KIEL (dpa-AFX) - Der Bundesverband Windenergie (BWE) stellt am Donnerstag ein neues Konzept für den Ausbau der Windenergie in Schleswig-Holstein vor. Damit reagiert der Verband auf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Schleswig vom 20. Januar 2015. Mit ihrer Entscheidung hatten die Richter im Streit um die Ausweisung von Windenergieflächen Regionalpläne des Landes für das südliche und mittlere Schleswig-Holstein gekippt. Die Juristen rügten unter anderem, dass von vornherein jene Gemeinden von der Ausweisung von Eignungsflächen ausgeschlossen wurden, die gegen die Windkraftnutzung votiert hatten.
Mit seiner Entscheidung war das OVG den Antragstellern gefolgt - darunter Gemeinden und Windanlagen-Betreibern. Politiker hatten unter anderem kritisiert, dass das Gericht die Akzeptanz in der Bevölkerung für den Windenergie-Ausbau lediglich nachrangig behandelt habe Laut BWE drehen sich im nördlichsten Bundesland derzeit mehr als 2900 Anlagen mit knapp 3900 Megawatt Leistung. An ihnen hängen 8160 Arbeitsplätze. Nach Angaben des BWE-Landesvorsitzenden Reinhard Christiansen sparten Schleswig-Holsteins Windenergieanlagen im vergangenen Jahr rund sechs Millionen Tonnen Treibhausgase ein. 2014 wurden nach Angaben des Energieministeriums 398 Anlagen mit 1129 Megawatt genehmigt, die noch nicht in Betrieb sind. Diese werden weiter gebaut. 377 weitere mit 1048 Megawatt sind im Genehmigungsverfahren. Bisher wurden für 2015 ähnliche Zahlen wie im Jahr 2014 erwartet.