BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hält eine Besteuerung von Gewinnen der Finanzkonzerne für effektiver als die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Er würde dem Modell einer 'Finanzaktivitätssteuer' (Financial Activities Tax/FAT) den Vorzug geben, sagte Brüderle am Mittwoch in Berlin. Um die Finanzbranche an den Krisenkosten zu beteiligen, sei es sinnvoller, dort anzusetzen, wo die Erträge erwirtschaftet würden.
Das FAT-Modell war nach der weltweiten Finanzkrise 2008 vor allem vom Internationalen Währungsfonds (IWF) empfohlen worden. Danach würden nur Gewinne und Gehaltszahlungen von Banken besteuert. Auch die Koalition von Union und FDP diskutierte später den Vorschlag ausgiebig, kam aber zu keinem Konsens.
Bei der FAT wären die Einnahmen für den Staat aber weit geringer als bei einer Transaktionssteuer, wo jedes Finanzgeschäft einbezogen werden soll. Auch würden Spekulationen bei der FAT weniger stark eingedämmt, weil der Sekundenhandel mit Computerprogrammen an den Börsen nicht besteuert würde.
Brüderle erklärte, die FDP stehe mit ihrem Nein zu einer Finanztransaktionssteuer nur im Euro-Raum nicht alleine. Auch in der Union - unter anderem von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) wegen Sorgen um den Finanzplatz Frankfurt - werde diese Position von einigen geteilt. 'Das geht querbeet.'
FDP-Chef Philipp Rösler bekräftigte in Berlin seine Position, dass eine Finanzsteuer nur durchgängig in allen 27 EU-Ländern eingeführt werden sollte, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern. Großbritannien ist aber strikt dagegen./tb/DP/bgf
Das FAT-Modell war nach der weltweiten Finanzkrise 2008 vor allem vom Internationalen Währungsfonds (IWF) empfohlen worden. Danach würden nur Gewinne und Gehaltszahlungen von Banken besteuert. Auch die Koalition von Union und FDP diskutierte später den Vorschlag ausgiebig, kam aber zu keinem Konsens.
Bei der FAT wären die Einnahmen für den Staat aber weit geringer als bei einer Transaktionssteuer, wo jedes Finanzgeschäft einbezogen werden soll. Auch würden Spekulationen bei der FAT weniger stark eingedämmt, weil der Sekundenhandel mit Computerprogrammen an den Börsen nicht besteuert würde.
Brüderle erklärte, die FDP stehe mit ihrem Nein zu einer Finanztransaktionssteuer nur im Euro-Raum nicht alleine. Auch in der Union - unter anderem von Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) wegen Sorgen um den Finanzplatz Frankfurt - werde diese Position von einigen geteilt. 'Das geht querbeet.'
FDP-Chef Philipp Rösler bekräftigte in Berlin seine Position, dass eine Finanzsteuer nur durchgängig in allen 27 EU-Ländern eingeführt werden sollte, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern. Großbritannien ist aber strikt dagegen./tb/DP/bgf