Der Präsident der Bundesbank, Joachim Nagel, machte deutlich, dass die aktuellen Inflationsraten in der Eurozone höher liegen als von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebt. In seinen Äußerungen am Mittwoch betonte Nagel die Notwendigkeit, die Zinssätze auf einem hohen Niveau zu halten, um den anhaltenden Preisdruck einzudämmen.
Nach der zweiten Zinssenkung der EZB in diesem Jahr, die am Donnerstag erfolgte, spekulieren Marktteilnehmer über den Zeitpunkt des nächsten geldpolitischen Schritts. Die Erwartungen schwanken zwischen einer Senkung im Dezember und einer möglichen Lockerung bereits im Oktober. Nagel schloss eine Zinssenkung im Dezember nicht kategorisch aus, räumte jedoch ein, dass noch Hürden zu überwinden seien.
Die Inflation in der Eurozone fiel im August auf 2,2% und wird voraussichtlich in diesem Monat näher an das EZB-Ziel von 2% heranrücken. Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass die Teuerungsrate im weiteren Jahresverlauf wieder ansteigen und bis Ende 2024 etwa 2,5% erreichen könnte. Nagel bezeichnete das robuste Lohnwachstum als Hauptsorge, da es Aufwärtsdruck auf den privaten Konsum und die Preise ausüben könnte.
In Deutschland haben jüngste Tarifabschlüsse zu deutlichen Lohnsteigerungen geführt, und für kommende Verhandlungen werden ähnlich hohe Zuwächse erwartet. Nagel merkte zudem an, dass der Arbeitskräftemangel in Deutschland das Lohnwachstum langfristig stützen dürfte.
Nagel vermied es, eine Präferenz für vierteljährliche Zinssenkungen zu äußern – eine Position, die von einigen konservativen Stimmen befürwortet wird. Stattdessen plädierte er für Beharrlichkeit in der Geldpolitik, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig zum 2%-Ziel zurückkehrt. "Wir müssen jetzt zeigen, dass wir genug Durchhaltevermögen haben", erklärte Nagel und spielte damit auf die möglicherweise variablen Intervalle zwischen künftigen Zinsanpassungen an, die zur Erreichung des EZB-Inflationsziels erforderlich sein könnten.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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