Bosch: Milliarden-Übernahme im Klimageschäft ist auf Kurs

Veröffentlicht am 03.01.2025, 06:10
Aktualisiert 03.01.2025, 06:15
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JCI
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GERLINGEN (dpa-AFX) - Die milliardenschwere Übernahme von Teilen des Gebäudetechnik-Konzerns Johnson Controls (NYSE:JCI) durch Bosch rückt näher. "Der Übernahmeprozess ist auf Kurs", teilte ein Bosch-Sprecher auf Anfrage mit. In ersten Ländern habe man bereits kartellrechtliche Freigaben erhalten. Weitere Verfahren liefen noch. Der Abschluss des Kaufprozesses ist demnach weiterhin für Mitte 2025 geplant - vorausgesetzt, alle Wettbewerbsbehörden stimmen zu. Weitere Auskünfte machte der Sprecher nicht - und verwies auf kartellrechtlichen Auflagen.

Der Technologiekonzern Bosch hatte im Juli 2024 angekündigt, Teile von Johnson Controls übernehmen zu wollen. Konkret geht es um das Heizungs-, Lüftungs- und Klimalösungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude. In diesem Zuge will Bosch auch ein Gemeinschaftsunternehmen von Johnson Controls und dem japanischen Industriekonzern Hitachi erwerben. Der Kaufpreis beträgt insgesamt rund 7,4 Milliarden Euro. Johnson Controls hat US-amerikanische Wurzeln, seinen Hauptsitz aber im irischen Cork.

Größter Kauf der Unternehmensgeschichte

Bei dem Zukauf handelt es sich nach früheren Angaben von Bosch-Chef Stefan Hartung um die größte Transaktion in der fast 140 Jahre langen Geschichte des Unternehmens. Die Geschäfte, die Bosch nun kaufen will, erwirtschafteten im Jahr 2023 einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro. Die Transaktion umfasst 16 Produktionsstätten und zwölf Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern. Rund 90 Prozent des Umsatzes wurden in den USA und Asien erzielt. Rund 12.000 Menschen waren dort beschäftigt.

Hinter dem Kauf stecken strategische Überlegungen: Das Unternehmen mit Sitz in Gerlingen bei Stuttgart will damit seine Marktposition in den USA und Asien verbessern. Außerdem sollen so der Bereich Klimatisierung gestärkt und das Geschäft mit Wärmepumpen global ausgebaut werden. Bislang ist Bosch mit seiner Tochter Bosch Home Comfort Group - zu der auch Marken wie Buderus gehören - hauptsächlich im Heizungsmarkt in Europa vertreten.

Bosch sieht große Wachstumschance

Bosch sieht im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt viel Potenzial für Wachstum: Der Konzern geht davon aus, dass der weltweite Markt für Produkte in dem Bereich bis 2030 um 40 Prozent wachsen wird. Die Treiber dafür seien der technologische Fortschritt, der Kampf gegen den Klimawandel und neue gesetzliche Vorgaben. In diesem Markt wolle man eine globale Spitzenposition einnehmen. Integriert werden soll das neue Geschäft in die Tochterfirma Home Comfort Group. Der Umsatz von zuletzt rund fünf Milliarden Euro und die Zahl der Mitarbeiter würden sich nach Abschluss des Kaufs fast verdoppeln.

Bosch ist als weltweit größter Autozulieferer bekannt, verkauft aber unter anderem auch Haushaltsgeräte, Elektrowerkzeuge und Wärmepumpen. Die breite Aufstellung - sonst ein Vorteil - wurde ihm zuletzt aber zum Nachteil. Denn aktuell hat Bosch in fast allen Sparten mit Gegenwind zu kämpfen.

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