Frankfurt (Reuters) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich positiv zu den Reform-Bestrebungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron geäußert.
"Es ist sicher ein gutes Signal, dass der neugewählte französische Präsident Reformen wieder auf die politische Agenda gesetzt hat", sagte Weidmann am Montag auf einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext. Es habe in zahlreichen Ländern erst die Finanz- und Staatsschuldenkrise gebraucht, um tiefgreifende Veränderungen anzuschieben. "Deshalb ist es ein Anlass zur Sorge, dass der Reformelan mit dem Abflauen der Krise wieder nachgelassen hat."
Weidmann äußerte sich zudem kritisch zu Überlegungen über eine weitergehende gemeinsame Haftung und Risikoteilung in der Währungsunion. Das dürfe erst dann erfolgen, "wenn auch Kompetenzen substanziell auf die Gemeinschaftsebene übertragen wurden und stabilitätsorientierte Entscheidungen gewährleistet sind", sagte der Bundesbank-Präsident. Er hatte sich unlängst skeptisch zu Vorschlägen der EU-Kommission für eine neue Form von Staatsanleihen-Verbriefungen gezeigt. Würden diese von einer europäischen Institution geschaffen, könnte das als ein Schritt hin zu Euro-Bonds und damit zu gemeinschaftlicher Haftung gewertet werden, hatte Weidmann bemängelt.