FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bundesbank steht entgegen jüngster Presseberichte nicht vor einem Kurswechsel hin zu einer lockereren geldpolitischen Haltung. Deutschland werde allenfalls auf kurze bis mittlere Sicht höhere Preissteigerungen hinnehmen müssen als erwünscht, hieß es am Donnerstag in Frankfurt im Umfeld von Notenbankpräsident Jens Weidmann. 'Damit ist eine Inflationsrate gemeint, die moderat über dem Inflationsziel der EZB von knapp zwei Prozent liegt', sagte ein hochrangiger Notenbanker. Die 'Financial Times' und die 'Financial Times Deutschland' (beide Donnerstag) hatten indes berichtet, die Bundesbank lockere ihre geldpolitische Haltung, indem sie künftig eine höhere Inflation in Deutschland dulde.
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp zwei Prozent gilt im Durchschnitt für den gesamten Währungsraum. Maßstab ist der Harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI, der in der Berechnung von den jeweiligen nationalen Preisindizes abweicht. In Deutschland ist er HVPI zuletzt um 2,2 Prozent gestiegen, im gesamten Euroraum mit 2,6 Prozent merklich stärker.
Da die Notenbank ihr vorrangiges Instrument zur Steuerung der Geldpolitik - den Leitzins - nur einheitlich für den gesamten Euroraum festsetzen kann, sind Abweichungen in den nationalen Inflationsraten unvermeidlich. Angesichts der hohen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der hiesigen wirtschaftlichen Entwicklung, die wesentlich robuster ist als in vielen Euro-Krisenländern, gilt der rekordniedrige Leitzins von 1,0 Prozent als viel zu niedrig für Deutschland. Über steigende Löhne und Preise der Unternehmen kann dies dazu führen, dass das Preisniveau in Deutschland stärker steigt als in anderen Ländern mit einer schwächeren Konjunktur.
Diese Zusammenhänge hatte die Bundesbank am Mittwoch in einer Erklärung für den Finanzausschuss des Bundestages aufgegriffen. So könnten insbesondere Reformen in Euro-Krisenstaaten dazu führen, dass sich deren Wettbewerbsfähigkeit - die zurzeit weit hinter derjenigen Deutschlands liegt - verbessere. 'Deutschland dürfte in diesem Szenario künftig in der EWU eher überdurchschnittliche Inflationsraten aufweisen, wobei die Geldpolitik dafür zu sorgen hat, dass die Inflation im Aggregat der EWU dem Stabilitätsziel entspricht und die Inflationserwartungen fest verankert bleiben.'/ben/bgf/
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp zwei Prozent gilt im Durchschnitt für den gesamten Währungsraum. Maßstab ist der Harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI, der in der Berechnung von den jeweiligen nationalen Preisindizes abweicht. In Deutschland ist er HVPI zuletzt um 2,2 Prozent gestiegen, im gesamten Euroraum mit 2,6 Prozent merklich stärker.
Da die Notenbank ihr vorrangiges Instrument zur Steuerung der Geldpolitik - den Leitzins - nur einheitlich für den gesamten Euroraum festsetzen kann, sind Abweichungen in den nationalen Inflationsraten unvermeidlich. Angesichts der hohen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der hiesigen wirtschaftlichen Entwicklung, die wesentlich robuster ist als in vielen Euro-Krisenländern, gilt der rekordniedrige Leitzins von 1,0 Prozent als viel zu niedrig für Deutschland. Über steigende Löhne und Preise der Unternehmen kann dies dazu führen, dass das Preisniveau in Deutschland stärker steigt als in anderen Ländern mit einer schwächeren Konjunktur.
Diese Zusammenhänge hatte die Bundesbank am Mittwoch in einer Erklärung für den Finanzausschuss des Bundestages aufgegriffen. So könnten insbesondere Reformen in Euro-Krisenstaaten dazu führen, dass sich deren Wettbewerbsfähigkeit - die zurzeit weit hinter derjenigen Deutschlands liegt - verbessere. 'Deutschland dürfte in diesem Szenario künftig in der EWU eher überdurchschnittliche Inflationsraten aufweisen, wobei die Geldpolitik dafür zu sorgen hat, dass die Inflation im Aggregat der EWU dem Stabilitätsziel entspricht und die Inflationserwartungen fest verankert bleiben.'/ben/bgf/