Zürich, 17. Apr (Reuters) - Die Aktien des Bauzulieferers
Arbonia-Forster
Oehler bleibt zwar Verwaltungsratspräsident, die operative Führung des Unternehmens soll aber innerhalb eines Jahres in neue Hände gelegt werden. Mit der geplanten Einführung einer Einheitsaktie verliert Oehler zudem seine Stimmenmehrheit. Dem Geschäftsbericht zufolge hält er zwar 61,2 Prozent der Stimmen, aber nur 27,1 Prozent des Kapitals.
"Die Einführung der Einheitsaktie ist eindeutig positiv. Man hat die Zeichen der Zeit erkennen müssen", sagte ein Händler.
Bei guten Umsätzen legten die im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise arg gebeutelten Titel 6,4 Prozent auf 82 Franken zu. Seit Jahresanfang hat AFG allerdings rund 40 Prozent an Wert eingebüsst nach einem Rückgang von über zwei Drittel 2008.
AFG veröffentlichte anlässlich der Generalversammlung auch die Details der angekündigten Kapitalerhöhung. Diese solle nur noch 113 Millionen Franken betragen statt der ursprünglich geplanten 125 Millionen. Die geringere Kapitalaufnahme wurde möglich, weil AFG auf die geplante Dividende von zehn Millionen Franken verzichtet.
Bei der Kapitalerhöhung wird Oehler einen Teil seiner Bezugsrechte nicht ausüben, womit seine Beteiligung sinkt. Ein weiterer Rückgang erfolgt dann mit der Einheitsaktie.
Die Bank Wegelin begrüsste die Nachfolgeregelung, und der Verzicht auf die Dividende mache Sinn. Wegelin empfahl aber nur geduldigen und risikofähigen Anlegern ein Engagement in den AFG-Aktien.
"Wegen der Kapitalerhöhung kommt es zu einer gewaltigen Verwässerung und wegen der grossen Menge an Anrechten, die in der kommenden Woche gehandelt werden, dürfte der Kursverlauf sehr volatil sein", hiess es beim Broker Helvea.
AFG teilte weiter mit, dass der Umsatz im ersten Quartal um 16 Prozent gesunken ist. Davon waren vor allem die nicht von der Entwicklung der Baubranche abhängigen Bereiche betroffen. In den Hauptmärkten Deutschland und Schweiz wurden die Umsätze und Erträge stabilisiert. Eine leichte Erholung erwartet die Firma frühestens Ende 2009.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)