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Dienstag, 20. Dezember 2011
Deutsche Telekom in der Zwickmühle
Verkauf des US-Geschäfts geplatzt - Aktie unter Druck
Der Weg nach oben ist für den deutschen Aktienmarkt derzeit schwierig. Jede kleine Erholung, wie beispielsweise gestern im Laufe des Vormittags, wird von Anlegern dazu genutzt, um Positionen abzubauen. Wenn dazu noch ein hochrangiger Notenbanker wie EZB-Chef Mario Draghi vor dem Bankenkollaps warnt, dann lindert das nicht gerade die Nervosität der Anleger.
Allerdings gibt es für die Aussagen von Draghi auch eine andere potenzielle Interpretation. Er könnte damit den Boden bereiten für weitergehende Interventionen, beispielsweise den verstärkten Aufkauf von Staatsschulden.
Es scheint so, als setze der Markt auf diese Option, der DAX legt rund 0,9 Prozent auf 5718 Punkte zu. Rückenwind gibt es von einem besser als erwartet ausgefallenen Ifo-Index. Das Konjunkturbarometer stieg auf 107,2 Punkte. Die Erwartungen lagen bei 106 Punkten.
Die interessanteste Nachricht des heutigen Tages kommt von der Deutschen Telekom. Der lange geplante und in Schwierigkeiten geratene Verkauf von T-Mobile USA an AT&T ist nun endgültig am Widerstand der amerikanischen Kartellbehörden gescheitert.
Damit findet der als Befreiungsschlag gefeierte Rückzug aus dem US-Markt nicht statt. Zwar erhält die Deutsche Telekom ein ordentliches Trostpflaster - AT&T zahlt drei Mrd. US-Dollar in bar und eine weitere Mrd. in Form von Sachleistungen. Strategisch jedoch sehen Analysten nun Vorstandschef René Obermann in der Sackgasse. Ein Verkauf an einen anderen Wettbewerber in den USA erscheint unmöglich. Denkbar wäre zwar ein Verkauf an einen Finanzinvestor oder gar ein Börsengang. Der Verkaufserlös dürfte aber deutlich unter den mit AT&T vereinbarten 39 Mrd. US-Dollar liegen, selbst wenn man die Kompensationszahlung berücksichtigt.
Bleibt Obermann passiv und führt das Geschäft einfach fort, dann dürfte T-Mobile USA nur dann nachhaltig profitabel sein, wenn man erhebliche Investitionen vornimmt. Dies jedoch würde die ohnehin schon hohe Verschuldung der Telekom weiter nach oben treiben. Die Telekom-Aktie verliert im frühen Handel 1,3 Prozent und gehört damit zu den großen Verlierern im DAX.
Gefragt sind Calls auf die Aktie der Deutschen Telekom, offenbar setzen die Anleger darauf, dass doch noch eine befriedigende Lösung für das US-Geschäft gefunden werden kann.
Börse Stuttgart TV
Finanzkrise, Schuldenkrise, Eurokrise, dunkle Konjunkturaussichten: Die deutschen Verbraucher bleiben jedoch optimistisch und auch aus der deutschen Wirtschaft kommen wieder positive Signale: So ist der ifo-Index heute zum zweiten Mal in Folge leicht angestiegen. Ist die wirtschaftliche Realität gar nicht so schlecht wie oftmals suggeriert? Rolf Kazmaier, SVA Vermögensverwaltung, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=6505
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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