MOSKAU (dpa-AFX) - Das Flüssiggas-Projekt "Jamal-LNG" am russischen Nordpolarmeer erhält von China Kredite im Gesamtwert von umgerechnet etwa 10,6 Milliarden Euro. Die Darlehen der Export-Import Bank of China und der chinesischen Entwicklungsbank hätten eine Laufzeit von 15 Jahren, berichtete die Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" (Mittwoch) unter Berufung auf Russlands größten privaten Gaskonzern Novatek.
Das Projekt in Nordwestsibirien wird von Novatek mit der französischen Total, dem chinesischen Energieriesen CNPC und dem chinesischen Seidenstraßen-Fonds (SRF/Silk Road Fund) umgesetzt. Novatek hält 50,1 Prozent, je 20 Prozent gehören CNPC und Total. Anfang 2016 stieg der SRF mit 9,9 Prozent ein. Ziel ist es, das Gasfeld Juschno-Tambejskoje auf der Halbinsel Jamal zu erschließen und dort ein Werk für verflüssigtes Erdgas (LNG) mit einer Jahreskapazität von 16,5 Millionen Tonnen zu bauen. Die erste der drei Anlagen für je 5,5 Millionen Tonnen soll 2017 in Betrieb gehen. Geplant sind auch der Ausbau des Seehafens Sabetta sowie der Bau eisgängiger Tankschiffe. Der Transport von LNG mit Spezialschiffen gilt international zunehmend als Alternative zum klassischen Gastransport durch Pipelines.