STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Montag, 20. Februar 2012
Hilfspaket für Griechenland kurz vor der Freigabe?
China lockert Geldpolitik
Hoffnungen auf eine anziehende Weltkonjunktur haben zum Wochenauftakt den DAX beflügelt. Das deutsche Börsenbarometer kletterte heute in der Spitze um 1,6 Prozent auf 6.956 Punkte.
Die chinesische Notenbank hatte zuvor ihre Geldpolitik gelockert. Der Mindestreservesatz wurde um fünfzig Basispunkte gesenkt. Damit müssen die Banken in China nun weniger Sicherheiten bei der Zentralbank hinterlegen. So könnte jetzt mehr Geld für Kredite an Unternehmen und Privatpersonen zur Verfügunfg stehen.
Außerdem gehen die Börsianer davon aus, dass einem zweiten Hilfspaket für Griechenland in Höhe von 130 Milliarden Euro inzwischen nichts mehr im Wege stehe. So hatte der französische Finanzminister Francois Baroin gesagt, dass nun alle Elemente für eine Einigung zu Griechenland beisammen seien. Die Finanzminister der Euro-Gruppe finden sich heute zusammen, um erneut über die Griechenland-Hilfen zu beraten. Der Euro legte im Vorfeld des Treffens deutlich zu und notierte am Nachmittag bei 1,3250 US-Dollar.
Überraschenderweise hat die Europäische Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche keine Staatsanleihen von Schuldenländern mehr gekauft. Seit Anfang Mai 2010 kaufte die EZB Bonds von Ländern wie Italien, Spanien, Griechenland, Portugal und Irland im Gesamtwert von bisher 219,5 Milliarden Euro auf. EZB-Präsident Mario Draghi hatte dabei stets betont, dass die Zentralbank das Programm nur vorübergehend betreiben werde. Schon in den vergangenen Wochen hatte sie ihr Engagement bereits stark reduziert.
An der Börse Stuttgart kam es am heutigen Vormittag zu Gewinnmitnahmen bei Call-Optionsscheinen und Long-Zertifikaten auf den DAX. In den Mittagsstunden fiel dann der Euwax Sentiment Index bis auf minus 56 Punkte. Damit zeigt selbiger an, dass jetzt auch wieder aktiv auf kurzfristig fallende Kurse des DAX gesetzt wurde. Am Nachmittag waren die Geschäfte mit Calls und Puts dann wieder recht ausgeglichen. Der DAX notierte in dieser Phase bei 6.940 Punkten mit 1,3 Prozent im Plus.
Eine milliardenschwere Übernahmeofferte des Logistikkonzerns UPS für den niederländischen Paket-Zusteller TNT Express hat die Aufmerksamkeit der Börsianer auch auf die Aktie der Deutschen Post gelenkt. Analysten zufolge sei der Wert des UPS-Angebots für TNT Express doppelt so hoch wie der aktuelle Marktwert der Deutschen Post. Deshalb halten viele Experten die \'Aktie Gelb\' für unterbewertet. Der Kurs notierte am Nachmittag bei 13,68 Euro mit 1,3 Prozent fester.
Nach der Ankündigung des Iran, Unternehmen aus Großbritannien und Frankreich nicht mehr mit Öl zu beliefern, kletterten die Ölpreise weiter. Im Atomstreit mit dem Iran hatte die Europäische Union für den Sommer ein Importverbot beschlossen. Der Iran hatte daraufhin erklärt, diesem Schritt seinerseits mit einem Exportstopp zuvorkommen zu wollen. Der Iran steht im Verdacht, Atomwaffen zu entwickeln. Die Regierung in Teheran weist dies jedoch entschieden zurück. Allerdings wird diesen Erklärungen in der westlichen Welt wenig Glauben geschenkt. An der Börse Stuttgart kaufen Anleger in diesen Tagen verstärkt währungsgesicherte Quanto-Zertifikate auf die Nordsee-Ölsorte Brent.
Börse Stuttgart TV
Euro-Schuldenkrise, steigende Rohstoffpreise und dann auch noch ein starker Schweizer Franken: Allen Belastungsfaktoren zum Trotz präsentierte der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé zum Ende der Vorwoche erstaunlich starke Zahlen. Vor allem in den Schwellenländern verzeichnete Nestlé teilweise zweistellige Wachstumsraten. Michael Bloss, Finanzexperte & EIFD-Direktor, sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6774
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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