2 Prozent im Minus.
Börse Stuttgart TV
Der Himmel über der Autobranche verdüstert sich. Auch Premiumhersteller wie Daimler werden nun vorsichtiger. Die Stuttgarter haben im Zuge der aktuellen Quartalszahlen auch ihre Jahresprognose gekappt. Aktuell wird \'nur\' noch ein Ergebnis von rund acht Milliarden Euro erwartet. Wie reagierten die Anleger an der Euwax auf diese Nachrichten? Norbert Paul von der Börse Stuttgart sprach darüber im Interview.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=8061
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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