BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesrechnungshof hat eine Kostensteigerung im dreistelligen Millionenbereich beim Kauf von Hubschraubern für die Bundeswehr kritisiert. Trotz Reduzierung der Stückzahl von 202 auf 168 Kampf- und Transporthubschrauber des Herstellers Airbus seien die Kosten im Vergleich zum Ursprungsvertrag um 104 Millionen Euro gestiegen, heißt es in einem vertraulichen Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Sollte die Option zur Beschaffung weiterer 22 Hubschrauber gezogen werden, würden die Mehrkosten sogar 697 Millionen Euro betragen - und das, obwohl die Bundeswehr mit 190 immer noch weniger Hubschrauber erhalten würde als ursprünglich geplant. Das Verteidigungsministerium will 68 Kampfhubschrauber "Tiger", 82 Transporthubschrauber NH90 und 18 Marine-Hubschrauber "Sea Lion" für insgesamt 8,7 Milliarden Euro anschaffen. Die Reduzierung der Stückzahl hatte der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière 2011 im Zuge der Bundeswehrreform beschlossen. Der Grünen-Haushaltsexperte Tobias Lindner sprach von einem "vernichtenden Urteil" des Rechnungshofs. Auch die jetzige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen trage Verantwortung dafür. "Besonders fragwürdig ist, dass auch die Ministerin keine Alternativen geprüft hat und die Vereinbarung nun mit Scheuklappen durchboxt.