STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Freitag, 20. Juli 2012
Gewinnmitnahmen drücken DAX nach unten
Eurogruppe gibt grünes Licht für Rettung spanischer Banken
Der DAX legt nach der Sommerrallye der vergangenen fünf Börsentage heute erstmal eine Verschnaufpause ein. Das deutsche Börsenbarometer notierte am Nachmittag bei 6.677 Punkten mit 1,2 Prozent im Minus. Damit steht aber noch immer ein Wochenplus von mehr als zwei Prozent zu Buche.
Im Laufe des Tages hatte die spanische Region Valencia erklärt, dass sie die Zentralregierung in Madrid darum bitten werde, bei der Rückzahlung von Schulden zu helfen. Danach fiel der Leitindex an der Börse Madrid um 3,7 Prozent ins Minus.
Fast zeitgleich gaben die Finanzminister der Eurogruppe grünes Licht für die Rettung spanischer Banken. Dabei stellt der Rettungsschirm EFSF bis zu einhundert Milliarden Euro für die Restrukturierung des spanischen Bankensektors bereit. Das Land steht nicht nun wegen seines angeschlagenen Bankensystems, sondern auch wegen der hohen Schuldenlast und Arbeitslosenquote derzeit besonders unter der Beobachtung der Marktteilnehmer.
Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger hatte - wie an dieser Stelle am Vormittag erwähnt - auf kurzfristig fallende Kurse gesetzt. Insofern setzten nun überwiegend Gewinnmitnahmen bei Short-Zertifikaten und Put-Optionsscheinen auf den DAX ein. Gleichzeitig stiegen einige Anleger wieder in Long-Zertifikate und Call-Optionsscheine ein. Der Euwax Sentiment Index lag somit am Nachmittag im Bereich von plus dreißig Punkten.
Nach einer Verkaufsempfehlung verlor die RWE-Aktie heute 5,5 Prozent an Wert und verbilligte sich damit bis auf 32,02 Euro. Die Analysten der UBS rechnen damit, dass es bis zum Jahr 2020 kein Gewinnwachstum geben werde. Deshalb senkten sie das Kursziel von 30 auf 28 Euro und korrigierten ihre Einschätzung von \'Neutral\' auf \'Sell\'.
Die Telekom-Aktie fiel um 3,5 Prozent auf 9,15 Euro. Zuvor hatten die aktuellen Zahlen des Konkurrenten Vodafone die Börsianer enttäuscht. Das organische Wachstum des britischen Unternehmens lag im ersten Geschäftsquartal mit 0,6 Prozent unter den Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit einem Plus von 0,9 Prozent gerechnet hatten.
Solarworld-Chef Frank Asbeck will so lange auf sein Gehalt in Höhe von etwa 500.000 Euro sowie Prämien und Dividenden seines Unternehmens verzichten, bis wieder Gewinne erwirtschaftet werden. Dies wird an der Börse als vertrauensbildende Geste verstanden, die Respekt verdient. Der Aktienkurs von Solarworld sprang heute zeitweise um mehr als zehn(!) Prozent auf ein Tageshoch von 1,1990 Euro. Im Zuge des schwächeren Gesamtmarktes lag die Aktie am Nachmittag bei 1,1140 Euro mit 5,7 Prozent im Plus. Die starken Kursgewinne hängen aber auch mit der Ankündigung des Bundesumweltministeriums zusammen, ein Antidumpingverfahren gegen China wegen der Unterstützung der chinesischen Solarunternehmen in Erwägung zu ziehen. Umweltminister Peter Altmeier sagte dazu: \'Es müsse einen fairen Wettbewerb auf dem Weltmarkt bei der Produktion von Solarpanelen geben.
Börse Stuttgart TV
Aufschwung oder Absturz? Das ist hier die Frage. Der Internationale Währungsfonds hat mit Blick auf 2013 in dieser Woche den Daumen gesenkt und die Prognosen zurückgenommen. Was bedeutet das für die deutsche Wirtschaft? Welche Risiken nennen die Konjunkturexperten? Eine aktuelle Einschätzung von Prof. Hendrik Wolff, Vorstand der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7580
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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