STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Montag, 28. November 2011
Hoffnung auf Ausweg aus Schuldenkrise
Einzelhandel startet mit hohen Umsätzen ins Weihnachtsgeschäft
Einem Bericht der italienischen Zeitung \'La Stampa\' zufolge, prüfe der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Hilfspaket für Italien in Höhe von bis zu 600 Milliarden Euro. Dies hätten \'informierte Kreise\' in Washington preisgegeben. Ein Sprecher des IWF dementierte allerdings, dass es Gespräche über ein Finanzierungsprogramm mit den italienischen Behörden gebe.
Dennoch schöpften die Marktteilnehmer neuen Mut, dass es demnächst weitere konkrete Ansätze zur Lösung der europäischen Schuldenkrise geben könnte. Der DAX sprang bis zum Nachmittag um satte 226 Punkte bzw. 4,1 Prozent auf 5.718 Zähler nach oben.
Rückenwind kam auch durch den von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) berechneten Konsumklimaindex. Dieser stieg für den Monat Dezember auf 5,6 Punkte - von 5,4 Zählern im Vormonat. Der Indikator zeigt mit hoher Aktualität die zu erwartende Entwicklung des realen privaten Verbrauchs in dem auf die Befragung jeweils folgenden Monat. Dabei zeigen positive Werte einen Zuwachs des realen privaten Konsums im Vergleich zum Vorjahresmonat. Negative Werte zeigen einen Rückgang an. Nach Angaben der GfK entspricht ein Indikator-Punkt einem prognostizierten Wachstum des realen privaten Verbrauchs im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,1 Prozent.
Der US-Einzelhandel ist mit einem Rekordumsatz in das Weihnachtsgeschäft gestartet. Über das verlängerte Wochenende nach dem US-Feiertag \'Thanksgiving\' wurden dem Branchenverband NRF zufolge auch dank längerer Öffnungszeiten und zahlreicher Sonderangebote 52,4 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Dies sind rund 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dieses Ergebnis ist durchaus überraschend, da viele Experten aufgrund hoher Arbeitslosigkeit, gestiegener Benzinpreise und Sorgen um die Schuldenkrise eher mit einer verstärkten Kaufzurückhaltung gerechnet hatten.
Der Euwax Sentiment Index lag jetzt aber bei minus 60 Punkten. Angesichts der starken Kursgewinne des DAX rechnen viele Derivateanleger offensichtlich mit baldigen Gewinnmitnahmen am Aktienmarkt und demzufolge kurzfristig erstmal wieder mit fallenden Kursen.
Die Commerzbank wolle einem Zeitungsbericht zufolge mit einem Tausch von Hybridanleihen in Aktien die Weichen für eine Kapitalstärkung stellen. Dies kommt an der Börse gut an. Der Aktienkurs notierte am Nachmittag bei 1,29 Euro mit 2,6 Prozent im Plus. Auch die anderen Finanzwerte verzeichneten deutliche Aufschläge. So notierte die Deutsche Bank bei 26,36 Euro mit 6,3 Prozent im Plus. Die Allianz verteuerte sich um 7,1 Prozent auf 70,44 Euro. Derivateanleger hatten in den Schwächephasen der vergangenen Woche vor allem Calls auf die Allianz und die Deutsche Bank gekauft. Diese Käufe halten auch heute an. Daneben sind aber auch Gewinnmitnahmen zu beobachten.
Zudem kehrt offensichtlich etwas Vertrauen in die Stabilität des Euro zurück. Der Kurs kletterte heute zeitweise auf 1,3398 US-Dollar. Am Nachmittag lag der Euro dann bei 1,3350 US-Dollar. Einige Anleger kauften nun auch hier mal wieder Calls.
Börse Stuttgart TV
\'Der Euro wäre wahrscheinlich de facto schon am Ende, wenn die EZB nicht die vergangenen Tage eifrig spanische und italienische Anleihen gekauft hätte.\' Das sagt Dr. Jens Ehrhardt bei Börse Stuttgart TV. Wie er die aktuelle Krise einschätzt und die Börsenlage bewertet, verriet die Fondsmanager-Legende am Rande des Fondsmanager-Gipfels bei Eckhard Sauren in Köln.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6378
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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