STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Freitag, 22. Juni 2012
Gedämpfte Konjunkturaussichten drücken auf die Stimmung
Ratingagentur MoodyŽs stuft rennomierte Banken herab
Nach dem ZEW-Konjunkturindex, sagt nun auch der ifo-Geschäftsklimaindex eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage in Deutschland voraus. Dies liegt vor allem an den Problemen rund um die europäische Staatsschuldenkrise. Der Geschäftsklimaindex des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung fiel im Juni auf 105,3 Punkte. Analysten hatten im Durchschnitt mit 105,9 Zählern gerechnet.
Darüber hinaus hat die Ratingagentur MoodyŽs die Kreditwürdigkeit mehrerer Banken herabgestuft. Besonders heftig traf es dabei die Credit Suisse. Aber auch die Deutsche Bank stand auf der Liste.
Da gestern auch der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia (\'Philly-Fed\') für dem Monat Juni überraschend auf minus 16,6 Punkte von minus 5,8 Zählern im Mai gefallen war, trübte sich die Stimmung an den Märkten entsprechend ein.
Der DAX notierte am Nachmittag bei 6.290 Zählern mit 0,8 Prozent im Minus. Insgesamt war es aber bisher ein verhältnismäßig ruhiger Börsentag.
Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte am Vormitag nur kurz auf eine Gegenbewegung des DAX. Es waren später dann doch wieder mehr Short-Zertifikate und Put-Optionsscheine gesucht. Der Euwax Sentiment Index lag im Tief bei minus vierzig Punkten. Am Nachmittag ging dann den Marktteilnehmern etwas die Puste aus, sodass sich auch der Euwax Sentiment Index wieder der Nullmarke näherte. Dementsprechend war nun kaum noch ein klarer Trend in Bezug auf den DAX ablesbar.
Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit mehrerer Banken durch MoodyŽs setzte natürlich auch die Kurse der betreffenden Aktien unter Druck. Unter ihnen sind die Credit Suisse, die Société Générale, die Royal Bank of Scotland, Barclays, die UBS und auch die Deutsche Bank zu finden. Der Kurs des deutschen Branchenprimus fiel zeitweise bis auf 28,20 Euro. Einige Derivateanleger kauften auf diesem Niveau allerdings Call-Optionsscheine. Und tatsächlich konnte die Deutsche-Bank-Aktie ihre anfänglichen Verluste bis zum Nachmittag wieder aufholen. Sie lag jetzt sogar bei 28,83 Euro mit 0,2 Prozent leicht im Plus.
Die deutlich gesunkenen Ölpreise sorgen natürlich auch für eine Entspannung bei den Kraftstoffpreisen. Die Verbilligung von Kerosin weckt weiterhin auch die Phantasie der Börsianer bei der Lufthansa-Aktie. Darüber hinaus sei das Unternehmen einem Analysten zufolge auf einem guten Weg, die Rentabilität mit dem konzernweiten \'SCORE-Programm\' zu verbessern. Das Finanzprofil sei im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften sehr solide. Deshalb würde die Aktie aus Sicht des Experten für langfristig orientierte Anleger eine gute Kaufgelegenheit bieten. Danach war die Lufthansa-Aktie mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent auf 9,10 Euro der stärkste Gewinner im DAX. Einige Derivateanleger nahmen deshalb erneut Gewinne bei Call-Optionsscheinen mit.
Börse Stuttgart TV
Es ist noch nicht allzu lange her, da konnte sich der deutsche Staat zum Nulltarif verschulden. Doch seit einigen Wochen steigen die Renditen wieder und manch Beobachter fürchtet, dass nun auch Deutschland in die Mühlen der Schuldenkrise geraten könnte. Wie real ist diese Gefahr tatsächlich? Derivateexperte Norbert Paul sprach darüber bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7467
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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