STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Freitag, 25. November 2011
DAX dreht nach oben
Keine Beteiligung des Privatsektors an dauerhaftem ESM?
Der DAX setzte zunächst auch am heutigen Handelstag seine Abwärtsbewegung fort und notierte im Tief bei 5.366 Punkten mit 1,1 Prozent im Minus. Doch am Nachmittag stemmte sich das deutsche Börsenbarometer dann erfolgreich gegen die Fortsetzung der mittlerweile neuntägigen Verlustserie. Der Kurs drehte nun auf 5.520 Punkte mit 1,7 Prozent ins Plus.
Der positive Impuls wurde durch EU-Diplomaten ausgelöst, die bemerkten, dass der Privatsektor möglicherweise nicht an dem dauerhaften Rettungsschirm (ESM) beteiligt werden soll. Dies würde die Banken an dieser Stelle entlasten.
Die widerholte Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Einführung von Euro-Bonds, hatte bereits gestern für Enttäuschung an den Märkten gesorgt. Und auch heute war dies noch zu spüren. So notierte der Euro am Nachmittag bei 1,3280 US-Dollar rund einen US-Cent schwächer als 24 Stunden zuvor.
Die US-Börsen blieben gestern wegen des Feiertags \'Thanksgiving\' geschlossen und haben heute auch nur eine verkürzte Sitzung von 15:30 bis 19:00 Uhr (MEZ). Dabei startete der Dow-Jones-Index aber immerhin mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent auf 11.347 Punkten in den Handel. Die Umsätze an den Finanzmärkten sind aber vergleichsweise niedrig. Dies ist auch ein schwieriges Marktumfeld für die Privatanleger. Kaum ein Marktteilnehmer möchte aktuell größere Risiken eingehen.
Die Aufmerksamkeit wurde heute aber auch auf Ungarn gelenkt. Gestern Abend hatte die Rating-Agentur MoodyŽs die Kreditwürdigkeit des EU-Staates auf \'Ramschstatus\' gesenkt.
Der Euwax Sentiment Index bewegte sich jetzt bei minus 35 Punkten. Angesichts der plötzlichen Kursgewinne des DAX kam es am Nachmittag doch noch zu Gewinnmitnahmen bei Calls. Gleichzeitig waren jetzt wieder Puts gesucht. Allerdings verhalten sich die kurzfristig orientierten Anleger derzeit tendenziell sehr zurückhaltend.
Auch heute wird viel über die finanzielle Ausstattung der Großbanken diskutiert. So schätzen Experten den momentanen Kapitalbedarf der Deutschen Bank auf drei Milliarden Euro. Allerdings wird dem größten deutschen Geldinstitut zugetraut, die Lücke auch ohne Kapitalerhöhung schließen zu können. Durch die aktuellen Gerüchte, dass die Banken nicht an dem dauerhaften EU-Rettungsschirm (ESM)beteiligt werden sollen, konnten sich Bankaktien am Nachmittag stabilisieren. Die Commerzbank verteuerte sich um 2,3 Prozent auf 1,25 Euro. Die Deutsche Bank kletterte um 1,6 Prozent auf 24,70 Euro. An der Euwax waren heute einmal mehr Calls auf die Deutsche Bank gesucht.
Börse Stuttgart TV
\'Der Euro wäre wahrscheinlich de facto schon am Ende, wenn die EZB nicht die vergangenen Tage eifrig spanische und italienische Anleihen gekauft hätte.\' Das sagt Dr. Jens Ehrhardt bei Börse Stuttgart TV. Wie er die aktuelle Krise einschätzt und die Börsenlage bewertet, verriet die Fondsmanager-Legende am Rande des Fondsmanager-Gipfels bei Eckhard Sauren in Köln.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6378
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