😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Bundesbank: Verwerfungen an Finanzmärkten nicht mit Verboten lösen

Veröffentlicht am 20.03.2012, 16:37
FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Die Bundesbank lehnt Verbote als politische Antwort auf Verwerfungen an den Finanzmärkten ab. Zwar hätten die Anleihemärkte tatsächlich zu spät auf die unterschiedlichen Risiken von Staatspapieren reagiert, sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Dienstag beim 'Frankfurt Finance Summit 2012': 'Aber hat die Wirtschaftspolitik nicht noch schwächer agiert? Die klare Antwort ist ja.'

Die Politik habe weder exzessive Defizite verhindert noch die wachsenden Ungleichgewichte im Euroraum. 'Deshalb bin ich skeptisch, wenn ungewünschte Entwicklungen in den Finanzmärkten durch direkte Verbote korrigiert werden sollen', sagte Weidmann.

Allerdings sollte jede Reform an dem Prinzip ausgerichtet sein, dass Risiken und Renditen eng verbunden sind, betonte Weidmann: 'Investoren müssen die Verantwortung für ihr Handeln tragen. Die Möglichkeit eines Verlusts oder einer Pleite des Schuldners ist ein Kernelement funktionierender Märkte.' Dieses Prinzip müsse auch für Finanzmärkte gelten. Zuletzt musste Griechenland einige private Gläubiger nachträglich mit Klauseln zwingen, sich am Schuldenschnitt für das Pleiteland zu beteiligen.

Ein hoch entwickeltes Finanzsystem sei unabdingbar für Wirtschaftswachstum, sagte Weidmann. Es berge aber auch die Gefahr von Übertreibungen und Blasen. Korrekturen seien deshalb nötig. Dabei müsse man aber auf einem schmalen Grat eine Balance finden, um derartige Übertreibungen zu verhindern, ohne Innovationen zu ersticken und damit wirtschaftliches Wachstum abzuwürgen.

Die Zentralbanken seien bereit, weiterhin eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Krise zu spielen. Auch die Bundesbank stelle sich gerne dieser Herausforderung, sagte Weidmann: 'Aber bei der Unabhängigkeit der Geldpolitik und dem Vorrang des Ziels Preisstabilität darf und wird es aber keine Abstriche geben.'

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist für ihr Wirken in der Staatsschuldenkrise scharf kritisiert worden. In Deutschland warfen ihr Beobachter und auch Notenbanker vor allem vor, mit dem Kauf von Anleihen pleitebedrohter Länder gegen das Verbot der Staatsfinanzierung mit der Notenpresse zu verstoßen. Der frühere EZB-Chefvolkswirt und heutige Präsident des Center for Financial Studies an der Goethe-Universität Frankfurt, Ottmar Issing, sagte am Dienstag, die Aktivitäten der Notenbanken an den Staatsanleihenmärkten seien eine Gefahr für ihre Bilanzen. Vor allem gefährde der Eingriff aber die Reputation der EZB./hqs/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.