Zürich, 19. Apr (Reuters) - Der Aufwärtstrend an den Börsen bleibt nach Ansicht von Analysten auch nach der aktuellen Korrektur mittelfristig intakt. Dafür dürften das günstige Konjunkturumfeld und die reichlich sprudelnden Unternehmensgewinne sorgen. Am Montag Nachmittag notierte das Bluechipbarometer um 1,4 Prozent tiefer auf 6795 Punkten.
Nach Angaben der Zürcher Kantonalbank (ZKB) haben 78 Prozent
der Unternehmen, die ihr Erstquartalergebnis bereits vorgelegt
haben, die Analystenschätzungen übertroffen. Dabei liessen nicht
nur Kosteneinsparungen, sondern vermehrt auch steigende Umsätze
die Gewinne reichlich fliessen, erklärte die Bank.
Allerdings zeigten sich auch Warnsignale, so die ZKB. Die
Betrugsvorwürfe der US-Börsenaufsicht SEC gegen Goldman
Sachs
Auf Sicht von ein bis drei Monaten bleibe der mittelfristige Ausblick positiv. Der SMI habe erst kürzlich den Aufwärtstrend bestätigt. Die ZKB veranschlagt das mittelfristige Etappenziel für den SMI auf 7300 Punkte.
Nach Ansicht des Technical Research der Liechtensteiner VP Bank verliert die Aufwärtsbewegung zwar an Schwung, was auch durch die nachlassenden Handelsumsätze bestätigt wird. Und sollte der SMI unter 6800 Punkten schliessen, würde dies für einen Kursrückgang in Richtung 6700 Punkte sprechen. Solange aber die untere Trendlinie des seit März 2009 gültigen Aufwärtstrends, die derzeit bei 6656 Punkten liege, nicht verletzt werde, bleibe die mittelfristige Lage positiv. Ein neuer Aufwärtsimpuls entstünde mit einem Anstieg über den Widerstand bei 6945 Punkten.
Nach Ansicht von Börsenhändlern stellt der aktuelle Kursrückgang eine der erhofften Einstiegschancen dar, auf die viele Anleger seit einiger Zeit gewartet hätten. "Wer jetzt nicht aufspringt, rennt dem Börsenzug nachher wieder hinterher", sagte ein Händler.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)