BERLIN (dpa-AFX) - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, zeigt sich offen für die Einführung eines Mindestlohns in Deutschland. Ein zu hoher Mindestlohn könne zwar Arbeitsplätze kosten. 'Psychologisch wäre es aber vielleicht nicht schlecht, eine Grenze nach unten einzuziehen', sagte Weise der 'Welt' (Samstag). 'Schließlich erwarten wir von den Arbeitslosen heute Mobilität, Flexibilität und Qualifizierung - da sollte es eine Mindest-Wertschätzung geben.'
Die Wirkung eines Mindestlohnes hänge von seiner Höhe ab. 'Ist er zu niedrig hat er keine Wirkung. Liegt er also unter 7,50 Euro die Stunde, wird er keinen Effekt haben, denn das bekommt man ja sowieso schon über die Grundsicherung, zumindest Alleinstehende. Ist er zu hoch, kann er Arbeitsplätze kosten.'
Der Niedriglohnsektor generell sei aber kein Problem, betonte der Chef der Bundesagentur. Der Beschäftigungszuwachs der letzte Jahre sei zu großen Teilen auf die sogenannte atypische Beschäftigung entfallen, also im Bereich Zeitarbeit, befristete Stellen und Teilzeit. 'Zeitarbeit ist besser als gar keine Arbeit', sagte Weise. 'Ich würde mir aber wünschen, dass man daraus die Chance bekommt, in eine normale Beschäftigung zu wechseln.'
'Die schlechte Seite am Niedriglohnsektor sei, 'dass manche zu Rahmenbedingungen arbeiten, die dauerhaft nicht wertschätzend und nicht existenzsichernd sind.' Diese Gehälter müsse der Steuerzahler aufstocken. Manche Unternehmen nutzten das aus und missbrauchten die Regelung, kritisierte der Chef der Arbeitsagenturen./kr/DP/jha
Die Wirkung eines Mindestlohnes hänge von seiner Höhe ab. 'Ist er zu niedrig hat er keine Wirkung. Liegt er also unter 7,50 Euro die Stunde, wird er keinen Effekt haben, denn das bekommt man ja sowieso schon über die Grundsicherung, zumindest Alleinstehende. Ist er zu hoch, kann er Arbeitsplätze kosten.'
Der Niedriglohnsektor generell sei aber kein Problem, betonte der Chef der Bundesagentur. Der Beschäftigungszuwachs der letzte Jahre sei zu großen Teilen auf die sogenannte atypische Beschäftigung entfallen, also im Bereich Zeitarbeit, befristete Stellen und Teilzeit. 'Zeitarbeit ist besser als gar keine Arbeit', sagte Weise. 'Ich würde mir aber wünschen, dass man daraus die Chance bekommt, in eine normale Beschäftigung zu wechseln.'
'Die schlechte Seite am Niedriglohnsektor sei, 'dass manche zu Rahmenbedingungen arbeiten, die dauerhaft nicht wertschätzend und nicht existenzsichernd sind.' Diese Gehälter müsse der Steuerzahler aufstocken. Manche Unternehmen nutzten das aus und missbrauchten die Regelung, kritisierte der Chef der Arbeitsagenturen./kr/DP/jha