von Robert Zach
Investing.com - Hier sind die Top 6 Themen an den Märkten am Morgen. Die türkisch Lira erholt sich zum Auftakt in die neue Woche. Am Aktienmarkt richten die Anleger ihren Blick auf die Inversion der US-Zinskurve und den deutschen Ifo-Index, während in Großbritannien über Neuwahlen spekuliert wird.
1. Türkische Lira erholt
Die türkische Lira hat sich zum Auftakt in die neue Woche leicht erholt, nachdem Präsident Recep Tayyip Erdogan Banken und Spekulanten mit Konsequenzen gedroht hat, sofern sie auf einen Verfall der türkischen Lira setzen. Diejenigen, die Devisen kauften und "provokative Aktionen" unternähmen, müssten einen "sehr hohen Preis dafür zahlen", sagte Erdogan am Sonntag während einer Wahlkampfveranstaltung in Istanbul.
Die Lira stieg zum US-Dollar um 2,31 Prozent auf 5,6284 und zum Euro um 2,42 Prozent auf 6,3632. Die türkische Landeswährung war am Freitag um mehr als 5 Prozent eingebrochen, nachdem die Devisenreserven der Zentralbank überraschend gefallen waren und Trump ankündigte, Israels Annexion der Golanhöhen anzuerkennen, was die Sorge vor einem Nahost-Konflikt entfachte. Israels Außenminister Katz schrieb gestern auf Twitter, dass Trump am Montag per US-Dekret die Golanhöhlen als Teil Israels anerkennen werde.
2. Die Inversion der Zinskurve
Der Spread von dreimonatigen und zehnjährigen US-Renditen, der unter Experten als sehr wichtiger Teil der Zinskurve gilt, ist am Freitag zum ersten Mal seit der großen Finanzkrise ins Negative gerutscht. Volkswirte sehen das als ein Signal dafür, dass die US-Wirtschaft am Rande einer Rezession stehen könnte.
Die US-Zinskurve gilt als ein zuverlässiges Barometer dafür, wie es der Wirtschaft geht. Sobald die Zinskurve invertiert, steht ein Sturm ins Haus. So zeigt es zumindest die Vergangenheit. Schließlich hat eine Umkehrung der Zinskurve bisher jeder Rezession in den letzten 50 Jahren vorhergesagt.
Eine Inversion der zwei- und zehnjährigen US-Renditen im Jahr 2000 hatte die US-Rezession und das Platzen der Dotcom-Blase im darauffolgenden Jahr präzise vorhergesagt. Die Rezession 2008 wurde durch eine Umkehrung der Zinskurve im Jahr 2006 angedeutet.
Im Schnitt kam es 311 Tage nach dem ersten Signal zu einer Rezession in den USA, schreibt zerohedge.
Für die US-Futures geht es vorbörslich steil abwärts. Der Dow Jones Futures verliert 0,61 Prozent, der marktbreitere S&P 500 gibt 0,57 Prozent ab und die Technologiebörse Nasdaq 100 fällt um 0,89 Prozent.
3. Ifo-Geschäftsklimaindex im Fokus
Am Freitag sank der deutsche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren und löste damit neue Rezessionsängste aus. Heute sind alle Augen auf den Ifo-Geschäftsklimaindex gerichtet. Volkswirte rechnen mit einer leichten Erholung des viel beachteten Barometers. So soll es von 98,5 auf 98,7 steigen. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage dürfte von 103,4 auf 102,9 fallen.
4. Großbritannien vor Neuwahlen
Am Wochenende gab es mehrere Berichte, wonach die Konservativen den Sturz von der britischen Premierministerin Theresa May planen. Als heißester Nachfolger wird ihr Stellvertreter David Lidington gehandelt.
Ob es in dieser Woche zu einer dritten Abstimmung im Parlament über den Brexit-Deal kommt, ist unklar. Theresa May will nur über das Abkommen abstimmen lassen, wenn sich eine ausreichende Mehrheit abzeichnet.
Nur wenn das Unterhaus dem Deal zustimmt, kann Großbritannien die EU am 22. Mai verlassen - und zwar geregelt. Im Falle einer erneuten Schlappe für Theresa May droht Großbritannien am 12. April ein ungeregelter Brexit.
EZB-Ratsmitglied Olli Rehn warnte indes vor Gefahren durch den Brexit. "Kurzfristig ist sicherlich der Brexit die größte Gefahr. Die Finanzmärkte scheinen da zu gelassen zu sein und das Risiko zu unterschätzen", sagte der finnische Notenbank-Präsident der "Welt" laut Vorabbericht (Montagausgabe).
5. Wirtschaftskalender
In den USA werden der Dallas Fed Geschäftsklimaindex sowie der Chicago Fed nationaler Aktivitätsindex veröffentlicht. Darüber hinaus werden sich einige Fed-Mitglieder zur Geldpolitik äußern
- Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.