STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Freitag, 07. Dezember 2012
US-Arbeitsmarkt deutlich robuster als erwartet
Aktien gewinnen, Renten verlieren - Telekom-Aktie leidet unter Dividendenkürzung
Die Arbeitsmarktzahlen in den Vereinigten Staaten haben die Erwartungen der Experten deutlich übertroffen. Im Dezember wurden den offiziellen Angaben zufolge 146.000 neue Stellen geschaffen, die Konsenserwartungen lagen nur bei 93.000
Jobs. Die Behörden sehen keine substanziellen Einflüsse durch den Hurrikan Sandy. Experten zeigten sich in einer ersten Einschätzungen verwundert über diese Tatsache. Einige erwarten eine deutliche Revision der Zahlen nach unten in den
kommenden Monaten.
Der Arbeitsmarktbericht verschaffte dem DAX einen deutlichen Sprung um rund 50 Punkte auf ein Tageshoch bei 7554 Punkten. Einen Teil der Gewinne musste der Markt bis 15.00 Uhr jedoch wieder abgeben und notiert bei 7542 Punkten, 0,1
Prozent höher als beim gestrigen Handelsschluss. An den Rentenmärkten sorgte der US-Arbeitsmarktbericht für Kursverluste. Der Bund Future fiel unmittelbar nach den Zahlen um rund 30 Basispunkte. Der Euro steht weiter unter Druck und
notiert bei 1,2890 US-Dollar.
Am Vormittag hatte sich ein Bericht der Deutschen Bundesbank etwas belastend auf die Märkte ausgewirkt. Sie reduziert ihre Schätzungen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland deutlich. 2013 rechnen die Währungshüter nur noch mit einem
Plus von 0,4 Prozent, nach zuvor 1,6 Prozent.
Die Deutsche Telekom kürzt die Dividende. Für die Geschäftsjahre 2013 und 2014 wollen die Bonner nur noch 50 Cent je Aktie bezahlen. Für das laufende Geschäftsjahr wird es noch einmal 70 Cent geben. Die Telekom begründet diesen Schritt
mit höheren Investitionen vor allem in den Kernmärkten Deutschland und USA. Hierzulande geht es dabei vor allem um den Ausbau der superschnellen Breitband-Leitungen. Die Börse reagiert enttäuscht auf diese Meldung. Telekom-Aktien
verlieren 2,1 Prozent und sind damit größter Verlierer im DAX. Mit diesem Schritt wird das Unternehmen aller Voraussicht nach seinen Status als DAX-Wert mit der höchsten Dividendenrendite verlieren.
Bei den Nebenwerten verliert die Aktie des TV-Herstellers Loewe 4,3 Prozent. Nachdem das Unternehmen bereits im Oktober aufgrund des schwachen Marktes seine ursprüngliche Prognose eines besseren Ergebnisses widerrufen hatte, erwartet man
nun für das Jahr 2012 einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 20 Mio. Euro.
Nachdem die Derivateanleger an der Börse Stuttgart die jüngste Aufwärtsbewegung des DAX eher mit Skepsis verfolgt haben, gab es heute zunächst einen Stimmungswechsel. Die Anleger griffen verstärkt zu DAX-Calls und trieben damit das
Stimmungsbarometer erstmals seit mehreren Tagen in den positiven Bereich. Nach Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktzahlen wurden die Calls jedoch schon wieder mit Gewinn verkauft und das Sentiment drehte in den negativen Bereich.
Bei den Optionsscheinen war ein Call auf die Aktie der Fresenius SE gefragt. Anleger setzen damit offenbar auf eine längerfristige Aufwärtsbewegung des DAX-Werts - der Schein hat eine Laufzeit von mehr als zwei Jahren.
Börse Stuttgart TV
Am Donnerstag fand die letzte große EZB-Sitzung des laufenden Jahres statt. Trotz neuer Sorgenkinder wie Frankreich und neuerdings Finnland, will Mario Draghi vorerst keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Zudem läuft heute das
Umtauschangebot für griechische Anleihen aus und vor allem Privatanleger üben Kritik. Weshalb? Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=8265
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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