FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Eurozone steht nach Einschätzung der Citigroup im laufenden Jahr vor einer deutlichen Rezession. 'Die Spar- und Reformmaßnahmen der Randländer der Eurozone werden auch die Wirtschaft im gesamten Euroraum belasten', sagte Jürgen Michels, Chefvolkswirt-Europa der Citigroup am Donnerstag in Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte daher eine Niedrigzinspolitik bis zum Jahr 2016 betreiben.
Insgesamt werde die Wirtschaft der Eurozone im laufenden Jahr um 1,5 Prozent schrumpfen, prognostizierte Michels. Auch im Jahr 2013 erwartet der Ökonom einen Rückgang der Wirtschaftsleistung - dann von 0,4 Prozent. 'Insbesondere die Sparanstrengungen in Italien, Spanien und Frankreich werde das Wachstum in der gesamten Eurozone zunächst belasten', sagte Michels. Aber auch die Maßnahmen zur Steigerung des Wirtschaftswachstum wie Arbeitsmarktreformen dürften zunächst zu Entlassungen führen und die Wirtschaft in den Krisenländern weiter belasten.
'Erst langfristig können sich die Anstrengungen auszahlen und zu einer Rückkehr des Vertrauens führen', sagte Michels. Von den großen Volkswirtschaften der Eurozone wird nach Einschätzung von Michels nur Deutschland leicht mit 0,4 Prozent im Gesamtjahr wachsen. Im Vorjahr hatte die deutsche Wirtschaft noch um 3,0 Prozent zugelegt.
'Die zu Jahresbeginn freundliche Entwicklung bei den Frühindikatoren und den Finanzmärkten in der Eurozone ist wahrscheinlich nur temporär', sagte Michels. Wie stark sich Reformmaßnahmen auf die Konjunktur auswirken zeigt sich laut Michels in Portugal. Nach Implementierung der Maßnahmen ist die Wirtschaftsentwicklung stark unter Druck geraten. Er erwartet hier eine Rückgang der Wirtschaftsleistung von 5,8 Prozent im laufenden Jahr.
Die Europäische Zentralbank wird laut Michels weiter eine aktive Rolle bei der Krisenbewältigung spielen. 'Sollte sich die Lage weiter verschärfen, dann wäre EZB bereit auch einen dritten und vierten Tender mit einer Laufzeit von drei Jahren durchzuführen.' Den Leitzins werde die EZB noch im laufenden Jahr von bisher 1,0 auf 0,5 Prozent senken. Angesichts der Spar- und Reformmaßnahmen dürfte der Inflationsdruck weiter sinken.
So wird laut Citigroup die Inflationsrate in der Eurozone von 2,2 Prozent im laufenden Jahr auf 1,4 Prozent im kommenden Jahr fallen. 'Dies verschafft der EZB weiteren Spielraum', sagte Michels. Die EZB dürfte den Leitzins dann bis zum Jahr 2016 bei 0,5 Prozent belassen. So könne die Notenbank auch einer Aufwertung des Euro entgegenwirken, da andere Notenbanken ihre Währung durch eine sehr expansive Geldpolitik schwächten./jsl/jkr
Insgesamt werde die Wirtschaft der Eurozone im laufenden Jahr um 1,5 Prozent schrumpfen, prognostizierte Michels. Auch im Jahr 2013 erwartet der Ökonom einen Rückgang der Wirtschaftsleistung - dann von 0,4 Prozent. 'Insbesondere die Sparanstrengungen in Italien, Spanien und Frankreich werde das Wachstum in der gesamten Eurozone zunächst belasten', sagte Michels. Aber auch die Maßnahmen zur Steigerung des Wirtschaftswachstum wie Arbeitsmarktreformen dürften zunächst zu Entlassungen führen und die Wirtschaft in den Krisenländern weiter belasten.
'Erst langfristig können sich die Anstrengungen auszahlen und zu einer Rückkehr des Vertrauens führen', sagte Michels. Von den großen Volkswirtschaften der Eurozone wird nach Einschätzung von Michels nur Deutschland leicht mit 0,4 Prozent im Gesamtjahr wachsen. Im Vorjahr hatte die deutsche Wirtschaft noch um 3,0 Prozent zugelegt.
'Die zu Jahresbeginn freundliche Entwicklung bei den Frühindikatoren und den Finanzmärkten in der Eurozone ist wahrscheinlich nur temporär', sagte Michels. Wie stark sich Reformmaßnahmen auf die Konjunktur auswirken zeigt sich laut Michels in Portugal. Nach Implementierung der Maßnahmen ist die Wirtschaftsentwicklung stark unter Druck geraten. Er erwartet hier eine Rückgang der Wirtschaftsleistung von 5,8 Prozent im laufenden Jahr.
Die Europäische Zentralbank wird laut Michels weiter eine aktive Rolle bei der Krisenbewältigung spielen. 'Sollte sich die Lage weiter verschärfen, dann wäre EZB bereit auch einen dritten und vierten Tender mit einer Laufzeit von drei Jahren durchzuführen.' Den Leitzins werde die EZB noch im laufenden Jahr von bisher 1,0 auf 0,5 Prozent senken. Angesichts der Spar- und Reformmaßnahmen dürfte der Inflationsdruck weiter sinken.
So wird laut Citigroup die Inflationsrate in der Eurozone von 2,2 Prozent im laufenden Jahr auf 1,4 Prozent im kommenden Jahr fallen. 'Dies verschafft der EZB weiteren Spielraum', sagte Michels. Die EZB dürfte den Leitzins dann bis zum Jahr 2016 bei 0,5 Prozent belassen. So könne die Notenbank auch einer Aufwertung des Euro entgegenwirken, da andere Notenbanken ihre Währung durch eine sehr expansive Geldpolitik schwächten./jsl/jkr