von Robert Zach
Investing.com - Hier sind die Top 5 Themen an den Märkten am Morgen. China setzt Zölle auf US-Autos weiter aus. Die türkische Lira steht nach den Kommunalwahlen in der Türkei unter Druck. Chinas Aktienmärkte steigen nach guten Industriedaten. Tag der Einkaufsmanager. Brexit-Abstimmungen im Fokus.
1. China setzt Zölle auf US-Autos weiter aus
China wolle auch nach dem 1. April die Abgaben auf US-Importautos für weitere drei Monate aussetzen, teilte Chinas Staatsrat am Sonntag mit. Peking will damit seinen guten Willen in den Handelsgesprächen beweisen.
Im Dezember hatte China die Zölle auf Autos und Autoteile aus den USA von 25 Prozent für zunächst drei Monate ausgesetzt.
Der Staatsrat sagte, dass der Schritt darauf abziele, "weiterhin eine gute Atmosphäre für die laufenden Handelsgespräche zwischen beiden Seiten zu schaffen".
"Wir hoffen, dass die USA mit China zusammenarbeiten, die Verhandlungen beschleunigen und konkrete Anstrengungen unternehmen können, um den Handelskonflikt zu beenden."
US-Präsident Donald Trump sagte am Freitag, dass die Handelsgespräche mit China sehr gut verlaufen würden, warnte aber davor, dass er nicht weniger als einen "großartigen Deal" akzeptieren würde.
US-Finanzminister Steven Mnuchin und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sagten, dass sie "konstruktive" Gespräche in Peking geführt hätten.
In dieser Woche gehen die Gespräche in Washington mit dem chinesischen Vize-Premier Liu He in die nächste Runde.
2. Türkische Lira nach Kommunalwahlen unter Druck
Die AKP musste bei den Kommunalwahlen am 31. März 2019 in Ankara einen schweren Rückschlag einstecken. So liegt die Oppositionspartei CHP nach Auszählung fast aller Stimmen mit knapp 4 Prozent vor der AKP. Für die Partei von Erdogan wäre es die erste Niederlage seit 16 Jahren.
Auch in Istanbul sieht es nicht nach einem klaren Sieg für die AKP aus: laut TV-Sendern kommt der AKP-Kandidat nur auf einen Vorsprung von 4000 Stimmen.
Experten hatten im Vorfeld der Wahlen damit gerechnet, dass Erdogan in den beiden Großstädten auf eine Niederlage zusteuert.
Dem türkischen Präsidenten stehen nun schwierige politische Zeiten ins Haus.
Einer der Gründe für das schwache Abschneiden der AKP bei den Kommunalwahlen war sicherlich die Wirtschaftskrise in der Türkei. Eine hohe Inflation, schwache Wachstumsraten und steigende Armut und soziale Ungleichheit dürften der muslimisch-konservativen Partei die Stimmen gekostet haben.
Die türkische Wirtschaft rutschte Ende 2018 in eine Rezession, während die türkische Lira in den vergangenen Tagen erneut dramatisch an Wert verlor. Gleichzeitig schoss die Zahl der Arbeitslosen in die Höhe, während die Inflationsrate über 20 Prozent schoss.
Die türkische Lira verlor zum Auftakt in die neue Handelswoche leicht an Wert. Zum US-Dollar gab die Lira um 0,71 Prozent auf 5,5797 nach. Für einen Euro wurden zuletzt 6,2668 Lira fällig und damit 0,63 Prozent mehr als am Freitag.
3. Chinas Aktien starten nach guten Industriedaten durch
Chinas Aktienmarkt ist mit starken Kursaufschlägen in den Handel gestartet. Auslöser dafür war der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der mit 50,8 Punkten auf den höchsten Stand seit 8 Monaten kletterte.
Analysten hatten mit einem Anstieg von 49,9 auf 50,1 gerechnet.
Werte unter der Schwelle von 50 bedeuten Schwäche, Werte über 50 signalisieren dagegen Wachstum. Der Index liegt zum ersten Mal seit vier Monaten wieder oberhalb der Expansionsschwelle.
Auch der offizielle Einkaufsmanagerindex der chinesischen Industrie stieg zurück in den Wachstumsbereich. So kletterte der Index von 49,2 auf 50,5 Punkte im März.
Chinas Ministerpräsident Li Keqiang hatte bereits am Freitag angekündigt, dass sich die Wirtschaft im März erholt habe.
Angesichts guter chinesischer Konjunkturdaten starteten die Aktienmärkte aus dem Reich der Mitte freundlich in die Handelswoche. Der SZSE Component stieg um 3,09 Prozent, der SSE 100 legte um 2,62 Prozent zu, der Shanghai Composite kletterte um 2,22 Prozent und der China A50 stieg um 1,77 Prozent.
In Japan gewann der Nikkei 225 um 1,40 Prozent und der südkoreanische KOSPI legte um 1,31 Prozent zu.
4. Wirtschaftskalender
Der Auftakt in die neue Woche steht im Zeichen der Einkaufsmanagerindizes aus Europa und den USA.
Italien, Frankreich und Deutschland legen die finalen Einkaufsmanagerindizes per Berichtsmonat März vor.
In einer ersten Schätzung Mitte März war die Stimmung in der deutschen Industrie so schlecht ausgefallen wie zuletzt vor mehr als sechseinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 2,9 auf 44,7 Punkte, teilte das Markit-Institut mit.
Volkswirte rechnen bei der finalen Schätzung mit keiner Verbesserung.
Für Kursbewegung werden auch die Verbraucherpreise aus der Eurozone sorgen. Nach schwachen deutschen Inflationszahlen rechnen die Experten mit einem leichten Rückgang der Kernrate von 1,0 auf 0,9 Prozent im März.
Jenseits des Atlantiks stehen die Einzelhandelsumsätze und der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Fokus.
5. Brexit-Abstimmungen im Fokus
Auch am Montag steht Großbritannien im Fokus der Anleger. Das von der britischen Premierministerin Theresa May ausgehandelte Austrittsabkommen mit der EU war am Freitag zum dritten Mal im Unterhaus gescheitert.
Um der Brexit-Sackgasse zu entkommen, stehen heute erneut einige Abstimmungen auf der Agenda. Welche das sind, lesen Sie hier.